Für herausragende berufliche Verdienste und sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement hat Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, am Donnerstag (8. März) das von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehene Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland an Dr. Helmut Baur aus Böblingen überreicht.
„Das Idealbild ist der Unternehmer, der seine Talente, Erfahrungen und sein berufliches Netzwerk auch für öffentliche Ziele und Belange einsetzt. Das tun Sie seit vielen Jahren mit großer Leidenschaft und großem Erfolg. Aus Ihrem ursprünglichen Vier-Personen-Geschäft haben Sie eines der größten Augenoptik-Filialunternehmen Deutschlands gemacht und können auf eine über 40-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Daneben haben Sie sich unter anderem für den Artenschutz, die deutsch-malaysischen Beziehungen, im Hochschulbereich und im Sport engagiert“, lobte die Ministerin. Viel Disziplin und gute Organisation seien nötig gewesen, um das alles zu schaffen und zeitlich miteinander vereinbaren zu können. Der Markt der Augenoptik wachse und gedeihe, sei aber auch sehr dynamisch und wettbewerbsintensiv. „Gemeinsam mit Ihrer Frau haben Sie diesen dynamischen Markt mit Ihrem Unternehmen mitgestaltet und mitgeprägt und wurden dafür vielfach ausgezeichnet“, so die Ministerin weiter.
Helmut Baur wurde 1941 in Böblingen geboren. Nach der mittleren Reife und einer Ausbildung zum Uhrmacher und Optiker schlossen sich ein Hochbegabtenabitur, ein BWL-Studium und eine Promotion an. Gemeinsam mit seiner Frau Gabriele gründete Dr. Helmut Baur 1975 in Böblingen das erste Optik-Fachgeschäft. Das Familienunternehmen „Binder Optik“, das seinen Sitz noch immer in Böblingen hat, wird inzwischen in der zweiten Generation von Sohn Dominic geführt. Bereits 1990 wurde Dr. Helmut Baur mit der Wirtschaftsmedaille in Gold des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet, im Jahr 2000 erhielt er die Staufermedaille in Gold, 2009 den Zukunftspreis des baden-württembergischen Einzelhandels. Hinzu kamen Auszeichnungen für seine Lebensleistung in der Optiker-Branche.
Dr. Helmut Baur ist Mitgründer der „Aktionsgemeinschaft Artenschutz“, die Anfang der 1980er Jahre ins Leben gerufen wurde und ein generelles Handelsverbot für bedrohte Tierarten durchsetzte. Sein Engagement für die Kampagne war maßgeblich für die Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz am Bande 1992. Mit der Unterstützung vieler namhafter Unternehmen gründete er in den 1980er Jahren die „Stiftung Deutsche Sehhilfe“. Seit Jahrzehnten engagiert sich Helmut Baur herausragend im Hochschulbereich, insbesondere an der Hochschule Aalen. Mit seiner Unterstützung wurde hier der Diplom- und spätere Master-Studiengang „Augenoptik“ gegründet, als Hochschulpreis stiftete er außerdem einen der wertvollsten Preise der Augenoptik in Deutschland. 2005 gründete er in Böblingen eine „Bürgerstiftung“ und war zehn Jahre lang in deren Stiftungsrat tätig. Er unterstützt die „Olgäle-Stiftung für das kranke Kind“ und arbeitet seit 1998 im Kuratorium der Ludwigsburger Schlossfestspiele mit. Ebenfalls engagiert sich Dr. Helmut Baur im Vorstand des Bundesverbands mittelständischer Wirtschaft. Er ist im Breitensport aktiv, ermöglichte Böblinger Sportlern eine Olympia-Teilnahme und arbeitet im Kuratorium der „Stiftung Deutsche Sporthilfe“ mit. „Als Honorar-Generalkonsul haben Sie sich außerdem wie kein anderer für unsere Beziehungen mit Malaysia eingesetzt und sogar als einer von nur wenigen Ausländern einen Adelstitel verliehen bekommen“, lobte die Ministerin abschließend.
Das Bundesverdienstkreuz wurde 1951 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet und wird für besondere politische, wirtschaftliche oder geistige Leistungen verliehen.