Equal Pay Day 2020

Equal Pay Day 2020

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Hand mit einer Glühbirne

Anlässlich des heutigen Equal Pay Day (17. März) appelliert Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut an Unternehmen, auf chancengleiche Entgelte und entsprechende Transparenz zu achten. „Der Abbau des Gender Pay Gap und des resultierenden Gender Pension Gap ist ein zentrales Thema der wirtschaftlichen Gleichstellung von Frauen. Unternehmen sollten sich noch stärker für Lohngleichheit einsetzen“, erklärte Hoffmeister-Kraut dazu in Stuttgart. Der Equal Pay Day steht rechnerisch für den Tag, bis zu dem Frauen aufgrund ihres durchschnittlich niedrigeren Stundenverdienstes theoretisch unentgeltlich arbeiten, während Männer bereits ab Jahresbeginn für ihre Arbeit bezahlt werden. Der Equal Pay Day markiert somit symbolisch die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern.

Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg ist das Bruttoentgelt für Frauen 2019 in Baden-Württemberg im Durchschnitt um 20,4 Prozent geringer als das ihrer männlichen Kollegen (unbereinigter Verdienstunterschied). Die Gründe für die hohe Einkommensdifferenz zwischen Frauen und Männern sind vielfältig. Der wichtigste Einflussfaktor ist das geschlechtsspezifische Berufs- und Branchenwahlverhalten von Frauen und Männern. Frauen wählen auch heute oft noch „traditionelle Frauenberufe“ und sind so in bestimmten Berufen mit schlechterer Bezahlung überrepräsentiert, wie beispielsweise in den Dienstleistungsbranchen oder der Gesundheitsbranche. „Wir möchten das Berufswahlverhalten langfristig aufbrechen, zum Beispiel durch unsere Landesinitiative Frauen in MINT-Berufen“, führte Hoffmeister-Kraut aus. Teil der Initiative sind beispielsweise die Girls‘ Digital Camps. Im Rahmen von Kursen und Aktionstagen haben Schülerinnen die Möglichkeit, die Themen IT und Digitalisierung und die vielseitigen Berufsbilder in diesen Bereichen kennenzulernen.

Weitere Faktoren sind familiär bedingte Erwerbsunterbrechungen, häufigere Teilzeitbeschäftigungen und Minijobs von Frauen. Frauen sind dadurch im Alter überdurchschnittlich armutsgefährdet, der sogenannte Gender Pension Gap liegt in Deutschland derzeit bei 53 Prozent. „Es ist mir wichtig, dafür zu sensibilisieren, dass sich die Lohnungleichheit auf Lebenslagen und Lebenschancen von Frauen auswirkt. Frauen und Männer müssen gemeinsam die Rollen- und Aufgabenverteilung überdenken“, so die Ministerin weiter.

Zur Förderung der Lohngerechtigkeit zwischen den Geschlechtern existiert seit 6. Juli 2017 zudem das Entgelttransparenzgesetz. Das Gesetz enthält drei zentrale Instrumente: den individuellen Auskunftsanspruch für Beschäftigte in Betrieben und Dienststellen mit mehr als 200 Beschäftigten, die Aufforderung an private Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten, ihre Entgeltstrukturen zu überprüfen, und die Berichtspflicht zum Stand der Gleichstellung und Entgeltgleichheit für lageberichtspflichtige Arbeitgebende mit mehr als 500 Beschäftigten. „Das Entgelttransparenzgesetz ist ein erster und wichtiger Schritt in Richtung von mehr Transparenz. Es ist jedoch noch nicht ausreichend bekannt und wirksam.“

Weitere Informationen zum Entgelttransparenzgesetz

Im Juli 2019 hat die Bundesregierung den ersten Evaluationsbericht zur Wirksamkeit des Entgelttransparenzgesetzes vorgelegt. Die Ergebnisse des Evaluationsgutachtens zeigen, dass der Auskunftsanspruch bisher kaum genutzt wird und Unternehmen zum Teil keine Überprüfung ihrer Entgeltstrukturen vorgenommen haben und auch ihrer Berichtspflicht nicht nachgekommen sind:

  • nur vier Prozent der befragten Beschäftigten in Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten nutzten bisher den individuellen Auskunftsanspruch
  • 45 Prozent der befragten Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten haben eine Überprüfung ihrer Entgeltstrukturen vorgenommen
  • 44 Prozent der befragten berichtspflichtigen Unternehmen kommen ihrer Berichtspflicht nach bzw. 40 Prozent planen, dieser Pflicht nachzukommen

Als Reaktion auf die Ergebnisse des Gutachtens plant die Bundesregierung vor allem Maßnahmen zur Bekanntmachung des Gesetzes und seiner Instrumente.

