Katrin Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau übergab heute Walter Heiler, Oberbürgermeister der Stadt Waghäusel, eine Bronzeplakette für den Zentralbau der Eremitage. Das Wirtschaftsministerium förderte die Sanierung des Gebäudes und die Gestaltung des Eremitage-Gartens mit insgesamt rund 1,9 Millionen Euro Finanzhilfen – darunter rund eine Million Euro vom Bund.
„Mit Hilfe der Städtebaufördermittel kann das ehemalige Jagdschloss in neuem Glanz erstrahlen. Es ist ein wunderschönes Kleinod und steht der Bevölkerung für kulturelle und andere Veranstaltungen zur Verfügung“, so Katrin Schütz. Die Bronze-Plaketten vergibt das Wirtschaftsministerium für besonders herausragende und gelungene Sanierungsmaßnahmen in Stadterneuerungsgebieten. „Durch die Städtebauförderung werden städtebauliche Missstände beseitigt, gewachsene bauliche Strukturen aufgewertet und an künftige Herausforderungen angepasst – Waghäusel ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie davon die Bewohnerinnen und Bewohner profitieren“, erklärte die Staatssekretärin.
Der Zentralbau wird für Veranstaltungen, Trauungen, Seminare, Vorträge, Konzerte und Theatervorstellungen genutzt. Im Obergeschoss befindet sich ein Museum zur Baugeschichte der Eremitage, zur Badischen Revolution, der Wagbachniederung sowie zur Zuckerfabrik Waghäusel.
Den Grundstein zum Bau einer Eremitage in Waghäusel legte 1724 der Speyerer Fürstbischof Damian Hugo Philipp von Schönborn. Die Schlossanlage diente den Fürstbischöfen als Rückzugsort. Von 1837 bis 1997 war das barocke Ensemble ein Teil des Fabrikgeländes der Waghäuseler Zuckerfabrik. 1997 erwarb die Stadt Waghäusel nach der Schließung der Fabrik das gesamte Gelände mit dem Rest des barocken Ensembles zum symbolischen Preis von einer Mark und saniert es nun nach und nach.
Die Stadt Waghäusel investierte für die Innensanierung der Eremitage insgesamt rund 3,3 Millionen Euro. Die Außensanierung, die bereits 2009 abgeschlossen wurde, kostete zusätzlich rund 2,3 Millionen Euro.
Im Rahmen einer weiteren städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme „Gewerbepark Eremitage“ wird der unmittelbar an den Zentralbau angrenzende Bereich der ehemaligen Zuckerfabrik neu geordnet. Im Frühjahr wurde mit dem Abbruch der beiden Silotürme begonnen. Oberbürgermeister Walter Heiler erläuterte, dass die Stadt Waghäusel in den letzten 22 Jahren viel Geld in das ehemalige Industriegelände gesteckt hat. „Für die Wiederherstellung sowie die weitere Gestaltung der Außenanlage im Umfeld der Eremitage und der Offenlegung des Wagbaches wurden zwischen 1998 bis 2020 weitere rund 17,6 Millionen Euro investiert, wovon rund neun Millionen durch Bund und Land gefördert wurden.“
Zudem laufen in Waghäusel mit „Kirrlach“ und „Ortskern Wiesental“ zwei weitere Sanierungsgebiete, für die noch rund 1,38 Millionen Euro Finanzhilfen zur Verfügung stehen. „Die Städtebauförderung bringt viele Vorteile für die Stadtentwicklung: Quartiere werden aufgewertet, Brachflächen neu genutzt und es kann dringend benötigter Wohnraum entstehen. Zudem löst jeder Fördereuro bis zu acht weitere Euro an Folgeinvestitionen aus, wovon ganz besonders das heimische Handwerk profitiert“, so die Staatssekretärin abschließend.