Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut sagte anlässlich der Genehmigung des zweiten großen europäischen Projektes zur Batteriezellfertigung (IPCEI) mit Beteiligung von insgesamt vier baden-württembergischen Firmen: „Das ist ein großer Erfolg für Baden-Württemberg. Mit der starken Beteiligung baden-württembergischer Unternehmen am Aufbau einer europäischen Batteriezellfertigung schaffen wir beste Voraussetzungen, um in den nächsten Jahren neue Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Zukunftsfeld Batterie aufzubauen.“
„Ich gratuliere allen beteiligten Unternehmen zu ihrem erfolgreichen Engagement. Unserem Ziel, bis zum Jahr 2030 rund 30 Prozent der weltweiten Nachfrage nach Batteriezellen aus deutscher und europäischer Produktion zu bedienen, sind wir damit wieder einen Schritt nähergekommen“, so die Ministerin weiter.
Das Land steht bereit, sich finanziell an der Fördermaßnahme zu beteiligen und hatte bereits im Frühjahr 2020 die nötigen Voraussetzungen dazu geschaffen. Insgesamt sind bis zu 155 Millionen Euro für beide IPCEI-Projekte bis 2030 eingeplant. Damit werden 30 Prozent der vom Bund bewilligten Fördermittel durch das Land getragen. „Wir leisten als Land damit einen wichtigen Beitrag, um beim Thema Batterien unsere Unternehmen und deren Arbeitskräfte bestmöglich zu unterstützen und den Industriestandort Baden-Württemberg weiter zu stärken.“
Nun komme es vor allem auf eine schnelle Umsetzung der genehmigten Projekte an. „Wir dürfen keine Zeit verlieren, um nicht nur die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie möglichst schnell zu überwinden, sondern auch unsere Klimaziele besser zu erreichen und den Standort Baden-Württemberg zukunftssicher und nachhaltig aufzustellen.“
„Um international nicht den Anschluss zu verlieren, müssen wir uns ständig weiterentwickeln und alle Kräfte bündeln. Das gilt insbesondere auch für die Batterieforschung. Ich appelliere hier an den Bund, die Schwerpunkte der Batterieforschung möglichst eng mit dem Aufbau einer Batteriezellfertigung in Deutschland zu verknüpfen. Wir brauchen praxisnahe Forschungsergebnisse, die unseren Unternehmen helfen, im harten internationalen Wettbewerb der Konkurrenz nach Möglichkeit immer einen Schritt voraus zu sein“, so Hoffmeister-Kraut abschließend.
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Ein „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) ist ein Vorhaben, das mittels staatlicher Förderung einen wichtigen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft leistet.
Der Aufbau einer europäischen Batteriezellfertigung im Rahmen eines IPCEI verläuft in zwei großen, zeitlich gestaffelt anlaufenden Fördermaßnahmen – dem sogenannten Summer-IPCEI und dem sogenannten Autumn IPCEI. Das Summer-IPCEI ist bereits genehmigt und die ersten Projekte sind bewilligt. Baden-Württemberg ist hier mit der Firma VARTA aus Ellwangen bereits prominent vertreten. Die Übergabe des Förderbescheids an VARTA in Höhe von fast 300 Millionen Euro erfolgte am 30. Juni 2020 gemeinsam durch Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut, Bundeswirtschaftsminister Altmaier sowie Staatssekretär Weigert aus dem bayerischen Wirtschaftsministerium.
Mit der aktuellen Genehmigung durch die europäische Kommission sind vier weitere Unternehmen aus Baden-Württemberg dazugekommen: Cellforce Group GmbH, Tübingen; ElringKlinger AG, Dettingen an der Ems; Manz AG, Reutlingen; ACI Systems Gmbh, Zimmern ob Rottweil.
Die beteiligten Unternehmen bilden wesentliche Teile der Wertschöpfungskette im Bereich Batteriezellfertigung ab: ACI Systems plant ein Projekt zur nachhaltigen Gewinnung des Rohstoffs Lithium und trägt damit zur Rohstoffsicherheit der europäischen Wertschöpfungskette bei. Bei Manz und ElringKlinger handelt es sich um High-Tech-Zulieferer, die Komponenten sowie Produktionstechnik zur Herstellung von Batterien anbieten. Die Cellforce GmbH ist ein neu gegründetes Unternehmen zur Herstellung leistungsfähiger Batteriezellen.