Weitere Meldungen

©Martina Berg, stock.adobe.com
Wirtschaftsrepräsentanz

Toronto wird Tor nach Kanada / Land eröffnet Wirtschaftsrepräsentanz in Kanada

Baden-Württemberg baut seine internationalen Wirtschaftsbeziehungen weiter aus und eröffnet zum 1. November 2025 eine Wirtschaftsrepräsentanz in Toronto.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit trotz saisonalem Rückgang auf hohem Niveau

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, äußert sich anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Arbeitsmarktzahlen.

©Martina Berg, stock.adobe.com
UK Tech Accelerator

UK Tech Accelerator Programm der britischen Regierung wird in BW fortgesetzt

Im Oktober starten sieben ausgewählte britische Unternehmen aus dem Bereich Künstliche Intelligenz ihren Arbeitsaufenthalt in Baden-Württemberg.

Glühbirne
Smart Service

Smart Service Tour 2025: Erfolgreicher Abschluss in Freiburg

Die Smart Service Tour 2025 des Kompetenzzentrums Smart Services erreicht mit der Station in Freiburg im Breisgau ihren erfolgreichen Abschluss.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Lieferkettengesetz

Zumeldung zum geplatzten Kompromiss des EU-Lieferkettengesetzes

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus äußert sich zum geplatzten Kompromiss des EU-Lieferkettengesetztes.

Startup BW

Land plant neuen Innovationsgutschein „Mittelstand trifft Start-up“

Mit dem Innovationsgutschein „Mittelstand trifft Start-up“ unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus die gezielte Kooperation von kleinen und mittleren Unter-nehmen mit Start-ups.

Startup BW

Neue Kandidaten für Frühphasenförderung des Landes

Neun junge und innovative Unternehmen können sich ab sofort für die Aufnahme ins Frühphasenförderprogramm Start-up BW Pre-Seed des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und der L-Bank zu bewerben.

Podcast

Löwenherz - Der Wirtschaftspodcast / Folge 2

In unserem Podcast tauchen wir gemeinsam mit starken Persönlichkeiten aus Baden-Württemberg in spannende, wirtschaftspolitische Themen ein.

4 - Motoren für Europa
4 Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa: Automobilregionen fordern mehr Rückendeckung der EU bei Strukturwandel der Automobilindustrie.

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart
Frauenwirtschaftstage

21. Frauenwirtschaftstage starten

21. Frauenwirtschaftstage starten zum Thema „Zukunft gestalten: Frauen & Männer stark als Team“

Startschuss für „The Biointelligence"
S-TEC

Wirtschaftsministerin gibt Startschuss für "The Biointelligence Engine"

Anlässlich des Biointelligence Summits hat Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, heute (7. Oktober) den Startschuss für das Projekt „The Biointelligence Engine“ gegeben.

Glühbirne
Förderung

Land fördert Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing BW

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die Fortsetzung und Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg (KQCBW) mit rund 8,5 Millionen Euro.

Wirtschaftsgipfel 2025
Wirtschaftsgipfel 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg – EU 2025 setzt Impulse für die Wirtschaftspolitik Europas.

unsplash / kendall ruth
Handel

Beirat Zukunft Handel/Innenstadt schließt Tätigkeit erfolgreich ab

Seit Ende 2022 hat sich der Experten-Beirat Zukunft Handel/Innenstadt mit aktuellen Fragen des Einzelhandels und der Innenstädte in Baden-Württemberg befasst.

Glühbirne
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen September 2025

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen: Keine Erholung – Arbeitsmarkt muss durchlässiger werden und unbürokratischere Lösungen ermöglichen