Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat Spitzenfrauen aus baden-württembergischen Unternehmen zum vierten „Women Leadership Lunch“ im Neuen Schloss in Stuttgart empfangen.
Schwerpunktthema in diesem Jahr waren die „Chancen und Risiken von New Work und Künstlicher Intelligenz für die baden-württembergische Wirtschaft und Arbeitswelt“.
„Unsere Arbeitswelt hat sich stark verändert. Die Digitalisierung und die langanhaltende Pandemiesituation haben die Entwicklung vielfältiger flexibler Arbeitszeit- und Arbeitsortmodelle vorangetrieben. Insbesondere junge Menschen, die neu in den Arbeitsmarkt kommen oder sich in frühen Familienphasen befinden, fordern diese Veränderungen in der Arbeitskultur auch aktiv ein“, stellte die Wirtschaftsministerin in ihrer Begrüßungsrede fest. All dies habe die Art der Zusammenarbeit im Sinne von „New Work“ modernisiert. „Diese Entwicklung bietet jungen Familien und insbesondere Frauen mit familiärer Verantwortung die Chance, ihr Arbeitsmodell besser mit ihrer Lebenssituation in Einklang zu bringen, Arbeitszeiten zum Beispiel durch mobiles Arbeiten und Homeoffice-Lösungen auszuweiten oder im Tandem zu arbeiten und auf diese Weise auch verantwortungsvollere Positionen und Führungsaufgaben im Unternehmen zu übernehmen. Das ist genau, was wir brauchen, um angesichts des gestiegenen Fachkräftemangels mehr Frauen früher und in einem größeren Arbeitszeitumfang die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen.“, sagte Hoffmeister-Kraut im Rahmen des heutigen Treffens.
Um noch mehr Unternehmen und ihre Beschäftigten für die neuen flexibleren Arbeitsmodelle zu gewinnen, werden auch die diesjährigen Frauenwirtschaftstage, die vom 18. bis 21. Oktober 2023 landesweit stattfinden, unter dem Schwerpunktthema „#New Work und #FlexiTime – ein Gewinn für Frauen und Unternehmen!“ stehen.
Im Gespräch mit den Spitzenfrauen betonte die Wirtschaftsministerin zudem die zunehmende Bedeutung Künstlicher Intelligenz (KI) im Arbeitsalltag und als Wirtschaftsfaktor: „Künstliche Intelligenz ist in unserem Alltag schon heute allgegenwärtig, zählt zu den mit Abstand wachstumsstärksten Zukunftstechnologien und gilt zu Recht als ‚Schlüssel zur Welt von Morgen‘. Das Land Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, die enormen wirtschaftlichen Potenziale von Künstlicher Intelligenz zu nutzen, sowohl hinsichtlich des Einsatzes von KI, als auch in der Unterstützung von Unternehmen bei der Entwicklung neuer technologischer Lösungen.“ Dabei sei es wichtig, so die Ministerin, dass Frauen von Anfang an in den Entwicklungsprozess von KI eingebunden wären und diesen zukunftsträchtigen Bereich aktiv mitgestalten. „Wenn wir das nicht im Blick behalten, laufen wir Gefahr, dass Frauen bei vielen wichtigen Entwicklungsschritten abgehängt werden und sich Ungleichheiten verfestigen“. Der Frauenanteil in der IT und KI-Branche liege derzeit bei 16 Prozent und sei damit viel zu gering, mahnt Hoffmeister-Kraut. Ihr Ziel sei es, den Frauenanteil durch gezielte Angebote und Maßnahmen etwa im Rahmen der Landesinitiative und des Bündnisses „Frauen in MINT-Berufen“ zu steigern. Abhilfe schaffen soll auch das Konzept „Women in Artificial Intelligence“ das mit Landesmitteln gefördert wird. Die Ministerin dazu: „Ziel des Konzeptes ist es, beim Ausbau des Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai) in Heilbronn entsprechende Rahmenbedingungen mit zu entwickeln, damit das Potenzial von Frauen im Kontext der KI-Forschung, Entwicklung und Umsetzung bestmöglich eingebunden wird.“
Abgerundet wurde der diesjährige „Women Leadership Lunch“ durch einen Impulsvortrag der Technologiebeauftragten des Wirtschaftsministeriums, Prof. Dr. Katharina Hölzle. Sie sprach über die Auswirkungen, Chancen und Risiken von New Work und Künstlicher Intelligenz auf die baden-württembergische Wirtschaft und die Gleichstellung.