Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut betonte heute (25. September) anlässlich der Auftaktveranstaltung zu den 15. Frauenwirtschaftstagen 2019 die Bedeutung von Frauen in Führungspositionen und unternehmerischer Verantwortung: „Baden-Württemberg hat viele starke Frauen, die mit ihrem Wissen und Können, ihrer Kreativität, Leidenschaft und ihrem Engagement unser Land als Führungskräfte und Unternehmerinnen voranbringen. Digitalisierung und New Work bieten große Chancen für mehr ‚Female Leadership‘. Wir wollen Frauen in maßgeblichen Führungsrollen noch stärker in die Gestaltung des digitalen Wandels einbeziehen“, so die Ministerin.
Im Rahmen der Veranstaltung fand unter anderem ein hochkarätiges Spitzenfrauen-Speed-Dating mit „Karrieretipps to go“ für weibliche Nachwuchskräfte statt. „Die aus der Reihe Women Leadership Lunch geborene Idee traf voll ins Schwarze. Rund 100 ambitionierte weibliche Nachwuchskräfte haben sich angemeldet und bekamen die einzigartige Gelegenheit, sich in Sechs-Augen-Gesprächen schnell, effektiv und intensiv mit Top-Spitzenfrauen des Landes auszutauschen und Tipps für den nächsten Karriereschritt einzuholen.“ Die Dialogreihe „Women Leadership Lunch“ mit Spitzenfrauen aus baden-württembergischen Unternehmen wurde im vergangenen Jahr auf Initiative der Ministerin ins Leben gerufen. Ziel ist es, Frauen in Führungspositionen zu stärken, eine bessere Vernetzung zu erreichen und über aktuelle wirtschaftspolitische Themen zu diskutieren.
„In vielen Branchen sind Frauen in Führungspositionen und in unternehmerischer Verantwortung Trendsetterinnen. Sie verbinden ihre Tätigkeit nicht nur mit ökonomischem Erfolg, New Work und Diversity, sondern auch mit den Themen soziale Verantwortung und dem ökologisch bewussten Umgang mit globalen Ressourcen im Zeitalter der Digitalisierung.“
Frauen waren noch nie so gut ausgebildet wie heute. Mit 2,72 Millionen erwerbstätigen Frauen im Jahr 2018 wurde ein neuer Spitzenwert erreicht. Baden-Württemberg weist dabei unter den westdeutschen Bundesländern mit 78 Prozent die höchste Frauenerwerbstätigenquote auf. Bisher sind insgesamt knapp 9 Prozent der erwerbstätigen Frauen selbständig tätig oder in einer herausgehobenen Führungsposition in abhängiger Beschäftigung. Bei den Männern liegt der Anteil mit gut 16 Prozent fast doppelt so hoch. Trotz vieler Bemühungen auf den unterschiedlichen Ebenen in Politik, Unternehmen und Wirtschaftsorganisationen liegt der Frauenanteil in Führungspositionen in Baden-Württemberg damit insgesamt bisher nur bei 27 Prozent und damit noch unter dem Vergleichswert in Deutschland mit 29 Prozent.
„Das muss sich ändern! Deshalb rücken wir das Schwerpunktthema ‚Female Leadership - Frauen in Führungspositionen und in unternehmerischer Verantwortung‘ im Rahmen der Frauenwirtschaftstage 2019 in den Mittelpunkt, um das Thema weiter voranzubringen und im ganzen Land durch regionale Veranstaltungen Anstöße zu geben“, sagte Hoffmeister-Kraut.
„Damit Baden-Württemberg auch im digitalisierten Zeitalter führender Innovations- und Wirtschaftsstandort bleibt, müssen Unternehmen das Potenzial von Frauen in Führungspositionen voll ausschöpfen, denn Unternehmen mit gemischten Führungsteams sind nach Untersuchungen nachweislich erfolgreicher. New Work erfordert veränderte Führungskompetenzen wie Empathie, Kommunikationsfähigkeit und Leadership - Fähigkeiten, die oftmals gerade Frauen mitbringen“, so die Ministerin weiter.
Die baden-württembergischen Frauenwirtschaftstage finden auf Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in diesem Jahr zum 15. Mal statt. Vom 16. bis 19. Oktober finden an knapp 50 Orten im Land mehr als 80 Veranstaltungen statt. Dabei werden das diesjährige Schwerpunktthema „Female Leadership - Frauen in Führungspositionen und unternehmerischer Verantwortung“ sowie weitere Themen rund um Frauen und Wirtschaft diskutiert und Informationen bereitgestellt.
Weitere Informationen sowie die Veranstaltungsdatenbank zu den Frauenwirtschaftstagen online unter: www.frauenwirtschaftstage.de
Um mehr Frauen den Weg in Führungspositionen zu ebnen, fördert das Wirtschaftsministerium zudem seit rund zehn Jahren das ESF-Projekt „Frauenkarrieren in baden-württembergischen Unternehmen - Spitzenfrauen“, das sich an Frauen und Unternehmen richtet. Hier werden konkrete Karrierewege von Frauen im oberen Management dargestellt und weibliche Role-Models und Best Practice aus Unternehmen sichtbar gemacht. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Maßnahmen zur Sensibilisierung, Qualifizierung und Netzwerkbildung von Frauen und Unternehmen. Mit dem Projekt wird ein innovations- und vielfaltsorientierter sowie gleichstellungspolitischer Ansatz verfolgt, da Unternehmen mit Frauen in Führungspositionen zahlreichen Untersuchungen zufolge wirtschaftlich erfolgreicher sind.
Weitere Informationen: ESF-Projekt „Frauenkarrieren und innovative Unternehmenskulturen - Spitzenfrauen“ unter www.spitzenfrauen-bw.de.