Das Finanz- und Wirtschaftsministerium fördert das Forschungsprojekt „Schnellerer Nachweis antibiotikaresistenter Erreger im Krankenhaus“ von insgesamt sieben Instituten der Innovationsallianz Baden-Württemberg mit 3,5 Millionen Euro. Durch das Projekt sollen in Zukunft multiresistente Krankenhauskeime schneller und kostengünstiger diagnostiziert werden. Die angestrebte Innovation besteht in einem besonders schnellen mobilen Diagnostiksystem für die simultane Detektion von Infektionserregern und deren Antibiotikaresistenzen auf der Ebene einzelner Zellen.
Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass sich in Deutschland jährlich etwa 400.000 bis 600.000 Patienten mit antibiotikaresistenten Erregern infizieren. Bis zu 15.000 Patienten sterben an diesen sogenannten nosokomialen Infektionen. „Von den Ergebnissen des Forschungsvorhabens verspreche ich mir, dass Infektionen noch schneller und kostengünstiger erkannt werden“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid. „Zum Wohl der Patienten können dann Antibiotikatherapien wesentlich beschleunigt werden.“
An dem Forschungsprojekt werden das Hahn-Schickard Institut für Mikro- und Informationstechnik in Freiburg, das Institut für Lasertechnologien in der Medizin in Ulm, das Hahn-Schickard Institut für Mikroaufbautechnik in Stuttgart, das Hohenstein Institut für Textilinnovation in Bönnigheim, das Institut für Textil- und Verfahrenstechnik der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung in Denkendorf, das Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie in Schwäbisch Gmünd und das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut an der Universität Tübingen mitwirken.
Der anwendungsnahe Forschungsverband hat sich zum Ziel gesetzt, in drei Jahren ein besonders schnelles mobiles Diagnostiksystem für die simultane Detektion von Infektionserregern und deren Antibiotikaresistenzen zu entwickeln. „Die Diagnostikindustrie Baden-Württembergs hat die besten Voraussetzungen, die Ergebnisse des Forschungsvorhabens zusammen mit den Instituten der Innovationsallianz zu international wettbewerbsfähigen Produkten weiterzuentwickeln“, so der Minister. „Damit trägt sie auch zur Sicherung und zum Ausbau von qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen bei.“
Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der sieben Forschungsinstitute ermöglicht die Kombination verschiedener Hochtechnologien und erfüllt damit eine der wichtigsten Voraussetzungen für die sogenannten Durchbruch-Innovationen.