Galerdia Karstadt Kaufhof

Treffen zur Zukunft der baden-württembergischen Filialen des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Gespräch am 2. Juli 2020

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat heute (2. Juli) mit Martin Gross, Verdi-Landesbezirksleiter, Betriebsräten und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit (RD BW) über die Zukunft der baden-württembergischen Filialen des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof beraten.

Im Südwesten sollen fünf von 21 Filialen der Kaufhauskette mit rund 300 Beschäftigten geschlossen werden, diese sind in Stuttgart-Bad Cannstatt, Göppingen, Leonberg, Mannheim und Singen. Hinzu kommt eine Filiale von Karstadt Sports in Stuttgart mit weiteren 32 Beschäftigten. Die Kündigungen finden unter den Bedingungen der Insolvenz statt, das heißt mit minimalen Abfindungen und verkürzten Kündigungsfristen.

„Ziel muss es sein, die weiterhin bestehenden Filialen zukunftssicher zu machen und soweit möglich, die von der Schließung bedrohten Häuser noch zu retten. Hierfür steht die Landesregierung als Moderator zur Verfügung“, betonte die Wirtschaftsministerin.

Verdi-Landesbezirksleiter Martin Gross sagte: „Mit der Schließung von sechs Traditionskaufhäusern droht in fünf Städten im Land ein zentraler Anker für den innerstädtischen Einzelhandel unwiderruflich verloren zu gehen, mit gravierenden Auswirkungen weit über die unmittelbar betroffenen Häuser und Beschäftigten hinaus. Wenn alle Kräfte - Kommunen, Wirtschaftsministerium, Vermieter und Beschäftigte - zusammen nach Lösungen suchen, werden wir weitere Häuser retten können.“

In einem Brief hatte Hoffmeister-Kraut kurz nach Bekanntwerden der Pläne bereits die Geschäftsleitung des Konzerns aufgefordert, die Schließungspläne der Standorte in Baden-Württemberg noch einmal zu überdenken. Darüber hinaus forderte sie sozialverträgliche Lösungen für die Beschäftigten und ein Zukunftskonzept für die weiter bestehenden Warenhäuser.

„Angesichts der derzeitigen schwierigen wirtschaftlichen Lage, gerade auch im Einzelhandel, geht mir das Schicksal der von den Schließungen betroffenen Beschäftigten nahe. Denn es trifft im besonderen Maße teilzeitbeschäftige und alleinerziehende Frauen, die zudem mit einem geringen Einkommen zurechtkommen müssen“, erklärte Hoffmeister-Kraut im Anschluss an das Treffen.

Karin Greuter, Betriebsratsvorsitzende bei Galeria Karstadt Kaufhof in Singen: „Viele unserer Kolleginnen und Kollegen arbeiten seit Jahrzehnten in ihren Häusern. Seit vielen Jahren mussten sie Einschnitte akzeptieren und Opfer bringen. Sie sind bitter enttäuscht, dass ihr Verzicht und ihr Engagement umsonst gewesen sein sollen.“

„Wir brauchen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neue Beschäftigungsperspektiven. Ich bin froh, dass mit dem ‚Arbeit-von-morgen-Gesetz‘ jetzt allen Beschäftigten die erweiterte Förderung der beruflichen Weiterbildung in einer Transfergesellschaft zusteht. Ich hoffe, dass es den Agenturen für Arbeit gelingen wird, Beschäftigungsperspektiven aufzuzeigen“, so die Ministerin.

Mit der Regionaldirektion wurde u. a. erörtert, wie durch „job to job“-Vermittlung im Idealfall lückenlos eine neue Arbeit mit Perspektive gefunden werden kann und wie gegebenenfalls Transfergesellschaften mit einem zukunftsorientierten Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebot unterstützen könnten.

Gross weiter: „Ganz wichtig: Wo Standorte trotz allem endgültig geschlossen werden sollten, brauchen die betroffenen Kolleginnen und Kollegen deutlich länger Sicherheit und Perspektiven: Also gute Regelungen für eine Transfergesellschaft, die noch nicht ausreichend finanziert ist. Gut, dass sich Wirtschaftsministerium und Arbeitsagentur gemeinsam mit uns für eine Zukunft für die 340 Beschäftigten einsetzen.“

Weitere Meldungen

Eine Hand hält eine Glühbirne in die Höhe
Kreditwirtschaft

Austausch mit Vertretern der baden-württembergischen Kreditwirtschaft und der L-Bank

Am 17. Dezember hat sich Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut mit Vertretern der baden-württembergischen Kreditwirtschaft und der L-Bank zur aktuellen Finanzierungslage für die Unternehmen in Baden-Württemberg ausgetauscht.

