„Der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg steht unter Druck, wenngleich die aktuellen Arbeitsmarktdaten für Baden-Württemberg einen leichten Rückgang der Arbeitslosenquote zeigen. Der Rückgang im September ist saisonal üblich. Doch wir sehen angesichts der anhaltenden Schwäche der Wirtschaft noch lange keine nachhaltige Entspannung auf dem Arbeitsmarkt. Darum müssen die Rahmenbedingungen dringend verbessert werden“, erklärte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, am 27. September anlässlich der Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktdaten für Baden-Württemberg.
Die Arbeitslosenquote sank im September 2024 um 0,1 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Ein Rückgang ist im Herbst üblich. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote im September bei 4,0 Prozent. Die gesamte Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg hat sich im September 2024 um 6.863 bzw. 2,4 Prozent auf 277.050 Arbeitslose verringert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind es derzeit 24.819 (9,8 Prozent) Arbeitslose mehr.
Nach einer Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für 2024/2025 belastet die konjunkturelle Schwäche die deutsche Wirtschaft auch im kommenden Jahr. „Mit dem prognostizierten Anstieg der Arbeitslosigkeit und den schleppenden Beschäftigungszuwächsen stehen in Baden-Württemberg vor allem die Industrie und die Bauwirtschaft als zentrale Säulen der regionalen Wirtschaft vor massiven Herausforderungen“, erläuterte die Ministerin.
Im September 2024 stieg die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit auf 84.307. Gegenüber dem Vormonat waren das 479 bzw. 0,6 Prozent ausgeschriebene Stellen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr waren 8.823 (9,5 Prozent) Stellen weniger ausgeschrieben. Hoffmeister-Kraut: „Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen ist nur leicht angestiegen. Dies deutet darauf hin, dass der Arbeitsmarkt sich trotz der Erholung weiterhin in einer schwierigen Lage befindet. Besonders die düsteren Aussichten in der Industrie machen deutlich, dass die wirtschaftliche Unsicherheit noch lange nicht überwunden ist.“
Im September 2024 lag die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren bei 26.272. Im Vergleich zum August sind das 2.498 (8,7 Prozent) gemeldete arbeitslose Jugendliche weniger. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Jugendarbeitslosigkeit dennoch 13,1 Prozent höher. Die Jugendarbeitslosenquote sank im September 2024 von 4,1 auf aktuell 3,8 Prozent. Die Vorjahresquote lag bei 3,3 Prozent. „Der Beginn des Ausbildungsjahres trägt zu einem Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit bei. Eine Ausbildung legt den Grundstein für ein stabiles und selbstbestimmtes Berufsleben. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es umso wichtiger, dass junge Menschen die Chance ergreifen, sich in einem Beruf auszubilden, der ihnen Sicherheit und Zukunftschancen bietet.“, so Hoffmeister-Kraut.