Projekt „Tech Center i-protect“

„Leistungszentrum Nachhaltigkeit“ forscht gemeinsam mit Daimler und Bosch an Sicherheitslösungen für zukünftige Fahrzeuge

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Die Partner des Projekts „Tech Center i-protect“

Das Land fördert seit 2015 Pilotprojekte zum Aufbau des „Leistungszentrums Nachhaltigkeit“ in Freiburg mit rund fünf Millionen Euro. Die Albert-Ludwigs-Universität und die fünf Fraunhofer-Institute am Standort Freiburg bieten eine vielfältige Expertise und bilden damit eine Allianz unter dem Dach des gemeinsamen Leistungszentrums Nachhaltigkeit. Die Projekte des Leistungszentrums sollen Antworten auf Fragen zu den Themen nachhaltige Werkstoffe, Energiesysteme sowie ökologische und gesellschaftliche Transformation liefern.

„Wir brauchen nachhaltige Entwicklung in Baden-Württemberg, um die wichtigen Zukunftsfragen anzugehen. Mit der Integration der verschiedenen Fakultäten und Institute in Freiburg kann exzellente Forschung von den Grundlagen bis zur marktnahen Anwendung vorangetrieben werden. Wir wollen im Autoland Nummer 1 die Mobilität der Zukunft voranbringen. Technologische Trends wie Digitalisierung, autonomes Fahren und Elektrifizierung der Antriebe bieten großes Potenzial zur Steigerung von Sicherheit, Umweltschutz und Komfort. Gerade in Baden-Württemberg ist die Erforschung neuer Lösungen für die Fahrzeugsicherheit ein wichtiges Thema“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid.

Gemeinsam mit weiteren Partnern wird das Leistungszentrum im Projekt „Tech Center i-protect“ solche neuen Sicherheitsansätze für die Fahrzeuge der Zukunft erarbeiten. Die Forschung beschäftigt sich nicht nur mit Technologien für die eigentliche Crashsituation, sondern auch mit Systemen, die schon vor dem Unfall eingreifen, um den Insassenschutz zu verbessern. In einem integralen Sicherheitsansatz betrachten die Forscherinnen und Forscher sowohl den Fahrer, das Fahrzeug als auch Verkehrsteilnehmer außerhalb des Fahrzeuges wie Fußgänger und Fahrradfahrer.

Im Projekt „Tech Center i-protect“ arbeiten folgende Partner zusammen: Daimler AG, Robert Bosch GmbH, Universität Stuttgart, Fraunhofer-Gesellschaft mit den Instituten Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM) und Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik Ernst-Mach-Institut (EMI) Freiburg, Technische Universität Dresden und Technische Universität Graz. Die Partner haben am 21. Januar 2016 einen Kooperationsvertrag unterzeichnet.

„In unserem globalen Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk arbeiten weltweit über 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daran, unsere Fahrzeuge noch effizienter, vernetzter und sicherer zu machen. Mit den neu gegründeten Tech Centern wollen wir in Ergänzung unserer Auslandsaktivitäten auch in Deutschland unser Netzwerk stärken, indem wir wichtige Forschungs-Partner zu strategischen Zukunftsthemen bündeln“, erklärte Prof. Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied der Daimler AG, verantwortlich für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung. „Im Tech Center i-protect arbeiten schlagkräftige Teams der Industrie und Wissenschaft aus verschiedenen Regionen zusammen, um Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der integralen Sicherheit noch schneller in unsere Fahrzeuge zu bringen. Dafür investieren wir in den kommenden Jahren insgesamt rund 5 Millionen Euro“, so Weber.

„Die Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr ist ein zentrales Ziel für Bosch. Wir sind überzeugt, dass wir durch die Kooperation im Rahmen des Tech Center i-protect zu schnelleren und besseren Lösungen für Fahrzeugsicherheitssysteme von morgen kommen werden. Die Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft ist der Motor für nachhaltige Innovationen - zumal wenn sich so starke Partner zusammenfinden wie im Tech Center i-protect“, so Dr. Dirk Hoheisel, Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH.

„Über das Leistungszentrum Nachhaltigkeit bringen wir am Standort Freiburg die Stärken unserer Institute mit denen der Albert-Ludwigs-Universität zusammen. Die Vernetzung von Industrie und Forschung ist für das Lösen komplexer Fragestellungen wie der Sicherheit von modernen Fahrzeugen unabdingbar. Wir sind stolz darauf, in den Leistungszentren der Fraunhofer-Gesellschaft Projekte wie i-protect möglich zu machen“, sagte Prof. Dr. Rosenfeld, Direktor Forschung der Fraunhofer-Gesellschaft.

„Die Sicherheit im Straßenverkehr der Zukunft können wir nur verbessern, indem verschiedene Disziplinen in Forschung und Entwicklung ineinandergreifen. An der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg haben wir ein neues Institut für Nachhaltige Technische Systeme (INATECH) gegründet, in dem wir genau das tun. Zusammen mit dem Leistungszentrum Nachhaltigkeit ist Freiburg damit ein attraktiver Standort für Studierende und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“, so Prof. Dr. Stefan Hiermaier, Vertreter des Leistungszentrums Nachhaltigkeit Freiburg und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

Weitere Informationen:

In den interdisziplinären Pilotprojekten des Leistungszentrums Nachhaltigkeit werden unter anderem biobasierte Kunststoffe zur Anwendung im 3D-Druck oder flüssige Kraftstoffe auf Basis von Kohlendioxid, Wasserstoff und erneuerbarer Energie erforscht. Die Förderung in Höhe von rund fünf Millionen Euro für die Jahre 2015 bis 2018 tragen die Ministerien für Finanzen und Wirtschaft sowie für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gemeinsam. Die Universität und die Fraunhofer-Gesellschaft beteiligen sich an der Finanzierung ebenfalls mit insgesamt rund fünf Millionen Euro. Für das „Tech Center i-protect“  stellen außerdem die Daimler AG insgesamt fünf Millionen Euro und die Robert Bosch GmbH eine Millionen Euro zur Verfügung.

