Berufliche Ausbildung

Weitere 1,8 Millionen Euro für die Integration von Zugewanderten in Ausbildung

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Mann und eine Frau geben sich in einem Meeting mit anderen die Hand

„Mit unserem Kümmerer-Programm zur Integration von Zugewanderten in Ausbildung haben wir ein wertvolles Potenzial für den Fachkräftenachwuchs im Land. Zum Beginn des letzten Ausbildungsjahres blieben zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt und auch aktuell gibt es noch viele offene Ausbildungsstellen im ganzen Land. Unsere Wirtschaft wird in den nächsten Jahren noch mehr Fachkräftenachwuchs brauchen als heute“, sagte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut heute (29. Juli) in Stuttgart. Darum werde das „Kümmer-Programm“ auch im Jahr 2022 fortgesetzt und rund 36 Kümmerer-Vollzeitstellen bei 21 Kammern, Bildungsträgern und Landkreisen mit 1,8 Millionen Euro gefördert.

Das Kümmerer-Programm sei gerade jetzt und in Anbetracht von Corona besonders wichtig, betonte die Ministerin. Denn viele Maßnahmen der Beruflichen Orientierung oder Sprachkurse und andere wichtige Angebote seien 2020 und 2021 ausgefallen oder konnten lediglich digital durchgeführt werden. „Die Kümmerinnen und Kümmerer tragen wesentlich dazu bei, dass der Übergang in Ausbildung auch unter den aktuellen Bedingungen gelingt“, so Hoffmeister-Kraut. Sie führen Kompetenzanalysen durch, helfen den Zugewanderten bei der Berufswahl-entscheidung, unterstützen bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen und bei der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche, vermitteln in Praktika, Einstiegsqualifizierungen und Ausbildung und begleiten die Jugendlichen noch während der ersten Monate der Ausbildung. „Gleichzeitig sind die Kümmerinnen und Kümmerer Ansprechpartner für die Betriebe, beispielsweise in Fragen zu Unterstützungsmöglichkeiten während der Ausbildung. Wir bauen auf die große Erfahrung und Wirtschaftsnähe des Kümmerer-Programms. Das wird entscheidend sein, um die Betriebe auch nach der Pandemie wieder verstärkt für die Ausbildung von Zugewanderten zu gewinnen“, zeigte sich die Ministerin überzeugt.

Seit 2016 wurden durch das Kümmerer-Programm bereits 2.900 Zugewanderte in Ausbildung vermittelt. Trotz Corona und den damit verbundenen Einschränkungen bei der Betreuungs- und Vermittlungsarbeit konnten auch im Jahr 2020 landesweit über 500 Zugewanderte durch die Hilfe der Begleitung eine Ausbildung aufnehmen. „Das ist ein großer Erfolg. Vor allem, weil die Zugewanderten ihre Ausbildung dort beginnen, wo sie besonders gebraucht werden: in Kleinst- und Kleinbetrieben mit unter 50 Beschäftigten und im Handwerk“, hob Hoffmeister-Kraut hervor. Die Teilnehmenden am Kümmerer-Programm ergreifen zudem oft Ausbildungsberufe, die von deutschen Jugendlichen nicht oder nicht mehr so stark nachgefragt werden, etwa Köchin oder Koch sowie Fachlageristin oder -lagerist.

Integration durch Ausbildung – Perspektiven für Zugewanderte: Geförderte Kümmerer-Projektstellen 2022

Träger

Fördersumme in Euro

Stellen

Stadt- und Landkreise

Arbeitsförderung Karlsruhe gGmbH (afka)

51.000

1,0

Stadt- und Landkreis Karlsruhe

BBQ Bildung und Berufliche Qualifizierung gGmbH

227.800

5,0

Baden-Baden, Landkreis Rastatt, Rems-Murr-Kreis, Landkreis Ludwigsburg, Landkreis Tübingen, Zollernalbkreis, Landkreis Rottweil

