Ausbildung

Ausbildungsbündnis Baden-Württemberg zieht Bilanz des Ausbildungsjahres 2015

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Partner des Ausbildungsbündnisses ziehen Bilanz des Ausbildungsjahr 2015

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und die Partner des „Ausbildungsbündnisses Baden-Württemberg“ haben am 18. Juli 2016 in einem Spitzengespräch eine Bilanz des Ausbildungsjahres 2015 gezogen und die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt diskutiert.

„Die Bilanz ist gut, aber es bleiben Herausforderungen bestehen“, betonte Ministerin Hoffmeister-Kraut in der Zusammenfassung der Zahlen.

Im Jahr 2015 konnte der seit drei Jahren zu verzeichnende Rückgang bei der Zahl der neuen Ausbildungsverträge gestoppt werden. 73.821 neue Ausbildungsverträge zum 30. September bedeuteten ein Plus von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Ausbildungsmarkt ist weiterhin geprägt durch eine einerseits hohe Zahl von bei den Agenturen gemeldeten Bewerbern, die nicht den gewünschten Ausbildungsplatz gefunden haben (unversorgte 866, + 0,5 Prozent; sog. alternativ Ver-bliebene: 8.229, + 3,6 Prozent), und andererseits durch eine steigende Zahl von gemeldeten unbesetzten Ausbildungsstellen (6.131, + 3,9 Prozent). Aus der Addition von neuen Ausbildungsverträgen und nicht in Ausbildung eingemündeten Jugendlichen ergibt sich eine weiterhin große Nachfrage nach dualer Ausbildung in Höhe von 105.000 Jugendlichen.

Die Transparenz über den Verbleib der Bewerber hat sich verbessert. Die Zahl der "Unbekannt Verbliebenen" ist deutlich um über zehn Prozent gesunken.

Neue Rahmenbedingungen setzt die große Zahl an Flüchtlingen, die das Land 2015 erreichten, und von denen viele in einem für eine Ausbildung geeigneten Alter sind. Die Integration von Flüchtlingen in Ausbildung wird in den kommenden Jahren eine wichtige Aufgabe des Bündnisses sein. Mit einer gemeinsamen Erklärung, die sich an den zehn Punkten des Bündnisses orientiert, wurde das bestehende Bündnispapier mit Blick auf die Integration von Flüchtlingen in Ausbildung ergänzt und eine Task Force "Flüchtlinge in Ausbildung" eingesetzt.

Die von den Bündnispartnern konzipierte Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf in Baden-Württemberg wächst auf. Zu den vier Modellregionen des Schuljahrs 2014/15 Rems-Murr-Kreis, Ostalbkreis, Stadt Mannheim und Stadt Weinheim sind ab 2015/16 mit den Städten Heilbronn, Freiburg, Karlsruhe und Pforzheim sowie dem Zollernalb- und dem Enzkreis sechs weitere hinzugekommen.

Erfolge zeigen sich im neu entwickelten Bildungsgang AVdual für Jugendliche mit Förderbedarf. Erste Erkenntnisse sprechen dafür, dass hier eine deutlich höhere Übergangsquote in Ausbildung erreicht wurde als in den vergleichbaren Vorgänger-Bildungsgängen.

Stimmen der Partner aus dem Ausbildungsbündnis

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Die neue Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die duale Ausbildung zu stärken. Sie sichert den dringend benötigten Fachkräftebedarf unserer heimischen Wirtschaft. Die duale Ausbildung ermöglicht auf der anderen Seite den Jugendlichen – auch jenen mit Fluchthintergrund – gesellschaftliche Teilhabe und ermöglicht Chancen für ihre Zukunft. Gemeinsam mit den Partnern setzen wir daher auf eine erfolgreiche Fortsetzung des Ausbildungsbündnisses und möchten in diesem Rahmen auch neue Akzente setzen“.

Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann: „Wir wollen allen motivierten und leistungsbereiten Jugendlichen die Chance auf eine Ausbildung ermöglichen. Den Absolventen allgemein bildender Schulen ebenso wie den Jugendlichen mit einer Zuwanderungsbiografie. Wenn wir diese Potenziale erschließen, sichern wir zugleich den Fachkräftenachwuchs. Dafür stärken wir etwa die Berufsorientierung an den Schulen und setzen uns gemeinsam mit unseren Partner aus der Wirtschaft für ein stabiles wohnortnahes Berufsschulangebot ein“.

Christian Rauch, Leiter der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit: „Mit 2,6 Prozent Jugendarbeitslosigkeit liegen wir deutschlandweit ganz vorne. Dennoch gelingt vielen Jugendlichen noch nicht der direkte Übergang von der Schule in die duale Ausbildung. Wenn es uns gelingt, die Berufsorientierung in den Lehrplan zu integrieren und die Tandems aus Berufsberatung und Lehrenden schnell auszubauen, können wir beim Thema Berufsorientierung eine Vorreiterrolle im Bund einnehmen“.

Rainer Reichold, Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstags: „Die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt betrifft auch das Ausbildungsbündnis. In der Wirtschaft 4.0 verändern sich die Ausbildungsinhalte und damit auch die Qualifikationsanforderungen. Unternehmen und Berufsschulen als ihre dualen Partner müssen sich dieser Aufgabe stellen. Doch ohne die nötige Anzahl an technischen Lehrkräften wie auch einen Breitbandanschluss für alle Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe geht es nicht“.

