Lernfabriken 4.0

Wirtschaftsminister Nils Schmid übergibt Förderbescheide für 15 Lernfabriken

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid hat am 28. Januar 2016 den Startschuss für den Aufbau von 15 Lernfabriken 4.0 gegeben. Der Minister überreichte den Vertreterinnen und Vertretern der Stadt- und Landkreise als Träger der beruflichen Schulen bei einer Feierstunde im Neuen Schloss in Stuttgart offiziell die Förderbescheide. Das Ministerium fördert den Aufbau der Lernfabriken mit insgesamt 6,5 Millionen Euro.

„Industrie 4.0 wird vor allem die Arbeitsbedingungen nachhaltig verändern. Auf diese Entwicklungen müssen wir den Fachkräftenachwuchs und die Beschäftigten vorbereiten. Mit den 15 Lernfabriken im ganzen Land wollen wir sie fit für die digitale Zukunft in der Industrie machen. Die Kompetenz und das Engagement der Beschäftigten ist der Garant für die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft. Mit den Lernfabriken wollen wir vor allem regional für kleine und mittlere Unternehmen Anreize zur Umsetzung von Industrie 4.0-Prozesse schaffen und so den Mittelstand auf dem Weg zur Produktion der Zukunft unterstützen“, sagte Minister Schmid.

Die Stadt- und Landkreise als Träger der beruflichen Schulen waren im vergangenen Jahr aufgerufen, in Kooperation mit der regionalen Wirtschaft Projektvorschläge zur Umsetzung der Lernfabriken einzureichen. Im ursprünglichen Aufruf war die Förderung von acht Projekten vorgesehen. Wegen der großen Zahl der eingereichten Projekte und ihrer hohen Qualität hat das Ministerium die Förderung noch einmal aufgestockt. Nachdem ursprünglich 4 Millionen Fördermittel vorgesehen waren, werden nun weitere 2,5 Millionen Euro bereit stehen. Ab sofort werden an 15 Berufsschulen im Land Lernfabriken gegründet werden, sie werden bis zum Herbst 2016 in elf Regionen im ganzen Land verteilt entstehen. Bei den Lernfabriken beteiligen sich mehr als 30 berufliche Schulen, 250 Partnerunternehmen, viele Wirtschaftsorganisationen, Hochschulen und andere Partnereinrichtungen an der Gestaltung der inhaltlichen Konzepte und an der Umsetzung der Lernfabriken. Die Wirtschaft wird mehr als 10 Prozent der Gesamtkosten beitragen.

„Das große Engagement der Wirtschaft zeigt auch die Bedeutung, die sie den Lernfabriken 4.0 als ideale Vorbereitungszentren für die Digitalisierung der Produktion zuschreibt. Die große Nachfrage und der Erfolg der Ausschreibung zeigen - wir sind auf dem richtigen Weg. Außerdem wird mit den Hightech-Produktionssystemen in den beruflichen Schulen auch die duale Ausbildung für junge Menschen attraktiver. In keinem anderen Bundesland gibt es vergleichbare flächendeckende Projekte. Baden-Württemberg ist auch hier Vorreiter“, so Minister Schmid. Er lobte das große Engagement der Stadt- und Landkreise, die sich als Schulträger auch finanziell in das Projekt eingebracht hätten.

„Unsere Wissensgesellschaft entwickelt sich in hohem Tempo weiter und mit ihr verändern sich auch die Anforderungen der modernen Arbeitswelt an die Fachkräfte. Unsere Aufgabe ist es, die nachwachsenden Generationen in den Schulen gut auf diese Entwicklungen vorzubereiten und sie fit zu machen für die entscheidenden Zukunftsfelder - wie etwa die Digitalisierung. Mit der Einrichtung der Lernfabriken 4.0 nehmen unsere beruflichen Schulen in diesem Bereich eine Vorreiterrolle ein und machen erneut ihre Stellung als innovative, flexible und unverzichtbare Partner der Unternehmen im Land deutlich“, erklärte Kultusstaatssekretärin Marion v. Wartenberg.

Weitere Informationen
Die Lernfabrik 4.0 ist ein Labor, das im Aufbau und in der Ausstattung industriellen Automatisierungslösungen gleicht und in dem Grundlagen für anwendungsnahe Prozesse erlernt werden können. Maschinenbau und Elektrotechnik werden dabei durch professionelle Produktionssteuerungssysteme verknüpft. Zielgruppen der Lernfabriken 4.0 sind Auszubildende in dualen Ausbildungsgängen der Fachbereiche Metall- und Elektrotechnik, sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Technikerschulen oder an Weiterbildungslehrgängen aus mittelständischen Unternehmen. In den Lernfabriken sollen konkrete Werkstücke hergestellt werden, die vom Entwurf bis zur Fertigstellung ganzheitlich bearbeitet werden. So entstehen zum Beispiel Modellautos oder Handymodelle, bei denen die Kundenwünsche sehr flexibel berücksichtigt werden können. In den Lernfabriken kooperieren mehrere Schulen intensiv über das Internet, so dass sie die Produktion eines global agierenden Unternehmens nachahmen können. Die Schülerinnen und Schüler können in diesen Projekten über eine Cloud standortübergreifend zusammen arbeiten und gemeinsam Projekte umsetzen. Dabei werden auch betriebswirtschaftliche Aspekte, wie beispielsweise die digitale Einbindung des Einkaufs, vermittelt.

