Ausbildungsbündnis

Gesamtbilanz des „Bündnis zur Stärkung der beruflichen Ausbildung in Baden-Württemberg“

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid traf sich am 10. November 2014 mit den Spitzenvertretern des „Bündnis zur Stärkung der beruflichen Ausbildung in Baden-Württemberg“. Baden-Württemberg weist im Jahresverlauf bundesweit die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit auf. „Die geringe Jugendarbeitslosigkeit ist auch eine Stärke unseres dualen Ausbildungssystems. Diese Stärke zu erhalten und auszubauen, daran knüpft unsere Arbeit im Ausbildungsbündnis an“, sagte Schmid bei der Vorstellung der Bündnisbilanz. Die Quote betrug im Bündniszeitraum 2010 bis 2014 durchschnittlich 3,1 Prozent.

Schmid zog gemeinsam mit den Bündnispartnern eine positive Gesamtbilanz der Bündnisarbeit: „Das Ausbildungsbündnis hat seit seiner Gründung im Jahr 2010 bis heute viel dazu beigetragen, die berufliche Ausbildung in Baden-Württemberg zu stärken. Wir haben gemeinsam Erfolge erzielt und arbeiten weiter gemeinsam an den Herausforderungen des Ausbildungsmarkts.“ Das Bündnis erarbeitet derzeit die Grundlagen für die Fortsetzung ab dem Jahr 2015.

Erfolge und Herausforderungen der Bündnisarbeit

„Im Ausbildungsbündnis wollen wir gemeinsam die Attraktivität der Berufsausbildung erhöhen, vor allem auch bei Jugendlichen mit höheren Schulabschlüssen. Hier ist uns einiges gelungen, was wir weiter fortsetzen können“, so Schmid. Im Bündniszeitraum ist der Anteil von Auszubildenden mit (Fach-)Hochschulreife angestiegen. Deren Anteil an allen Auszubildenden nahm von 16,4 Prozent im Jahr 2010 um fünf Prozentpunkte auf 21,4 Prozent im Jahr 2013 zu.

Die Unterrichtsversorgung der beruflichen Schulen konnte im Bündniszeitraum entscheidend verbessert werden. Im Bündniszeitraum wurde das landesweite Unterrichtsdefizit halbiert auf zuletzt 2,2 Prozent im Schuljahr 2013/14. In der Teilzeit-Berufsschule sank das Defizit  um ein Drittel von 8,5 Prozent auf 5,6 Prozent im Schuljahr 2013/14.

Um dem Rückgang der abgeschlossenen Ausbildungsverträge zu begegnen, hat das Ausbildungsbündnis ein Eckpunktepapier zur Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf entwickelt. Dazu hat das Kultusministerium zum Schuljahr 2014/15 in den Regionen Mannheim, Weinheim, Ostalbkreis und Rems-Murr-Kreis einen Modellversuch gestartet, um den Übergang von der Schule in den Beruf zu verbessern.  „Unser Ziel ist, dass mehr Jugendlichen der direkte Übergang von der Schule in die Ausbildung gelingt und sich die Übergangsphase in den berufsvorbereitenden Bildungsgängen verkürzt. Bei ‚AV dual‘ sind die Jugendlichen von Anfang an bis zu zwei Tagen in der Woche im Betrieb. Das stärkt ihre Motivation und erhöht ihre Chance, nach einiger Zeit einen Ausbildungsvertrag zu erhalten. Die duale Ausbildung ist ein Garant für unsere geringe Jugendarbeitslosigkeit. Das wollen wir auch durch eine noch intensivere und früher einsetzende Berufsorientierung in allen Schularten vermitteln“, betonte Marion v. Wartenberg, Staatssekretärin im Kultusministerium.

Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt im Bündniszeitraum

Von 2010 bis 2014 stieg der Anteil der Bewerber, die erfolgreich eine Berufsausbildung aufgenommen haben, um 3,7 Prozentpunkte von 47,0 auf 50,7 Prozent. Im gleichen Zeitraum hat sich der Anteil der sogenannten Altbewerber von 41,6 auf 35,9 Prozent um 5,7 Prozentpunkte verringert. Altbewerber sind Bewerber, die bereits im Vorjahr oder früher die Schule verlassen haben. Erfreulich ist auch, dass sich 2013 insgesamt 6.845 weniger Jugendliche im schulischen Übergangsbereich befanden als 2010. Deren Zahl nahm von 41.637 auf 34.792 um 16,4 Prozent ab.
Im Bilanzzeitraum wurden durchschnittlich jährlich 76.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Die höchste Zahl wurde 2011 mit 78.813 erreicht, seitdem ist die Entwicklung allerdings rückläufig. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass es nicht gelungen ist, die unversorgten und alternativ verbliebenen Bewerber passgenau mit den unbesetzten Ausbildungsstellen zusammen zu bringen. Bewerber mit Alternative sind Jugendliche, die zwar eine meist schulische Alternative gefunden haben, aber ihren Wunsch nach einem Ausbildungsplatz weiterhin aufrechterhalten. Diese Jugendlichen besser in die duale Ausbildung zu bringen und das Ausbildungsplatzangebot auf hohem Niveau zu sichern, bleiben große Herausforderungen der kommenden Jahre, so Schmid.