Förderband Mannheim

25.500

0,5

Mannheim

Handwerkskammer Freiburg

91.800

1,8

Freiburg, Ortenaukreis, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Landkreis Emmendingen, Landkreis Lörrach

Handwerkskammer Heilbronn-Franken

40.800

0,8

Stadt- und Landkreis Heilbronn, Main-Tauber-Kreis, Hohenlohekreis, Landkreis Schwäbisch Hall

Handwerkskammer Konstanz

47.474

1,0

Landkreise Waldshut, Konstanz, Rottweil und Tuttlingen, Schwarzwald-Baar-Kreis

Handwerkskammer Mannheim

46.974

1,0

Heidelberg, Rhein-Neckar-Kreis, Neckar-Odenwald-Kreis, Mannheim

Handwerkskammer Ulm

51.000

1,0

Ostalbkreis, Landkreis Heidenheim, Landkreis Ravensburg, Bodenseekreis, Ulm, Alb-Donau-Kreis und Landkreis Biberach

Internationaler Bund Baden
(Bruchsal, Mannheim, Pforzheim)

153.000

3,0

Mannheim, Pforzheim, Landkreis Karlsruhe (Stadt Bruchsal), Enzkreis

Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben

90.400

1,8

Landkreise Sigmaringen, Ravensburg, Bodenseekreis

Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee

76.500

1,5

Landkreise Lörrach, Waldshut und Konstanz

Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg

51.000

1,0

Ostalbkreis, Landkreis Heidenheim

Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart

255.000

5,0

Stuttgart, Landkreise Ludwigsburg, Böblingen, Rems-Murr und Göppingen

Industrie- und Handelskammer Reutlingen

51.000

1,0

Landkreise Reutlingen und Tübingen, Zollernalbkreis

Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar

49.000

1,0

Rhein-Neckar-Kreis, Neckar-Odenwald-Kreis, Mannheim, Heidelberg

Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein

102.000

2,0

Freiburg, Ortenaukreis, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Landkreis Emmendingen

Industrie- und Handelskammer Ulm

64.400

1,5

Ulm, Alb-Donau-Kreis und Landkreis Biberach

Landratsamt Biberach

51.000

1,0

Landkreis Biberach

Landratsamt Esslingen     

51.000

1,0

Landkreis Esslingen

Landratsamt Schwäbisch Hall

153.000

3,0

Landkreis Schwäbisch Hall

Paulinenpflege Winnenden

51.000

1,0

Rems-Murr-Kreis

 

1.780.648

35,9

 

Weitere Informationen zum Kümmerer-Programm

Das Förderprogramm „Integration durch Ausbildung – Perspektiven für Flüchtlinge“ (sogenannte Kümmerer-Programm) läuft seit 2016. Zwischen Januar 2016 und April 2021 wurden über 6.500 Zugewanderte durch Kümmerinnen und Kümmerer begleitet. Davon wurden rund 2.900 in Ausbildung vermittelt. Aufgrund des längerfristig großen Bedarfs der Betriebe an beruflich qualifizierten Nachwuchskräften wurde ab 2020 die bisherige Zielgruppe von Geflüchteten auf Zugewanderte aus der EU und aus Drittstaaten ausgeweitet. Damit hat sich das Land frühzeitig auf das Fachkräfteeinwanderungsgesetz des Bundes eingestellt.

Weitere Meldungen

Innovation

Innovationspreis des Landes 2025 – jetzt bewerben!

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, startet die Ausschreibung des Innovationspreises 2025 für kleine und mittlere Unternehmen aus Baden-Württemberg. Bewerbungen sind bis zum 31. Mai 2025 möglich.

Junger Mann am Laptop in einem Handwerksbetrieb
Förderung

Wirtschaftsministerium fördert Deutsches Handwerksinstitut e.V. in 2025

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert das Deutsche Handwerksinstitut e.V. (DHI) in Berlin im Jahr 2025 mit rund 227.500 Euro. Das DHI ist eine Forschungseinrichtung, die speziell im und für das Handwerk tätig ist.