Zu den Kriterien, nach denen die Jury die eingereichten Projekte beurteilt hat, gehörten: pädagogisches Konzept, Einbindung der Wirtschaft und Konzept für eine Nutzung als regionales Demonstrationszentrum für Industrie 4.0.

Die Lernfabriken basieren auf mehrstufigen pädagogischen Konzepten. In Grundlagenlaboren werden die Schülerinnen und Schüler an die Praxis mit Modellen herangeführt. In den eigentlichen Lernfabriken können sie dann intelligente Produktionsprozesse auf der Basis realer Industriestandards trainieren und vernetzte Abläufe selbst steuern.

Liste der geförderten Lernfabriken 4.0 in Baden-Württemberg (PDF)

Fotos finden Sie in unserer Mediathek.

Weitere Meldungen

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Tag der Arbeit

Zum Tag der Arbeit: Wirtschaftsministerin betont Bedeutung der Sozialpartnerschaft

Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut äußert sich zum internationalen Tag der Arbeit am 1. Mai.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Stromgebotszonen

Zumeldung zum Vorschlag der Aufteilung Deutschlands in mehrere Stromgebotszonen

Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut äußert sich zum Vorschlag der Aufteilung Deutschlands in mehrere Stromgebotszonen.

Eine Hand hält eine Glühbirne in die Höhe
familyNET 4.0

familyNET 4.0: Wettbewerb für moderne Unternehmenskultur geht in die siebte Runde

„familyNET 4.0 – Der Wettbewerb für eine moderne Unternehmenskultur“ geht in die nächste Runde.

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Startup BW

Acht neue Unternehmen im Förderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Auch 2025 unterstützen das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus und die L-Bank innovative junge Unternehmen mit dem Programm Start-up BW Pre-Seed in einer sehr frühen Phase ihrer Existenz.

Frau mit KI Brille
Metaverse-Kongress

Beratung zu Metaverse-Technologien, Förderprogrammen und Cybersecurity

Beim großen Metaverse-Kongress „Virtuelle Welten – Chancen im Metaverse erleben“ gibt es für Unternehmen kostenlose Beratungsangebote in den Bereichen staatlicher Förderprogramme, Metaverse-Technologien und Cybersecurity.

Delegationsreise Slowenien
Delegationsreise

Wirtschaftsstaatssekretär reist nach Slowenien

Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, reist heute (15. April) zur Unterzeichnung einer interministeriellen Absichtserklärung nach Ljubljana/Slowenien.

Start-up Idea Cup Bodensee
Start-up BW

Idea Cup Bodensee

Idea Cup Bodensee: LeafSync aus Konstanz zieht ins Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2024/2025“ ein.

Fahne des Landes Baden-Württemberg
Zollpolitik

Baden-Württemberg setzt auf Freihandel und ein starkes Europa

Die Zollpolitik der USA gefährdet die Weltwirtschaft.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Zumeldung zur Pressemitteilung der EnBW: Klimaneutraler Umbau des Energiesystems

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut äußert sich anlässlich der Veröffentlichung der Studie „Systemkostenreduzierter Pfad zur Klimaneutralität im Stromsektor 2040“ der EnBW (durchgeführt von Aurora Energy Research).

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderaufruf

Große Resonanz auf Förderaufruf zur Stärkung des Technologietransfers

Der am 6. Dezember 2024 veröffentlichte Förderaufruf „Praxissprints“ ist auf großes Interesse gestoßen.

Das Logo des Projekts „Handel 2030“.
Handel 2023

Förderaufruf „Intensivberatung Zukunft Handel 2030"

Mit dem heute veröffentlichten Förderaufruf werden Träger gesucht, die landesweit Intensivberatungen für kleine und mittlere Unternehmen aus dem Handel in den Themenfeldern Digitalisierung, Strategie, Übergabe und Nachhaltigkeit anbieten.

Besuch der Hannover Messe
Wirtschaftsstandort

Baden-Württemberg gewinnt Forschungseinrichtung imec

Neue Partnerschaft ermöglicht ein innovatives Netzwerk mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie zur Stärkung der digitalen Souveränität Europas.

Besuch der Hannover Messe - Messetag 1
Hannover Messe

Innovationstreiber Baden-Württemberg präsentiert sich auf der Hannover Messe

Vom 31.03. bis 04.04.2025 präsentieren auf der Weltleitmesse der Industrie rund 4.000 Aussteller.

Glühbirne / © seabass creatives / Unsplash
Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktzahlen März 2025

Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit – doch Frühjahrsbelebung bleibt aus.

Mikrochip / ©Rutkovski.by
Datenstrategie

Entwicklung einer Datenstrategie für Baden-Württemberg

Um Datenschätze für Baden-Württemberg nachhaltig zu heben und zu nutzen erarbeitet die Landesregierung unter Koordinierung des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen aktuell eine landesweite Datenstrategie.