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
Förderung

2025 erhielt die Fraunhofer-Gesellschaft eine Landesförderung von rund 38,1 Millionen

2025 erhielt die Fraunhofer-Gesellschaft eine Landesförderung von rund 38,1 Millionen Euro.

Ein Mann im Anzug hat ein Tablet in der Hand
Fachkräftesicherung

Wirtschaftsministerium fördert Projekt zum Einsatz von KI zur Fachkräftesicherung

Künstliche Intelligenz (KI) ist kein Zukunftsthema mehr – sie wird bereits heute erfolgreich eingesetzt. Davon ist die KI-Allianz Baden-Württemberg eG überzeugt.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Gastronmie

Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in der Gastronomie

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, betont im Vorfeld der Abstimmung im Bundesrat am kommenden Freitag (19.12.) über eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in der Gastronomie.

Portraitbilder Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Medizinwirtschaft

Revision von MDR und IVDR: Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung

Mit der gestrigen (16. Dezember) Vorlage eines Reformpakets zur europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR) und In-vitro-Diagnostika-Verordnung (IVDR) werden wichtige Signale für eine spürbare Entlastung der Medizintechnikindustrie gesetzt.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Zumeldung zum seitens der Europäischen Kommission verkündeten Automotive Package

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, sagt zum gestern (16.12.) verkündeten Automotive Package der Europäischen Kommission.

Ein Mann im Anzug verwendet ein Tablet
Förderung

Wirtschaftsministerium fördert RegioClusterAgentur BW bis 2029

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus setzt die Förderung der RegioClusterAgentur Baden-Württemberg (RCA BW) bis zum 30. Juni 2029 fort. Die RCA BW wird dabei strategisch weiterentwickelt.

Das Logo von Invest BW
Invest BW

Mobilität stärken, Wandel prägen, Zukunft sichern: BW gibt den Takt vor

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus startet heute (12. Dezember) den dritten Förderaufruf der vierten Phase von Invest BW. Unternehmen können bis zum 20. Februar 2026, 13.00 Uhr ihre Projektskizzen einreichen.

Start-up BW

Neue Start-ups für das Frühphasenförderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Nach der vergangenen Auswahlrunde für das Landesprogramm Start-up BW Pre-Seed haben acht junge Unternehmen eine positive Rückmeldung bekommen.

Übergabe eines symbolischen Förderschecks an die Projektverantwortlichen der Fraunhofer-Gesellschaft für das Projekt „Stuttgart Climate Tech Hub“
Förderung

Wirtschaftsministerium gibt Startschuss für Stuttgart Climate Tech Hub

Mit der Übergabe eines symbolischen Förderschecks in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro hat Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus den offiziellen Startschuss für das Projekt „Stuttgart Climate Tech Hub“ gegeben.

Förderung

BW investiert rund 1,3 Millionen Euro in die Zukunft der photonischen KI

Baden-Württemberg investiert rund 1,3 Millionen Euro in die Zukunft der photonischen KI.

Logo von Start-up BW
Startup BW

WebMeister360 aus Reutlingen gewinnt den Regional Cup MO-VE YOUR IDEA

Bühne frei für Innovation: WebMeister360 aus Reutlingen ge-winnt den Regional Cup MOVE YOUR IDEA des „Start-up BW Ele-vator Pitch 2025/26“ und sichert sich das Ticket fürs Landesfinale.

©Martina Berg, stock.adobe.com
BW-Capital GmbH

Land gründet BW-Capital GmbH

Land gründet BW-Capital GmbH – Neue Landesgesellschaft soll Start-ups stärken und Innovation beschleunigen.

Europaflagge / ©Harald Richter
Lieferkettengesetz

Ministerin zu Einigung bei EU-Lieferkettengesetz und Nachhaltigkeitsberichterstattung

Wirtschaftsministerin begrüßt den gefundenen Kompromiss und sagt, die EU hat ihr Versprechen eingelöst, die Berichts- und Nachweispflichten spürbar zu reduzieren.

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
BW-EC

Neuer BW-Empfangsclient treibt Digitalisierung der Verwaltung voran

Baden-Württemberg geht einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur vollständig digitalen Verwaltung: Mit dem neuen BW-Empfangsclient (BW-EC) können ab sofort alle zuständigen Stellen im Land digitale Anträge empfangen – ganz ohne spezielle Fachsoftware.