Brexit

Brexit: Wirtschaftsministerin trifft Wirtschaftsvertreter zu drittem Spitzengespräch

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat am Montag (9. Juli) Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen und Verbänden im Südwesten zum dritten Brexit-Spitzengespräch empfangen. Themen des Austauschs waren die Risiken im Zusammenhang mit den Brexit-Verhandlungen sowie die Vorbereitungen auf den Brexit seitens der Wirtschaft. Als konkrete Hilfestellung für die Unternehmen im Land kündigten Hoffmeister-Kraut und die Wirtschaftsvertreter einen gemeinsamen „Wirtschaftskongress Brexit“ am 26. November 2018 in Stuttgart an.

„Der gestrige Rücktritt des britischen Brexit-Ministers zeigt, dass unklarer denn je ist, wie hart oder weich der Brexit ausfallen wird. Die britische Regierung ist weiterhin zerstritten darüber, mit welcher Position sie in die künftigen Verhandlungen mit der EU gehen will. Klar ist jedoch: Der Countdown für den Brexit läuft unaufhaltsam – und er wird unsere Wirtschaft stärker oder schwächer treffen“, betonte Hoffmeister-Kraut. Aus diesem Grund sei es wichtig, die Entwicklungen nicht nur passiv zu beobachten, sondern die Wirtschaft in Baden-Württemberg aktiv dabei zu unterstützen, die negativen Auswirkungen des Brexit so gering wie möglich zu halten, so die Ministerin.

In weniger als neun Monaten werde das Vereinigte Königreich aus Sicht der EU ein Drittstaat sein. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen im Welthandel bleibe der Brexit daher ein wirtschaftliches Top-Thema.

Hoffmeister-Kraut: „Wir haben derzeit bereits mehr als 1.800 Handelsbarrieren ganz unterschiedlicher Art. Gemeinsam mit der Wirtschaft setze ich mich aktiv dafür ein, dass durch den Brexit nicht auch noch innerhalb Europas neue Handelsbarrieren entstehen. Denn in Europa befinden sich unsere wichtigsten Wirtschaftspartner, von denen das Vereinigte Königreich zu den drei wichtigsten Baden-Württembergs innerhalb der EU zählt.“

Gefahr eines harten Brexit bleibt
Die Brexit-Verhandlungen zwischen Brüssel und London seien zuletzt äußerst schleppend verlaufen. Insbesondere in der Frage der irisch-nordirischen Grenze sei bislang kein substanzieller Fortschritt erreicht worden. Ob der von der britischen Premierministerin May am Wochenende vorgelegte neue Plan Substanz habe, müsse seitens der EU nun geprüft werden. Gleichwohl sei die Gefahr eines harten Brexit – und damit einschneidender Folgen für die Wirtschaft – nicht gebannt, so die Wirtschaftsministerin.

Sie habe bereits unmittelbar nach dem Referendum des Vereinigten Königreichs im Juni 2016 die Brexit-Gesprächsrunde mit den Spitzen der baden-württembergischen Wirtschafts- und Branchenverbände ins Leben gerufen, um im persönlichen Austausch die Folgen für die Unternehmen in Baden-Württemberg auszuloten und gemeinsame Handlungsoptionen zu diskutieren. Seither sei das Wirtschaftsministerium in Sachen Brexit sehr aktiv gewesen, so Hoffmeister-Kraut.

Brexit-Aktivitäten und Unterstützungsangebote werden ausgebaut
Im Herbst sei die angekündigte Kontaktstelle für das Thema Brexit eingerichtet worden, die Unternehmen bei allen Fragen und Anliegen rund um den Brexit unterstützt. Aufgrund des noch immer offenen Verhandlungsergebnisses liege der Schwerpunkt der Unterstützung derzeit auf der Information im Hinblick auf mögliche Vorbereitungsmaßnahmen sowie auf der engen Vernetzung mit den wirtschaftspolitischen Akteuren des Landes. Ergänzend habe das Ministerium eine Webseite mit Informationen rund um das Thema Brexit aufgesetzt.

„Wir werben zudem bei möglichen Investoren für den Standort Baden-Württemberg. Die gezielte und gestufte Investorenansprache durch Baden-Württemberg International wird mit Marketing- und Standortmaßnahmen flankiert. So werden ausgesuchte und aussichtsreiche internationale Investoren im Rahmen von Auslandsreisen und Messebesuchen direkt, aber diskret angesprochen“, ergänzte Hoffmeister-Kraut.

Mit dem „Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg – EU“, der im Januar 2018 erstmals in Brüssel stattgefunden habe, sei darüber hinaus eine wichtige Plattform geschaffen worden, um die baden-württembergischen Anliegen zum Thema Brexit in Brüssel vorzubringen und offene Fragen direkt mit EU-Vertretern zu diskutieren. Der nächste Wirtschaftsgipfel findet am 21. Januar 2019 in Brüssel statt.

