Die diesjährige Handwerkdelegationsreise mit Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut und Handwerk-BW-Präsident Rainer Reichhold an der Spitze, führt nach Warschau und Breslau in Polen. Neben politischen Gesprächen und Unternehmensbesuchen stehen auch Netzwerkveranstaltungen und polnisches Kunsthandwerk auf dem Programm.
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, ist heute (15. April) gemeinsam mit dem baden-württembergischen Handwerkspräsidenten Rainer Reichhold und einer rund 35-köpfigen Delegation zu einer dreitägigen Reise nach Warschau und Breslau aufgebrochen. Unter den Mitreisenden befinden sich baden-württembergische Handwerksunternehmen aus der Metall-, Elektro-, Bau- und Innenausbaubranche sowie aus dem Kunsthandwerk, die vor Ort auf potenzielle polnische Geschäftspartner treffen werden. Zusätzlich wird die Delegation von Präsidiumsmitgliedern verschiedener Handwerkskammern und Fachverbände begleitet, die die Reise für einen Austausch und die Vernetzung mit ihren polnischen Pendants nutzen werden.
„Gerade unsere Handwerker mit ihren innovativen Produkten und Leistungen können mit unseren polnischen Nachbarn starke Kooperationen für die gemeinsame Bewältigung zukünftiger Herausforderungen aufbauen. In diesen anspruchsvollen Zeiten ist es wichtig, dass wir die Beziehungen zu unseren polnischen Freunden stärken, unsere guten wirtschaftlichen Verflechtungen ausbauen und gemeinsam voran gehen“, erläutert Hoffmeister-Kraut das Ziel der Reise.
Handwerkspräsident Reichhold ergänzt: „Die rasante wirtschaftliche Entwicklung Polens in den letzten Jahren bietet auch für das exportstarke Handwerk in Baden-Württemberg Kooperationschancen und Geschäftspotenziale. Im Rahmen unserer Reise nach Warschau und Breslau werden wir sowohl die traditionelle polnische Handwerkskunst als auch das moderne und innovative Handwerk in Polen erkunden. Und auch politisch ist die aktuelle Situation im Land interessant. Wir freuen uns auf bereichernde Gespräche mit unseren polnischen Partnern und auf neue Kontakte für unsere Unternehmen, Kammern und Verbände.“
Polen wies in den vergangenen Jahren ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum auf und gehört bereits, noch vor Italien und Großbritannien, zu den fünf wichtigsten Handelspartnern Deutschlands. In der baden-württembergischen Handelsstatistik kletterte Polen inzwischen unter die Top 10.
Neben der guten wirtschaftlichen Zusammenarbeit zeigt sich die Wirtschaftsministerin auch erfreut über den pro-europäischen Kurs der neuen Regierung. „Einige Vorhaben der abgelösten Regierung belasteten das Verhältnis zur Europäischen Union stark. Sie waren eine Gefahr für die Rechtssicherheit im Land. Es freut mich sehr, dass die neue Regierung hier einen Kurswechsel erkennen lässt und ich begrüße die Entscheidung der EU-Kommission, die eingefrorenen Mittel aus dem Wiederaufbaufonds zur Zahlung an Polen freizugeben.“
Das Programm der Delegationsreise sieht Unternehmensbesuche in unterschiedlichen Sparten des Handwerks vor. So werden in Warschau fortschrittliche und nachhaltige Bauprojekte besichtigt; in Breslau hat die Delegation die Gelegenheit tiefere Einblicke in das Kunsthandwerk zu erhalten. Im Kontrast dazu steht der Breslauer Technologiepark, der als größter seiner Art in Polen verschiedensten innovativen Unternehmen eine Heimat für die Wirtschaft der Zukunft gibt.
Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut wird die Reise zudem nutzen, um mit hochrangigen politischen Vertretern der polnischen Regierung in Warschau und Niederschlesien über weitere Felder der künftigen wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu sprechen. Dazu sind Gespräche im polnischen Ministerium für Technologie und Entwicklung, im polnischen Bildungsministerium sowie in der Woiwodschaft und im Marschallamt Niederschlesien geplant.
Hintergrundinformationen
Polen ist seit vielen Jahren einer der wichtigsten und verlässlichsten Handelspartner Baden-Württembergs. Mit einem zusammengefassten Handelsvolumen von etwa 19 Milliarden Euro im Jahr 2023 zählt das Land erneut zu den zehn wichtigsten Handelspartnern von Baden-Württemberg. Im gesamtdeutschen Ranking der wichtigsten Handelspartner belegt Polen unterdessen Platz fünf.
Seit 2008 wächst der Außenhandel zwischen Polen und Baden-Württemberg überdurchschnittlich stark an. So konnten baden-württembergische Unternehmen ihren Export nach Polen in diesem Zeitraum im Schnitt um jährlich 10 Prozent steigern. Der Import aus Polen wuchs in dieser Zeit um durchschnittlich 5,2 Prozent pro Jahr an.
Aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges, den Russland gegen die Ukraine führt, gewinnt Polen durch seine Verbindungen zu Deutschland auch im Rahmen des Weimarer Dreiecks immer mehr an Bedeutung. Auch vor diesem Hintergrund sind die Stärkung der wirtschaftlichen Verknüpfungen und der Ausbau freundschaftlicher Beziehungen zwischen Baden-Württemberg und Polen von hoher Priorität.