Projekt „Zeitnahe Betriebsprüfung“

Finanzminister Schmid optimiert Betriebsprüfung für mittelständische und große Betriebe in Baden-Württemberg

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid optimiert die Prüfung mittelständischer und großer Betriebe durch die Finanzverwaltung. Mit der am 20. Oktober 2014 von Schmid vorgestellten landesweiten Einführung des Projekts „Zeitnahe Betriebsprüfung“ wird die Prüfungspraxis sowohl für Wirtschaft und Verwaltung effizienter gestaltet.

Ab Januar 2015 sollen in Unternehmen ab 10 Millionen Euro Jahresumsatz kürzere und aktuellere Zeiträume geprüft sowie die Dauer der Betriebsprüfung verkürzt werden können. 2013 erbrachte ein Betriebsprüfer in Baden-Württemberg durchschnittliche Mehrergebnisse von rund 1,5 Millionen Euro.

„Eine gute Finanzverwaltung bedeutet immer auch mehr Steuergerechtigkeit. Unser Konzept der zeitnahen Betriebsprüfung ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Steuerverwaltung und Wirtschaft die Besteuerungspraxis gemeinsam optimiert haben“, sagte Finanzminister Schmid. „Die zeitnahe Betriebsprüfung rechnet sich für Steuerzahler und Wirtschaft. Die landesweite Einführung dieser neuen Praxis kann sowohl Steuermehreinnahmen erbringen als auch den Aufwand von Unternehmen für die Betriebsprüfung reduzieren“, so Schmid.

Ziel ist es vor allem, die Zeitspanne zwischen den zu prüfenden Steuerjahren und dem Prüfungszeitpunkt zu verkürzen sowie die Zahl der zu prüfenden Jahre und die Prüfungsdauer zu verringern. Unternehmen erhalten dadurch nicht nur frühere Rechts- und Planungssicherheit, sondern auch frühere finanzielle Sicherheit über die zu zahlenden Steuern. Zudem kann die Zinsbelastung aus Steuernachforderungen reduziert werden. Denn wenn eine Prüfung zu Nachzahlungen führt, sind diese mit dem gesetzlich vorgesehenen Zinssatz von sechs Prozent pro Jahr zu verzinsen.
Das Konzept kann bei rund 8.400 Unternehmen mit Jahresumsätzen von mehr als 10 Millionen Euro zur Anwendung kommen. Weil unter Compliance-Gesichtspunkten nicht jeder Betrieb für das Konzept geeignet ist, ermitteln die Prüfer im Vorfeld die Unternehmen, bei denen es umgesetzt werden kann. Zur Straffung des Prüfungsablaufs werden konsequent Prüfungsschwerpunkte gebildet. Bei Konzernen erstellen die Betriebsprüfer vor Prüfungsbeginn gemeinsam mit dem Unternehmen eine Planung über den zeitlichen Ablauf der Prüfung. Zudem sollen die Unternehmen stärker in die Prüfung eingebunden werden. Darunter fallen beispielsweise, dass die Unternehmen einen festen Ansprechpartner für die Prüfung benennen, dass den Prüfern bereits bei Prüfungsbeginn der Datenzugriff gewährt wird oder dass für die Beantwortung von Prüfungsfragen feste Fristen vereinbart werden. Diese Rahmenbedingungen werden in einer gemeinsamen Absichtserklärung festgehalten, die eine Selbstverpflichtung für beide Seiten darstellt.

Grundlage für die Einführung sind die positiven Erfahrungen aus Pilotprojekten der baden-württembergischen Finanzverwaltung. Bei Pilotversuchen der „Zeitnahen Betriebsprüfung“ stieg die Aktualität der geprüften Jahre, verkürzten sich die Prüfungszeiträume und verbesserte sich der Prüfungsturnus. Durch die Prüfung kürzerer und damit aktuellerer Zeiträume wurde auch die Dauer einer einzelnen Betriebsprüfung verringert. In einem Pilotversuch der Konzernprüfung sank die Prüfungsdauer um rund 17 Pro-zent, das heißt, im Vergleich zur herkömmlichen Praxis wurden 1.400 Prüfertage weniger benötigt. Zudem erbrachten die Betriebsprüfer bei den Pilotämtern der Betriebsprüfungshauptstellen rund 10 Prozent höhere Mehrergebnisse.