Sie bringe sich auch auf formellem Weg über den Bundesrat oder die Wirtschaftsministerkonferenz in den Brexit-Verhandlungsprozess ein, beispielsweise über Beschlüsse zu den Auswirkungen des Brexit auf die EU-Finanzen und auf die Regionalförderung.

„Wirtschaftskongress Brexit“ am 26. November in Stuttgart
In den nächsten Monaten werde das Wirtschaftsministerium den Unternehmen weitere konkrete Hilfestellungen für den Umgang mit dem Brexit – möglicherweise sogar einem harten Brexit – an die Hand geben. Geplant sei dafür ein gemeinsam mit den Kammern und Verbänden organisierter „Wirtschaftskongress Brexit“ am 26. November 2018 in Stuttgart. Dieser werde den Unternehmen Handlungsoptionen zum Thema Brexit geben und durch konkrete Fachforen etwa zu den Themen Zoll und Entsendung einen greifbaren Mehrwert für die Unternehmenspraxis bieten.

Weitere Informationen online: www.brexit-bw.de

Weitere Meldungen

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen: Der Arbeitsmarkt kommt weiterhin nicht in Schwung

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, äußert sich anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Arbeitsmarktzahlen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Delegationsreise

Hoffmeister-Kraut mit Wirtschaftsdelegation in China

Wirtschaftsministerin informiert sich in China über intelligente und vernetzte Transportlösungen und Robotik.

Eine Roboterhand tippt auf einem Monitor aus Glas
Künstliche Intelligenz

Baden-Württemberg muss bei den AI Giga Factorys eine gewichtige Rolle spielen

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich bei der Europäischen Kommission in Brüssel für den Standort Baden-Württemberg im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt und um eine Beteiligung bei den AI Giga Factorys geworben.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Mindestlohn

Zumeldung: Entscheidung der Mindestlohnkommission

Zur heutigen Entscheidung der Mindestlohnkommission äußert sich Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Brüssel

Ministerin fordert in Brüssel konkretere Schritte ein

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich heute (26. Juni) in Brüssel nachdrücklich für mehr Wettbewerbsfähigkeit in Europa eingesetzt.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Reise

Wirtschaftsstaatssekretär zu Gesprächen in Paris

Auf Einladung des französischen Botschafters für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Philippe Voiry ist Staatssekretär Dr. Patrick Rapp aktuell in Paris.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

IAW und Universität Hohenheim legen Konjunkturprognose für Baden-Württemberg vor

Das Tübinger Institut für angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) legte in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim am 25. Juni seine aktuelle Konjunkturprognose vor. Demnach zeichnet sich für das laufende Jahr eine konjunkturelle Erholung ab.

Häuserfassaden / ©Friedberg - Fotolia
Fachkongress

Fachkongress „Innenstädte und Ortszentren neu denken“

Fachkongress „Innenstädte und Ortszentren neu denken“ zeigt Wege für zukunftsfähige Innenstädte auf.

Das Logo des Projekts „Handel 2030“.

Intensivberatungen von Einzelhändlern mit weiteren 1,4 Millionen Euro gefördert

Bis Ende 2026 sollen mindestens 150 Einzelhandelsunternehmen in Baden-Württemberg von den Intensivberatungen profitieren und mit Unterstützung von branchenerfahrenen Fachberatern ihre Geschäftsmodelle modernisieren können.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Tourismus

Tourismusinfrastrukturprogramm 2026 startet

Ab sofort können Städte und Gemeinden wieder Anträge auf Förderung ihrer geplanten Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen des Tourismusinfrastrukturprogramms 2026 (TIP) stellen.

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
Bundesrat

Baden-Württemberg setzt sich im Bundesrat ein

Baden-Württemberg setzt sich im Bundesrat für bü-rokratische Entlastungen bei Nachhaltigkeitsberichterstattung und EU-Lieferkettenrichtlinie ein.

Portraitbilder Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Start Förderinitiative für Quantencomputing – 8,5 Millionen Euro für Verbundforschung

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat am 11. Juni 2025 eine neue Ausschreibung zur Förderung eines Verbundforschungsvorhabens im Bereich Quantencomputing veröffentlicht.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderung

Förderung Forschungsinstitute der Innovationsallianz BW mit rund 39,7 Millionen Euro

Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Ar-beit der Forschungsinstitute der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW) im Jahr 2025 mit einer Grundfinanzierung in Höhe von insgesamt rund 39,7 Millionen Euro.

Wirtschaftsministerkonferenz 2025
Wirtschaftsministerkonferenz 2025

Hoffmeister-Kraut: Mehr Unternehmertum wagen

Die Wirtschaftsministerkonferenz 2025 (WMK) hat sich unter Vorsitz von Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) auf zahlreiche Initiativen vereinbart.

Europaflagge / ©Harald Richter
Luft- und Raumfahrt

Strategische Weichenstellung für Europas Raumfahrt

Drei Bundesländer fordern klare deutsche Position zur ESA-Konferenz