Delegationsreise Indien
Delegationsreise

Hoffmeister-Kraut mit Wirtschaftsdelegation in Indien

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut ist am 2. Februar 2025 zu einer mehrtägigen Delegationsreise nach Indien aufgebrochen. Sie wird dort die Städte Delhi, Pune und Mumbai besuchen.

Auto / ©vege - stock.adobe.com
Automobilwirtschaft

Programm zu Free and Open Source Software (FOSS) in der Automobilwirtschaft gestartet

Wirtschaftsministerium und Verkehrsministerium starten Programm zu Free and Open Source Software (FOSS) in der Automobilwirtschaft.

unsplash / kendall ruth
Arbeitsmarkt

Zumeldung: Arbeitsmarktzahlen im Januar 2025

Anlässlich der Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktdaten für Baden-Württemberg äußert sich Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Symbolbild
Förderung

Zuschuss für den Neubau bewilligt

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert den Ersatz-neubau für das Ausbildungszentrum der Bauwirtschaft Baden-Württemberg e. V. in Gerads-tetten mit rund 21 Millionen Euro.

Europaflagge / ©Harald Richter
Innovationsförderung

Ideen aus Clusterinitiativen und Netzwerken werden gesucht

Um die Kompetenzen von Clusterinitiativen und Netzwerken im regionalen Innovationsökosystem gezielt zu stärken und weiterzuentwickeln, veröffentlicht das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus einen neuen Förderaufruf.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderung

Ausbau von Prüfinfrastruktur für Elektrolyse-Technologien gefördert

Mit der Übergabe eines symbolischen Förderschecks in Höhe von rund 7,6 Millionen Euro an die Projektverantwortlichen wurde der offizielle Startschuss für das Projekt „ElyLab" gegeben.

Arab Health 2025

Wirtschaftsstaatssekretär besucht baden-württembergische Aussteller auf Arab Health

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp besucht aktuell die weltweit zweitgrößte Fachmesse für Gesundheit und Medizin, die Arab Health in Dubai. Baden-Württemberg präsentiert sich dort bereits zum zehnten Mal in Folge.

Glühbirne
Förderung

Rund 4 Millionen Euro für den „ersten Lerncampus im Metaverse“

Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entsteht mit dem Projekt „Immersive Creation & Learning Hub“ der „erste Lerncampus im Metaverse“ am Lern- und Anwendungszentrum Mechatronik (LAZ) des KIT.

Tourismustag 2025
Tourismus

Baden-Württemberg Tourismus darf auf Rekordjahr 2024 hoffen

Mit einem äußerst positiven Rückblick auf das abgelaufene Tourismusjahr begrüßte Staats-sekretär Dr. Patrick Rapp die Gäste des Tourismustags 2025 des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus im Rahmen der Urlaubsmesse CMT in Stuttgart.

Der Wettbewerb „KI-Champion BW“ startet. (Bild: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg)
KI-Champions BW

Wettbewerb „KI-Champions BW“ startet in die nächste Runde

Im Jahr 2025 werden wieder herausragende KI-Lösungen aus dem Land prämiert.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Existenzgründung

Zumeldung: Zahl der Start-up-Gründungen steigt trotz Krise kräftig

Der Next Generation Report 2024 bestätigt die Stärke des Gründungsstandortes Baden-Württemberg. Mit einem Wert von 13,5 Neugründungen pro 100.000 Einwohnern überholt Heidelberg auch die beiden Start-up-Hotspots München und Berlin.

Labor / ©Hans Reniers / Unsplash
Förderung

Fraunhofer-Gesellschaft erhält 2024 insgesamt 34,9 Millionen Euro

Die Fraunhofer-Gesellschaft hat im Jahr 2024 im Rahmen der Grundfinanzierung und für Investitionen insgesamt 34,9 Millionen Euro vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus bewilligt bekommen.

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
LEA-Mittelstandspreis

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung ausgeschrieben

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg schreiben Mittelstandspreis für soziale Verantwortung aus