Weitere Meldungen

Mensch und Roboter begrüßen sich, indem Sie die Knöchel aneinanderdrücken.
Förderung

de:hubs in Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe starten in dritte Förderphase

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die drei de:hubs im Land in einer dritten Förderphase mit insgesamt rund 1,2 Millionen Euro aus dem Doppelhaushalt 2024/2025 über zwei Jahre.

Europäische Flaggen
Förderung

Land stellt 15 Millionen Euro für moderne kommunale Infrastrukturen bereit

Mit einem veröffentlichten Förderaufruf unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Kommunen, Kreise und kommunale Einrichtungen beim Ausbau und der Modernisierung ihrer Innovationsinfrastrukturen.

Europaflagge / ©Harald Richter
Förderung

Land unterstützt die Entwicklung von Prototypen mit weiteren 6,3 Millionen Euro

Wirtschaftliches Potenzial für strategische Technologien besser nutzen: Land unterstützt die Entwicklung von Prototypen mit weiteren 6,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Playful young woman playing I Spy
Ausbildung

Zumeldung zur Landespressekonferenz: Erfolgreicher Abschluss der Ausbildung wichtig

"Um dem Fachkräftemangel zu begegnen und in eine berufliche Karriere durch Weiterbildungen durchzustarten, ist der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung wichtig“, so Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Automobil

Hoffmeister-Kraut fordert von EU pragmatische, konkrete Lösungen

Vor dem Strategischen Dialog der europäischen Automobilindustrie am morgigen Freitag erneuert die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut ihre Forderung an die EU, das pauschale Verbrenner-Verbot ab 2035 zu kippen.

Gruppenbild mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Besuch der Firma Wafios
Automobil

Gelungene Beispiele der der Transformation in der Automobilbranche

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut informiert sich über gelungene Beispiele der Transformation in der Automobilbranche.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Automobilwirtschaft

Ministerin äußert sich zur Lage der Automobilwirtschaft

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut: „Wir brauchen einen Realitätscheck und Pragmatismus in der Politik“

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Lieferkettengesetz

Zumeldung zur geplanten Reform des Lieferkettengesetzes

Hoffmeister-Kraut: Auch Dokumentationspflicht abschaffen

Europaflagge / ©Harald Richter
EU

EU-Flotten-Dekarbonisierung

EU-Flotten-Dekarbonisierung: Baden-Württemberg und Bayern drängen auf Technologieoffenheit.

unsplash / Johannes Plenio
Förderung

Baden-Württemberg fördert Fraunhofer-Institute mit rund 3,9 Millionen Euro

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert acht Transferprojekte von 12 Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft in Baden-Württemberg mit insgesamt rund 3,9 Millionen Euro in den Jahren 2025 bis 2028.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarkt

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen

Über 300.000 Arbeitslose im Land sind ein klares Warnsignal für den Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg.

Europaflagge / ©Harald Richter
EU

Zumeldung: EU plant Verschärfung der CO₂-Flottengrenzwerte

Die EU-Kommission plant Anpassungen der Abgasstufe Euro 6e-bis und Euro 6e bis FCM. Hierzu äußerst sich Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
Ausbildung

AzubiCard Baden-Württemberg

Die vor fünf Jahren eingeführte AzubiCard wird zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres wieder von den teilnehmenden Kammern an Auszubildende ausgegeben, die einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben.

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Start-up BW

17 neue Unternehmen qualifizieren sich für das Förderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Das zentrale Entscheidungsgremium für das Frühphasenförderprogramm Start-up BW Pre-Seed hat weiteren 17 vielversprechenden jungen Unternehmen grünes Licht für eine mögliche Förderung gegeben.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderprogramm

Förderprogramm Regionale Digital Hubs

Im Rahmen der Initiative Wirtschaft digital BW hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus am 25. August einen neuen Aufruf zur Förderung von regionalen Digital Hubs in Baden-Württemberg veröffentlicht.