„Es gibt bereits viele gute Vorbilder in unserem Land, die Nachahmer suchen. Zahlreiche Unternehmen setzen ganz bewusst auf eine lebensphasenorientierte und familienfreundliche Personalpolitik und eine moderne Unternehmenskultur, um sich als attraktiver Arbeitgeber aber auch als attraktives Unternehmen am Markt zu positionieren“, betonte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, heute (5. Oktober) anlässlich der Auftaktveranstaltung zu den 19. Frauenwirtschaftstagen im Haus der Wirtschaft.
Das Schwerpunktthema der landesweiten Frauenwirtschaftstage 2023 lautet „#New Work und # Flexi Time – ein Gewinn für Frauen und Unternehmen!“ New Work stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Das neue Modell bietet viele Chancen, die zu einer gesteigerten Flexibilität und einer verbesserten Kollaboration durch virtuelle Vernetzungsmöglichkeiten führen und eine höhere Motivation unter den Mitarbeitenden erzeugt. Gleichzeitig zeigt die Erfahrung, dass Unternehmen agiler auf Veränderungen und Herausforderung reagieren können und so im Ergebnis häufig auch eine deutliche Effizienz- und Produktivitätssteigerung erreichen.
„Im Rahmen der diesjährigen Auftaktveranstaltung bringen wir Best-Practises und Role Models aus Baden-Württemberg aufs Podium und wollen Erfahrungen und Erfolgsmodelle teilen. Wir wollen darüber diskutieren, welche Rahmenbedingungen wir benötigen und wie wir New Work und Flexi Time gezielt nutzen können, um die beruflichen Chancen von Frauen zu erhöhen. Gleichzeitig bietet New Work Chancen für die Unternehmen, alle verfügbaren Potenziale zu nutzen, um den steigenden Fachkräftebedarf zu decken und Produktivitätsgewinne zu erzielen.“, so Hoffmeister-Kraut in ihrer Eröffnungsrede.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden in einem Zukunftstalk innovative Lösungen aus Unternehmen vorgestellt und diskutiert. Zwei Hauptabteilungsleiterinnen der Firma Trumpf Werkzeugmaschinen SE & Co KG in Ditzingen demonstrierten, wie Führung im Tandem erfolgreich funktionieren kann. Die beiden Führungsfrauen übernehmen in einem vollzeitnahen Beschäftigungsmodell Verantwortung für rund 1000 Mitarbeitende in ihrem Betrieb. „Solche Tandem-Erfolgs-Modelle wünsche ich mir in vielen weiteren Unternehmen in unserem Land. Führung in Teilzeit ist keine Frage der Unternehmensgröße, sondern eine Frage der Kultur und der konkreten Jobanforderungen“, betonte Hoffmeister-Kraut. Sie zeigt sich weiter begeistert von der familyAward-Gewinnerin Uzin Utz SE aus Ulm, die mit ihrem Führungsleitbild aus „Vertrauen, Freiraum und Selbstverantwortung“ als Vorreiterin in Sachen familienfreundliche und lebensphasenorientierte Unternehmenskultur in Baden-Württemberg gilt. Das Unternehmen punktet bei seinen Mitarbeitenden unter anderem durch flache Hierarchien, flexible Teams, Führungsmodelle in Teilzeit und eine gute digitale Vernetzung durch eine eigene Kollaborations-Plattform.
Die Decor-Technik Vertrieb GmbH aus Eggenstein-Leopoldshafen stellte vor, welche Bedingungen zu einer erfolgreichen Einführung und Umsetzung einer Vier-Tage-Woche in ihrem Betrieb beigetragen haben. Das Unternehmen aus dem Kreis Karlsruhe bietet das Modell nun schon seit rund zwei Jahren an und hat seinen Umsatz seither deutlich gesteigert.
Ministerin Hoffmeister-Kraut am Ende der Veranstaltung: „Diese und viele weitere Erfolgsmodelle in Baden-Württemberg zeigen, dass New Work und Flexi Time ein Gewinn für Beschäftigte und Unternehmen sind!“
Weitere Informationen
Frauenwirtschaftstage 2023:
Die baden-württembergischen Frauenwirtschaftstage finden 2023 bereits zum 19. Mal auf Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg statt. Vom 18. bis 21. Oktober werden landesweit knapp 80 Veranstaltungen von regionalen Partnerinnen und Partnern durchgeführt. Nähere Informationen zu den regionalen Veranstaltungen vom 18. bis 21. Oktober 2023 finden Sie hier: https://www.frauundberuf-bw.de/frauenwirtschaftstage
Zielsetzung der Frauenwirtschaftstage ist es, die Chancen und die Bedeutung von Frauen als Fach- und Führungskräfte, Existenzgründerinnen und Unternehmerinnen in und für die Wirtschaft in den Fokus zu rücken. Die regionalen Veranstaltungen widmen sich daher auch weiteren Themen, wie zum Beispiel: Aufstieg von Frauen in Führungspositionen, Frauen in MINT-Berufen, Erfolgsfaktoren für Gründerinnen und Unternehmerinnen, die Unternehmensnachfolge als Karriereoption, Wiedereinstieg in die Erwerbstätigkeit sowie Vernetzungs- und Kooperationsmöglichkeiten. Die Frauenwirtschaftstage richten sich insbesondere an interessierte Frauen und Männer, Unternehmensvertreterinnen und Unternehmensvertreter im Bereich Personalmanagement und die breite Öffentlichkeit.
An den Frauenwirtschaftstagen sind unter anderem folgende Institutionen mit Veranstaltungen beteiligt: Kontaktstellen Frau und Beruf, Agenturen für Arbeit, Regionalbüros für berufliche Fortbildung, Frauen- und Wirtschaftsorganisationen, Gleichstellungsbeauftragten der Kreise und Kommunen, Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern, Hochschulen und Forschungseinrichtungen und Verbände.