Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat am 5. Oktober 2022 im Rahmen ihrer USA-Delegationsreise das Silicon Valley besucht. Erster Programmpunkt war ein Roundtable mit einflussreichen Vordenkern aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI).
„Die Zukunftstechnologie KI gilt zu Recht als Schlüssel zur Welt von morgen. Mit ‚KI made in Baden-Württemberg‘ wollen wir das Schloss öffnen und die Tür weit aufstoßen. Auf diesem Weg suchen wir verlässliche Partner. Gerade die USA als Vorreiter in diesem Zukunftsbereich liegen hier auf der Hand", erklärte Hoffmeister-Kraut.
„Die Kooperationsmöglichkeiten sind vielfältig. Baden-Württemberg braucht sich dabei nicht verstecken. Wir müssen unsere Anstrengungen aber noch mehr darauf konzentrieren, dass aus den exzellenten Forschungsergebnissen, die bei uns im Land bereits erbracht werden, innovative und marktfähige KI-Produkte, -Dienstleistungen und -Geschäftsmodelle werden. Die USA sind uns hier klar einen Schritt voraus“, so die Ministerin. Die USA und andere Länder wie China verzeichnen bedeutend höhere Investitionen in KI. „Wenn wir im globalen Innovationswettbewerb mithalten und die wirtschaftlichen Chancen nutzen wollen, müssen wir uns in Europa und in Deutschland mehr anstrengen. Es ist ganz klar: Wir müssen den Innovations-Gap jetzt schnellstmöglich schließen. Dafür müssen auf EU-Ebene die teils hohen bürokratischen Schranken abgebaut werden“, so Hoffmeister-Kraut. So erschwere das europäische Beihilfenrecht etwa die Errichtung großformatiger Innovationscluster. Die Ministerin fordert: „Es muss bei uns Vieles schneller, einfacher und unbürokratischer werden. Sonst machen wir uns in der zentralen Schlüsseltechnologie KI von anderen Ländern abhängig.“ Dabei gehe es auch um einen verantwortungsvollen und wertebasierten Umgang mit KI. Den gemeinsam gegründeten Handels- und Technologierat von EU und der USA begrüße sie daher.
Eine bahnbrechende Idee schaute sich die Ministerin bei Zoox an. Das Unternehmen arbeitet seit acht Jahren an einem fahrerlosen Robotaxi. 2020 präsentierte der Ableger von Amazon seinen revolutionären Prototypen zum ersten Mal. „Der Transformationsprozess in der Automobilbranche ermöglicht es neuen Akteuren, in den Markt einzutreten und die Automobilbranche von Grund auf zu verändern“, so Hoffmeister-Kraut. Zoox sei ein sehr gutes Beispiel dafür, wie sich die Mobilität in Zukunft verändern könne.
Seit 2018 betreibt das Wirtschaftsministerium eine Wirtschaftsrepräsentanz in San Francisco. Speziell für klein- und mittelständische Unternehmen steht hier ein „Innovation Scout“ als Anlaufstelle und Brückenkopf zur Verfügung. „Durch unsere Wirtschaftsrepräsentanz im Silicon Valley haben baden-württembergische Unternehmen einen unmittelbaren Ansprechpartner und gleichzeitig auch einen direkten Informationskanal aus der und in die Region“, so Hoffmeister-Kraut. Sven Potthoff, Wirtschaftsrepräsentant des Landes, begleitet die Wirtschaftsministerin bei ihrem Besuch: „Durch einen gezielten Wissenstransfer und die Entwicklung neuer Partnerschaften und Lösungsansätze bietet das Silicon Valley als Innovationsökosystem und Impulsgeber vielversprechende Chancen für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit baden-württembergischer Unternehmen“, sagte er.
Die Ministerin in den USA
Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut ist mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann derzeit auf Delegationsreise in den USA. Im Rahmen dessen führte sie eine Besuchsdelegation für einen Tag ins Silicon Valley.
Die USA sind nach wie vor Baden-Württembergs und Deutschlands wichtigster und engster Wirtschaftspartner. Die USA sind seit Jahren unangefochten Weltspitze im Bereich künstlicher Intelligenz. Der nordamerikanische Markt für KI wird voraussichtlich 2022 24,9 Milliarden US-Dollar wert sein und laut aktuellen Prognosen jährlich um 31,5 Prozent auf insgesamt 128,8 Milliarden in 2028 wachsen. Der Westen der USA und insbesondere das Silicon Valley bilden dabei das bedeutendste Ökosystem. Hier werden bahnbrechende Ideen in umsatzstarke Produkte und Dienstleistungen umgesetzt.