Peter Hofelich, Staatssekretär des Finanz- und Wirtschaftsministeriums, wird am 21. Oktober 2015 zu politischen Gesprächen und verschiedenen Vorträgen nach Brüssel aufbrechen. Hofelich will bei seinem Besuch vor allem die wichtige Rolle des Mittelstands betonen und sich für dessen Anliegen stark machen.
So will er sich auch für den Erhalt des „Meisters“ einsetzen, genauso wie für die Berücksichtigung der Belange der kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) bei den TTIP-Verhandlungen und die Rolle der Sparkassen und Volksbanken bei der Kapitalmarktunion. Der Staatssekretär wird vor diesem Hintergrund Gespräche mit der EU-Kommission, EU-Parlamentariern sowie dem Europäischen Rat führen.
„Die duale Ausbildung ist ein Garant für niedrige Jugendarbeitslosenquoten, sie ist eng mit dem Meistersystem verwoben. Der Meister darf nicht durch europäische Vorgaben verloren gehen“, sagte Hofelich. „Viele kleine und mittlere Unternehmen aus Baden-Württemberg spielen im internationalen Wettbewerb eine wichtige Rolle, sie sind das Herzstück für Wohlstand und Beschäftigung. Die baden-württembergischen Unternehmen haben auch im europäischen Vergleich großes Potential und sind technologisch ganz vorne mit dabei.“
Am Abend wird der Staatssekretär bei einem Empfang zum Thema „Markt und Gesellschaft im digitalen Umbruch“ einen Impulsvortrag halten, dort will er die Stärken Baden-Württembergs im Bereich Industrie 4.0 herausstellen.
„Im internationalen Wettbewerb muss Europa über die Vernetzung verschiedener Technologien punkten. Baden-Württemberg kann hier sein Know-how im Bereich Industrie 4.0 einbringen. Beim Aufbruch zur intelligenten Produktion der Zukunft hat die Wirtschaft im Südwesten ausgezeichnete Startvoraussetzungen“, so der Staatssekretär.
Auch das Thema Chemieindustrie in Baden-Württemberg wird bei dem Besuch eine Rolle spielen. Im Gegensatz zu den anderen Chemieregionen in Deutschland und Europa ist diese Industriebranche in Baden-Württemberg klein- und mittelständisch geprägt. 88 Prozent der rund 440 Unternehmen haben weniger als 500 Beschäftigte. Vor diesem Hintergrund betont Hofelich die Innovationskraft der Branche.
„Gerade die mittelständische chemische Industrie ist Innovationsmotor und Ursprung für viele innovative Produktentwicklungen. Das gilt für Baden-Württemberg, aber auch für Deutschland und Europa“, sagte Hofelich.
Außerdem wird der Staatsekretär einen fachpolitischen Workshop zum Thema Cluster in Brüssel eröffnen. Baden-Württemberg und Thüringen laden, obwohl Struktur und auch cluster- und innovationspolitischen Handlungsansätze der beiden Länder sehr unterschiedlich sind, gemeinsam zu dieser Veranstaltung ein. Eins haben aber beide Bundesländer gemeinsam: Sie wollen durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Instrumente der Clusterpolitik ihre regionalen Innovationsstrategien noch erfolgreicher machen.
„Wir wollen miteinander ausloten, wie die Werkzeuge der Clusterpolitik noch besser zur Stärkung der Innovationsfähigkeit vor allem für die kleinen und mittleren Unternehmen eingesetzt werden können“, so der Staatssekretär.