Der Staatssekretär im Finanz- und Wirtschaftsministerium, Ingo Rust, hat gemeinsam mit dem Präsidenten des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, Peter Schneider, sowie dem Präsidiumsmitglied des Handelsverbands Baden-Württemberg, Patrick Erfurth, die Preisträger im Rahmen des Handelsforums ausgezeichnet.
Die drei mittelständischen Unternehmen haben die mit Handels- und Wirtschaftsexperten besetzte Jury durch ihre richtungweisenden Konzepte und Strategien in den Bereichen „Klares Unternehmensprofil, konsequente Kundenorientierung und offene Mitarbeiterorientierung sowie nachhaltiges Handeln“ überzeugt. An ihrem jeweiligen Standort gelten die prämierten Einzelhandelsgeschäfte mit ihren engagierten Unternehmerinnen und Unternehmern an der Spitze als beispielhaft für einen serviceorientierten, für die Zukunft gerüsteten Facheinzelhandel. Als Preis erhalten die drei ausgezeichneten Fachhändler eine Plastik (den „Weltenfahrer“) des baden-württembergischen Künstlers Daniel Wagenblast sowie einen Imagefilm ihres Unternehmens.
Staatssekretär Rust wies auf das breite Spektrum an Zukunftsaufgaben hin, dem sich die Einzelhändler heute stellen müssten: „In kaum einer anderen Branche müssen sich Betriebe so häufig an wechselnde Trends anpassen wie im Handel“. Allein schon der Wettbewerbsdruck durch die großen Handelsketten zwinge die Betriebe dazu, sich ständig weiter zu entwickeln, so der Staatsekretär.
„Die sich wandelnden Bedürfnisse einer älter werdenden Gesellschaft erfordern neue Konzepte in der baulichen Gestaltung der Ladengeschäfte und neue Serviceideen. Zudem müssen die Geschäftsmodelle mit Blick auf die Konkurrenz durch reine Onlinehändler und Internethandelsportale sowie die Rolle von sozialen Netzwerken neu überdacht werden. Um unter diesen Rahmenbedingungen mithalten zu können, brauchen gerade mittelständische Fachbetriebe mehr denn je ein klares Unternemensprofil und einen guten Namen. Wie gut viele Händler diese Aufgaben meistern, kann man jedes Jahr an den Wettbewerbsbeiträgen um den Zukunftspreis Handel ablesen“, sagte Rust.
Die Preisverleihung war der Höhepunkt des Handelsforums, das Sparkassenverband und Handelsverband bereits seit 24 Jahren gemeinsam veranstalten. In diesem Jahr thematisierte die Tagung unter dem Motto „Der Händler als Marke“ den Trend, dass Händler durch ein klares Profil zur unverwechselbaren Marke werden können.
Der Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, Peter Schneider, wies in seiner Rede auf die Bedeutung des Tagungsthemas für Sparkassen und Handel gleichermaßen hin: „Nach allen Untersuchungen sind die Sparkassen die stärkste Marke in der Finanzwirtschaft. Damit das auch in Zukunft so bleibt, müssen wir allerdings einiges tun. Wichtigster Markenkern sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Trotz vieler Dienstleistungen, die mobil übers Internet erledigt werden können, bleibt die Präsenz in der Fläche für Sparkassen wichtig. Eine ausführliche Beratung ist im persönlichen Gespräch immer angenehmer als via Live-Chat oder facebook-Kontakt. Hier sind die Stärken der gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Sparkassen –genauso wie bei vielen Einzelhändlern vor Ort.“
Gleichzeitig unterstrich Schneider die enge Zusammenarbeit der Sparkassen mit dem Handel: „Aktuell haben die Sparkassen allein in Baden-Württemberg an Unternehmen aus dem Handel rund 5,4 Milliarden Euro an Krediten ausgelegt. Vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen brauchen einen verlässlichen Finanzpartner, um erfolgreich im Wettbewerb bestehen zu können. Diese müssen nicht nur vor Ort präsent sein, sondern auch das notwendige Know-how mitbringen. Beides gilt für Sparkassen“, so Schneider. „Diese Unterstützung wird weitergehen - die Sparkassen bleiben zuverlässige Partner des Handels.“
Die Bedeutung der rund 37.000 Unternehmen des Einzelhandels im Land fasste Staatssekretär Ingo Rust so zusammen: „Der Einzelhandel ist mit rund 490.000 Arbeitsplätzen, 18.000 Ausbildungsplätzen und über 90 Milliarden Euro Umsatz eine der volkswirtschaftlich wichtigsten und beschäftigungsintensivsten Branchen des Landes. Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft unterstützt den Handel in vielfältiger Art und Weise mit den Förderprogrammen der allgemeinen Mittelstandsförderung. Ich nenne hier nur die zahlreichen Maßnahmen auf dem Gebiet der beruflichen Bildung wie die Ausbildungsbotschafter und die Ausbildungsbegleiter, die Ausbildungsabbrüchen entgegenwirken sollen, oder die Förderung der Betriebsberatungsdienste der Handelsverbände.“
Patrick Erfurth, Mitglied des Präsidiums des Handelsverbands Baden-Württemberg, betonte in seiner Ansprache, dass der Handel eine besondere Stellung zwischen den Produzenten und den Konsumenten einnehme. Mit „guten Stammkunden“ realisieren viele Händler das Gros ihres Umsatzes, so Erfurth. Es lohne sich, dem Kunden neben einem rationalen auch einen emotionalen, einen Zusatz-Nutzen zu bieten.
Ebenso betonte Erfurth, sei der Aufbau von Vertrauen grundlegende Voraussetzung für eine funktionierende Kundenbindung: „Wenn es einem Einzelhändler gelingt, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, schafft er sich einen Wettbewerbsvorsprung“. Wichtig sei, dass Einzelhändler die eigene Unverwechselbarkeit und die eigenen Stärken herausstellen. Hierdurch lassen sich Akzente setzen, mit denen sich Einzelhandelsgeschäfte abheben. Geschäfte mit einem klaren Profil gewinnen eher Stammkunden, wie die Praxis zeige. Für die Einkaufsstättenwahl der Kunden ist letztlich entscheidend, dass ein klares, unverwechselbares Profil zu erkennen ist.
Quelle:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg / Handelsverband Baden-Württemberg e.V. / Sparkassenverband Baden-Württemberg