Gabriele Frenzer-Wolf, stellv. DGB-Bezirksvorsitzende: „Das Bündnis hat im November die notwendigen Weichenstellungen zur erfolgreichen Integration von Geflüchteten gestellt. Jetzt kommt es darauf an, die vorgesehenen Strukturen wie das regionale Übergangsmanagement mit Förderung des Landes flächendeckend auszubauen und in allen Städten und Kreisen Jugendberufsagenturen einzurichten. Die Gewerkschaften erwarten von der Landesregierung den schnellen Beginn der Verhandlungen zu einem Ausbildungs- und Beschäftigungspakt. Die Gewerkschaften teilen die Auffassung der Regierungskoalition, dass in den nächsten Jahren 50.000 zusätzliche Ausbildungsplätze und 100.000 qualifizierte Beschäftigungsmöglichkeiten erforderlich sind, um die Geflüchteten erfolgreich in Ausbildung und Arbeit integrieren zu können“.

Spitzengespräch zur Ausbildungssituation in Baden-Württemberg am 18. Juli 2016 (PDF)

Weitere Meldungen

Förderung

BW investiert rund 1,3 Millionen Euro in die Zukunft der photonischen KI

Baden-Württemberg investiert rund 1,3 Millionen Euro in die Zu-kunft der photonischen KI.

Logo von Start-up BW
Startup BW

WebMeister360 aus Reutlingen gewinnt den Regional Cup MO-VE YOUR IDEA

Bühne frei für Innovation: WebMeister360 aus Reutlingen ge-winnt den Regional Cup MOVE YOUR IDEA des „Start-up BW Ele-vator Pitch 2025/26“ und sichert sich das Ticket fürs Landesfinale.

©Martina Berg, stock.adobe.com
BW-Capital GmbH

Land gründet BW-Capital GmbH

Land gründet BW-Capital GmbH – Neue Landesgesellschaft soll Start-ups stärken und Innovation beschleunigen.

Europaflagge / ©Harald Richter
Lieferkettengesetz

Ministerin zu Einigung bei EU-Lieferkettengesetz und Nachhaltigkeitsberichterstattung

Wirtschaftsministerin begrüßt den gefundenen Kompromiss und sagt, die EU hat ihr Versprechen eingelöst, die Berichts- und Nachweispflichten spürbar zu reduzieren.

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
BW-EC

Neuer BW-Empfangsclient treibt Digitalisierung der Verwaltung voran

Baden-Württemberg geht einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur vollständig digitalen Verwaltung: Mit dem neuen BW-Empfangsclient (BW-EC) können ab sofort alle zuständigen Stellen im Land digitale Anträge empfangen – ganz ohne spezielle Fachsoftware.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Wirtschaftsministerin begrüßt verringerte Mehrwertsteuer aus Speisen in Gastronomie

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut äußert sich zur Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in Gastronomiebetrieben und sieht es als Signal der Wertschätzung und Bedeutung der Gastronomiebranche im Land.

Bescheidübergabe an die IHK Ulm
Förderung

Bildung mit Perspektive: Land fördert Neubau der IHK Ulm

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt den Neubau des Bildungszentrums der IHK Ulm mit rund 4,7 Millionen Euro.

Logo von Start-up BW
Start-up BW

Dion+ aus Karlsruhe gewinnt den Vorentscheid „Startup Demo Day von AXEL"

Bühne frei für Innovation: Dion+ aus Karlsruhe gewinnt den Vorent-scheid „Startup Demo Day von AXEL – Der Energie-Accelerator“ des „Start-up BW Elevator Pitch 2025/26“ und sichert sich das Ticket fürs Landesfinale.

unsplash / kendall ruth
Förderprogramm

Förderprogramm „Umweltfinanzierung“ der L-Bank

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus begrüßt das neue Förderprogramm „Umweltfinanzierung“ der L-Bank als wichtigen Baustein zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Arbeitsmarktzahlen November 2025

Die Arbeitslosigkeit verharrt auf höherem Niveau und die Stabilität des Arbeitsmarkts ist weiterhin fragil

Welcome Center Baden-Württemberg
Welcome Center

7,5 Millionen Euro für Welcome Center

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt von 2026 bis 2028 elf regionale Welcome Center sowie das landesweit zuständige Welcome Center Sozialwirtschaft mit mehr als 7,5 Millionen Euro.

Einkaufswägen / ©Markus Spiske / Unsplash
Sofortprogramm Einzelhandel/Innenstadt

Sofortprogramm Einzelhandel / Innenstadt vorzeitig verlängert

Das Sofortprogramm Einzelhandel / Innenstadt mit den Förderlinien „Veranstaltungen“ und „Stadtmarketing“ wird vorzeitig und mit unveränderten Förderkonditionen bis Ende 2026 verlängert.

Think Tank zum Thema Cybersicherheit
Wirtschaft digital

Erster Think Tank von Wirtschaft Digital zum Thema Cybersicherheit

Baden-Württemberg rückt das Thema Cybersicherheit stärker in den Fokus. Beim ersten Think Tank von Wirtschaft digital in Stuttgart warnte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut vor den wachsenden Risiken für Unternehmen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (vorne links) und Floridas Wirtschaftsminister J. Alex Kelly (vorne rechts) bei der Unterzeichnung der Vereinbarung
Vereinbarung

Baden-Württemberg und Florida unterzeichnen Vereinbarung

TALLAHASSEE / STUTTGART – Baden-Württemberg und der Bundesstaat Florida (USA) haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen und Innovationen in wichtigen Wachstumsbranchen zu beschleunigen.

Mentorinnen-Programm
Mentorinnen-Programm

Mentorinnen-Programm feiert erfolgreichsten Abschluss seiner Geschichte

Mit einem neuen Rekordergebnis schließt das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen seine neunte Runde ab: 105 Frauen mit Migrationsgeschichte haben das Programm erfolgreich abgeschlossen – so viele wie noch nie.