Vier Stationen hat die Denkmalreise von Staatssekretär Peter Hofelich am 10. September 2015 im Regierungsbezirk Freiburg. Sie führt ihn nicht nur von Donaueschingen über Bonndorf und Kirchzarten nach Neuenburg am Rhein, sondern auch durch mehrere Jahrhunderte. So besucht er einen Schwarzwaldhof aus dem 17./18. Jahrhundert ebenso wie eine archäologische Untersuchungsstätte, wo Baustrukturen aus der Zeit um 1200 zu sehen sind.
Die Reise durch den Regierungsbezirk Freiburg ist Teil einer viertägigen Denkmalreise durchs Land, bei der Hofelich insgesamt 18 Bau- und archäologische Denkmale besichtigt. Das Ziel der Tour: „.Mit der Denkmalreise soll den Denkmalen und dem großen Engagement, das dahinter steckt, die gebotene Aufmerksamkeit zukommen“, so der Staatssekretär. „Denn es gibt in Baden-Württemberg zahlreiche Menschen - ob private Eigentümer, in Initiativen und Gruppen oder öffentlichen Einrichtungen - die sich mit großem Einsatz in der Denkmalpflege einbringen. Ihnen haben wir zu verdanken, dass viele Zeugnisse von vergangenen Zeiten erhalten sind und bis heute die Geschichte lebendig machen.“
Bei der Restaurierung der Donauquelle mit Quellfassung, Skulpturengruppe und Metallgeländer in Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis) beispielsweise ist auch die Materialprüfungsanstalt Stuttgart einbezogen, denn die Arbeiten erfordern von Planern und Ausführenden viel Sachverstand. „Die Donauquelle ist Anziehungspunkt für zahlreiche Gäste in Baden-Württemberg“, betonte Hofelich. „Und das nicht ohne Grund, denn sie wird als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung eingeschätzt.“
Anders als an der Donauquelle, wo die Restaurierung weitgehend abgeschlossen ist, steht man bei der Kapelle in Bonndorf (Stadtteil Boll; Landkreis Waldshut) noch am Anfang. Sie stammt aus dem Jahr 1889 und ist das letzte bauliche Zeugnis des Schwefelbads Bad Boll in der Wutachschlucht, das in den Jahren 1880 und 1914 überregionale Bedeutung hatte.
„Die Vielfalt der Denkmale, die wir auf der Reise besichtigen, ist immens“, stellte der Staatssekretär fest. „Sie macht die große Bandbreite einer zeitgemäßen Denkmalpflege bei uns im Land deutlich.“ So handele es sich beim Rummlerhof in Kirchzarten (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) um einen Schwarzwaldhof mit Leibgeding, bei dessen Sanierung auch zeitgenössische Elemente - etwa in Form eines Anbaus in Glas - einflossen. Bei den archäologischen Untersuchungen in Neuenburg am Rhein wiederum seien Relikte aus der Zeit der Stadtgründung um 1200 entdeckt worden.
Hofelich wies darauf hin, dass sich in Neuenburg auch Mitglieder des Geschichtsvereins freiwillig für die Denkmalpflege engagieren würden. Mit moderner Technik sorgten sie für eine schonende Reinigung der archäologischen Funde: „In vielen unserer Denkmale ist nicht nur der Fortschritt aus der jeweiligen Zeit zu erkennen“, erläuterte er: „Der aktuelle Fortschritt spielt auch im Umgang mit den Denkmalen eine große Rolle. Denn in der Denkmalpflege sind modernste Restaurierungs- und Forschungsmethoden im Einsatz.“ Das komme auch im Motto des diesjährigen Tages des offenen Denkmals zum Ausdruck: „Handwerk, Technik, Industrie“, lautet es.
Der Tag des offenen Denkmals findet am Sonntag, 13. September 2015, statt. Überall im Land haben Bürgerinnen und Bürger dabei die Möglichkeit, archäologische Stätten sowie Bau- und Kunstdenkmale zu entdecken. Rund 800 Veranstaltungen sind für den Tag des offenen Denkmals in Baden-Württemberg vorgesehen. Insgesamt gibt es in Baden-Württemberg mehr als 90.000 Bau- und Kunstdenkmale sowie über 60.000 archäologische Denkmale.
Fotos der Denkmalreise finden Sie in der Mediathek.