Aktuelle Zahlen zum Ausbildungsmarkt im Jahr 2014

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt 2014 stellt sich differenziert dar (Stichtag 30.9.2014): 72.635 gemeldeten Ausbildungsstellen (+0,3 Prozent) stehen 65.424 gemeldete Bewerber (-1,0 Prozent) gegenüber. 862 Bewerber (Vorjahr 798) sind unversorgt, 7.941 Bewerber (Vorjahr 8.107) haben zwar eine meist schulische Alternative, halten aber ihren Wunsch nach einem Ausbildungsplatz aufrecht. 5.903 Ausbildungsplätze sind unbesetzt geblieben (Vorjahr 4.919).

Gesamtbilanz des „Bündnis zur Stärkung der beruflichen Ausbildung und des Fachkräftenachwuchses in Baden-Württemberg 2010 – 2014“ (PDF)

 Erstes Fazit des Ausbildungsjahres 2014 (PDF)

Maßnahmen Ausbildungsbündnis 2010-2014 (PDF)

Weitere Meldungen

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderung

BeJuga erhält circa 4,8 Millionen Euro

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert 31 Standorte des Landesprojektes „Beschäftigungsförderung und Jugendhilfe gemeinsam anpacken – BeJuga“ mit jährlich rund 2,4 Millionen Euro in den Jahren 2026 und 2027.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Förderprogramm

Förderprogramm GamesBW startet in die nächste Runde

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, das Ministerium für Wissenschaft, For-schung und Kunst sowie die MFG Medien- und Filmgesellschaft BW stellen für die Games-Förderung für 2025 insgesamt 1,2 Millionen Euro zur Verfügung

Eine Frau steht an einem Whiteboard vor erwachsenen Zuhörern.
Ausbildung

12,5 Millionen Euro für die überbetriebliche Berufsausbildung – erneute Steigerung

Mit rund 12,5 Millionen Euro fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg im Jahr 2025 die Durchführung von überbetrieblichen Berufsausbildungslehrgängen.

Glühbirne
Förderaufruf

Förderaufruf „The Chänce Weiterbildungsscouts“ veröffentlicht

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat heute den Förderaufruf „The Chänce Weiterbildungsscouts“ veröffentlicht.

Zwei Frauen sitzen vor einem Laptop / ©Kobu Agency / Unsplash
Förderaufruf

Förderaufruf Kontaktstelle Frau und Beruf in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg startet einen För-deraufruf zum Betrieb einer Kontaktstelle Frau und Beruf in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg.

Eine Hand hält ein Paragraphensymbol gegen die Sonne
Börsenaufsicht

Warnung vor falscher Zentralbehörde für Finanzkontrolle

Die Finanzaufsicht BaFin warnt vor der angeblichen Zentralbehörde für Finanzkontrolle (ZFK), die behauptet, digitale Währungen in Deutschland zu überwachen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Berufliche Ausbildung

Gute Übernahmequoten zeigen, wie wertvoll eine Berufsausbildung ist

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus äußert sich zu den guten Übernahmequoten, die auf Basis des IAB-Betriebspanels für das Jahr 2024 errechnet wurden.

Sommertour Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Tourismus

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp auf Tourismus-Sommerreise in der Region Oberschwaben-

Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp besuchte heute (1. August) im Rahmen seiner Tou-rismus-Sommerreise die Region Oberschwaben-Allgäu und den Bodensee.

Eine Hand legt ein Holzpuzzle.
Mittelstand

Task Force „Masterplan Mittelstand Baden-Württemberg“ legt Abschlussbericht vor

Land setzt mit rund 200 Maßnahmen zentrale Handlungsempfehlungen des Masterplan Mittelstand um und stärkt damit die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands.

Sommertour Staatssekretär Dr. Patrick Rapp

Dr. Rapp auf Sommerreise in den Regionen Schwäbische Alb und Oberschwaben-Allgäu

Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp besuchte heute (31. Juli) im Rahmen seiner Touris-mus-Sommerreise die Regionen Schwäbische Alb und Oberschwaben-Allgäu.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung zu Arbeitsmarktzahlen für den Monat Juli

Wirtschaftsministerin: Sozialstaat muss reformiert werden

Glühbirne
Arbeitsgesetz

Zumeldung zur Diskussion über Arbeitszeitgesetz

Hoffmeister-Kraut: Müssen flexibler werden

Sommertour Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Sommerreise

Staatssekretär auf Sommerreise in der Region Stuttgart und im nördlichen BW

Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp besuchte heute (30. Juli) im Rahmen seiner Touris-mus-Sommerreise die Reiseregionen Stuttgart und Nördliches Baden-Württemberg.

Verleihung der Wirtschaftsmedaille
Wirtschaftsmedaille

Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg an Dr. Thomas Lindner

Für herausragende unternehmerische Leistungen und zum Dank für besondere Verdienste um die baden-württembergische Wirtschaft hat die Wirtschftsministerin die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg an Dr. Thomas Lindner verliehen.

Glühbirne / © seabass creatives / Unsplash
Zumeldung

Zollstreit beigelegt

Zur gestern (27. Juli) getroffenen Vereinbarung zwischen der EU und den USA äußert sich Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.