Das Wirtschaftsministerium wird im Rahmen der Fachkräfte-Allianz den Aufbau von insgesamt elf „Welcome Center“ für internationale Fachkräfte in Baden-Württemberg unterstützen. Das Pilotprojekt umfasst Welcome Center in zehn Regionen Baden-Württembergs und ein landesweites Welcome Center speziell für den Pflegebereich und das Erziehungswesen.
Dafür stellt das Wirtschaftsministerium den Trägern im Jahr 2014 eine Anschubfinanzierung von insgesamt 1,9 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds zur Verfügung.
„Welcome Center sind ein wichtiger Baustein für die Etablierung einer echten Willkommenskultur in Baden-Württemberg“, erklärte Wirtschaftsminister Nils Schmid. „Ich wünsche mir, dass sich diese Einrichtungen rasch zu zentralen Anlaufstellen sowohl für internationale Fachkräfte als auch für mittelständische Betriebe auf der Suche nach Fachkräften entwickeln“.
Welcome Center entstehen in den Regionen
- Bodensee-Oberschwaben (Träger: CJD Christliches Jugenddorfwerk, Zuschuss: 145.000 Euro)
- Donau-Iller (IHK Ulm, 123.000 Euro)
- Heilbronn-Franken (Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH, 247.000 Euro)
- Mittlerer Oberrhein (Technologieregion Karlsruhe bei der Stadt Karlsruhe, 128.000 Euro)
- Neckar-Alb (IHK Reutlingen, 111.000 Euro)
- Nordschwarzwald (IHK Nordschwarzwald, 126.000 Euro)
- Rhein-Neckar (Wirtschaftsförderung Stadt Mannheim, 152.000 Euro)
- Schwarzwald-Baar-Heuberg (Wirtschaftsförderungsgesellschaft Schwarzwald-Baar-Heuberg mbH, 206.000 Euro)
- Stuttgart (Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, 258.000 Euro)
- Südlicher Oberrhein (Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH, 167.000 Euro).
Das landesweite Welcome Center für den Pflegebereich und das Erziehungswesen wird von der Diakonie Württemberg in Kooperation mit den anderen Trägern der Sozialwirtschaft in Baden-Württemberg organisiert (221.000 Euro).
Die Welcome Center sollen Betrieben bei der Rekrutierung von ausländischen Fachkräften in Mangelberufen wie beispielsweise Mechanikern, Sanitär- und Heizungstechnikern, Ingenieuren, Informatikern, Pflegekräften oder Erzieherinnen und Erziehern helfen. Zudem sollen die Center internationale Fachkräfte und deren Familien bei der Integration unterstützen, beispielsweise bei Themen wie Aufenthaltsrecht, Arbeitsrecht, Behördengänge, Wohnen, Bildung, Kinderbetreuung und die Arbeitsplatzvermittlung für die Partnerin oder den Partner.
Schmid betonte, dass das Bildungsniveau der Neuzugewanderten nach Deutschland in den letzten Jahren nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesarbeitsagentur kontinuierlich gestiegen ist. Mittlerweile sind rund 80 Prozent durch einen beruflichen oder akademischen Abschluss Fachkräfte. Im Jahr 2000 hatte der Fachkräfteanteil bei 60 Prozent gelegen. „Selbstverständlich muss darüber hinaus das inländische Beschäftigungspotenzial von jungen Menschen, Frauen, älteren Personen und bereits hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund so umfassend wie möglich ausgeschöpft werden“, fügte Schmid hinzu.