Im Rahmen des Projekts wurden bereits erste Kooperationsprojekte - wie zum Beispiel die Beobachtung von Strukturen im Innern eines Fahrzeuges während des Crashs - gestartet. Moderne, leichte Fahrzeuge werden aus immer komplexeren Materialien und Bauteilen gefertigt. Um den Aufbau dieser Strukturen zu verstehen, werden bei der Forschung, Entwicklung und Serienprüfung Röntgenaufnahmen und computertomographische Auswertungen verwendet. Bisher beschränkte sich das Röntgen im Wesentlichen auf statische Untersuchungen. Ein neuer Ansatz des EMI ermöglicht das Röntgen hochdynamischer Verformungsprozesse unter Crashbedingungen. Damit können die inneren Strukturen eines Fahrzeugs beim Crash untersucht werden. So können dann Materialien und insbesondere numerische Modelle optimiert werden. Als nächsten Schritt plant das Fraunhofer EMI, die Röntgenaufnahmen und Simulationsdaten mit Algorithmen aus der Computertomographie zu kombinieren. Mit diesen Daten wird es möglich sein, ein dreidimensionales Bild der hochdynamischen Verformungsvorgänge bei einem Crash zu sichern. So können Simulationen und damit auch die Fahrzeugsicherheit verbessert werden.

Weitere Meldungen

Riesenrad auf dem Schlossplatz
Studie

Nachts spielt die Musik – nicht nur für Fachkräfte

Mit der Studie „NightLÄND“, werden erstmals Zahlen zum „Leben nach acht“ für das ganze Land vorgelegt.

Mensch und Roboter begrüßen sich, indem Sie die Knöchel aneinanderdrücken.
Förderung

de:hubs in Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe starten in dritte Förderphase

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die drei de:hubs im Land in einer dritten Förderphase mit insgesamt rund 1,2 Millionen Euro aus dem Doppelhaushalt 2025/2026 über zwei Jahre.

Europäische Flaggen
Förderung

Land stellt 15 Millionen Euro für moderne kommunale Infrastrukturen bereit

Mit einem veröffentlichten Förderaufruf unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Kommunen, Kreise und kommunale Einrichtungen beim Ausbau und der Modernisierung ihrer Innovationsinfrastrukturen.

Europaflagge / ©Harald Richter
Förderung

Land unterstützt die Entwicklung von Prototypen mit weiteren 6,3 Millionen Euro

Wirtschaftliches Potenzial für strategische Technologien besser nutzen: Land unterstützt die Entwicklung von Prototypen mit weiteren 6,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Playful young woman playing I Spy
Ausbildung

Zumeldung zur Landespressekonferenz: Erfolgreicher Abschluss der Ausbildung wichtig

"Um dem Fachkräftemangel zu begegnen und in eine berufliche Karriere durch Weiterbildungen durchzustarten, ist der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung wichtig“, so Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Automobil

Hoffmeister-Kraut fordert von EU pragmatische, konkrete Lösungen

Vor dem Strategischen Dialog der europäischen Automobilindustrie am morgigen Freitag erneuert die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut ihre Forderung an die EU, das pauschale Verbrenner-Verbot ab 2035 zu kippen.

Gruppenbild mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Besuch der Firma Wafios
Automobil

Gelungene Beispiele der der Transformation in der Automobilbranche

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut informiert sich über gelungene Beispiele der Transformation in der Automobilbranche.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Automobilwirtschaft

Ministerin äußert sich zur Lage der Automobilwirtschaft

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut: „Wir brauchen einen Realitätscheck und Pragmatismus in der Politik“

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Lieferkettengesetz

Zumeldung zur geplanten Reform des Lieferkettengesetzes

Hoffmeister-Kraut: Auch Dokumentationspflicht abschaffen

Europaflagge / ©Harald Richter
EU

EU-Flotten-Dekarbonisierung

EU-Flotten-Dekarbonisierung: Baden-Württemberg und Bayern drängen auf Technologieoffenheit.

unsplash / Johannes Plenio
Förderung

Baden-Württemberg fördert Fraunhofer-Institute mit rund 3,9 Millionen Euro

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert acht Transferprojekte von 12 Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft in Baden-Württemberg mit insgesamt rund 3,9 Millionen Euro in den Jahren 2025 bis 2028.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarkt

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen

Über 300.000 Arbeitslose im Land sind ein klares Warnsignal für den Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg.

Europaflagge / ©Harald Richter
EU

Zumeldung: EU plant Verschärfung der CO₂-Flottengrenzwerte

Die EU-Kommission plant Anpassungen der Abgasstufe Euro 6e-bis und Euro 6e bis FCM. Hierzu äußerst sich Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
Ausbildung

AzubiCard Baden-Württemberg

Die vor fünf Jahren eingeführte AzubiCard wird zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres wieder von den teilnehmenden Kammern an Auszubildende ausgegeben, die einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben.

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Start-up BW

17 neue Unternehmen qualifizieren sich für das Förderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Das zentrale Entscheidungsgremium für das Frühphasenförderprogramm Start-up BW Pre-Seed hat weiteren 17 vielversprechenden jungen Unternehmen grünes Licht für eine mögliche Förderung gegeben.