Auf ihrer viertägigen Denkmalreise (8. bis 11. September) durch alle vier Regierungsbezirke des Landes wirbt Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz für die wertvolle Arbeit der Denkmalpflege. Am heutigen Donnerstag (10. September) machte sie Station im Regierungsbezirk Freiburg.
„Baden-Württemberg verfügt über eine vielfältige Denkmallandschaft. Es ist mir ein großes Anliegen, dem vielseitigen Engagement für die Denkmalpflege meine Wertschätzung entgegenzubringen und mit meiner Reise für den Schutz und Erhalt unserer Denkmale zu werben. Ich freue mich, dass dieses Jahr alle Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit mir auf Entdeckungstour gehen und unsere Denkmale hautnah von zu Hause erleben können“, so Schütz.
Erste Station des Tages war die überregional bedeutsame Siedlung am Steinacker in Müllheim am Feldberg, in der als Markgräfler Hügelland bezeichneten Kandern-Müllheimer Vorbergzone. Von hier konnten die Eiszeitjäger die Tiere in der Mauchener Talmulde beobachten und zur Strecke bringen. Zudem konnten sie für die Herstellung der Steingeräte auf die lokalen Hornstein-Vorkommen zugreifen. Die Funde vom Steinacker repräsentieren den bislang einzigen Nachweis einer gravettienzeitlicher Besiedlung (ca. 30.000 Jahre alt) in Baden-Württemberg außerhalb der Welterbestätten im Ach- und Lonetal. Durch die jüngsten Forschungen konnten zudem erstmals Aktivitäten des Neandertalers in einer Freilandstation im Südwesten, also ca. 50.000-70.000 Jahre alt, nachgewiesen werden. „Neandertaler am Feldberg - die neuen Ausgrabungen in Zusammenarbeit mit Forschern der Universität Rostock und ehrenamtlich Beauftragten des Markgräfler Museums Müllheim gewähren spannende Einblicke“, so die Staatssekretärin.
Die Tour führte weiter nach Lahr, wo das um 1800 errichtete Stadtpalais Wunderlich besichtigt wurde. Bei dem Palais handelt es sich um eine ehemalige Zigarrenfabrik - die erste reine Zigarrenfabrik Oberbadens mit über 200 Mitarbeitern, diversen Niederlassungen und weltweit erfolgreichem Export. Im Zuge der abgeschlossenen Gesamtsanierung wurde es im Jahr 2019 in ein attraktives Gästehaus mit Ferienwohnungen verwandelt. „Dank dieser privaten Initiative konnte hier der Öffentlichkeit ein bemerkenswerter Teil der Lahrer Wirtschafts- und Sozialgeschichte erhalten werden. Die Umnutzung zum Gästehaus trägt außerdem dem Gedanken ‚Urlaub im eigenen Land‘ Rechnung und sorgt dafür, dass das Denkmal hautnah erlebt werden kann“, so Staatssekretärin Schütz.
„Wenn es in diesen Tagen nicht möglich ist, dass Sie zu den Denkmalen kommen können, kommen die Denkmale auf diesem Weg zu Ihnen“, so Schütz weiter. Die Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg habe sich daher dazu entschlossen, die diesjährige Denkmalwoche mit der Denkmalreise und dem Tag des offenen Denkmals mit digitalen Angeboten zu flankieren.
Die Denkmalreise ist der Auftakt in die Denkmalwoche, die mit der Nacht und dem Tag des offenen Denkmals am 12. bzw. 13. September 2020 unter dem Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu Denken.“ ihren würdigen Abschluss findet. Mit Filmen und Aktionen auf der Webseite des Ministeriums und in den sozialen Medien können dies alle Bürgerinnen und Bürger verfolgen.
Die Filme der Denkmalreise werden am jeweiligen Folgetag auf der Seite des Wirtschaftsministeriums bereit gestellt.
Weiterführende Informationen zur Nacht und zum Tag des offenen Denkmals finden Sie bei der Denkmalpflege BW und dem Tag des offenen Denkmals