Innovationsallianz BW

Ministerium für Finanzen und Wirtschaft baut Förderung der Institute der Innovationsallianz aus

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft unterstützt die Institute der Innovationsallianz Baden-Württemberg (InnBW) im Jahr 2014 mit Grundfinanzierungsmitteln in Höhe von rund 24,3 Millionen Euro. Damit wird die Förderung erneut aufgestockt.

Im vergangen Jahr erhielten die Institute rund 23,6 Millionen Euro. Seit dem Jahr 2010 konnten die Grundfinanzierungsmittel von damals rund 21,1 Millionen Euro schrittweise um insgesamt rund 15 Prozent erhöht werden. Die entsprechenden Förderbescheide an die einzelnen Institute werden in den kommenden Tagen verschickt beziehungsweise persönlich übergeben.

Die InnBW ist ein Bündnis von zwölf unabhängigen wirtschaftsnahen Forschungsinstituten in Baden-Württemberg. Die Institute mit einem jährlichen Gesamtumsatz von rund 110 Millionen Euro und insgesamt rund 1.200 Beschäftigten setzen derzeit jährlich etwa. 2.200 Industrieaufträge und etwa 500 öffentlich geförderte Forschungsprojekte um.

„Fördermittel für Spitzenleistungen in der wirtschaftsnahen Forschung stärken die Innovationskraft des Landes. Und Innovationen stärken Wertarbeit aus Baden-Württemberg", sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid. "Die Institute der Innovationsallianz sind neben denen der Fraunhofer-Gesellschaft und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt eine wesentliche Säule der wirtschaftsnahen Forschung in Baden-Württemberg", sagte der Minister weiter. Die Einrichtungen der wirtschaftsnahen Forschung tragen durch ihre enge Kooperation mit der Wirtschaft zu einer möglichst raschen Umsetzung von Forschungsergebnissen in wirtschaftliche Wertschöpfung bei.

Dabei haben sie vor allem ihre Zusammenarbeit mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ausgebaut. Hinzu kommen Sonderinvestitionen in Baumaßnahmen und strategische Investitionen die größtenteils ebenfalls durch das Land finanziert werden. Darüber hinaus finanzieren sich die Institute mit Einnahmen aus Wirtschaftsaufträgen sowie aus öffentlichen Projekten.

Bereits im Vorjahr hatte das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft mit dem sogenannten "Pakt für die Innovationsallianz" die Institute in ihrer Eigenständigkeit und Investitionsfähigkeit gestärkt und Planungssicherheit bis 2019 geschaffen. Bis dahin wird eine Steigerung der Betriebsmittelförderung in Höhe von drei Prozent pro Jahr garantiert.
 
Zielgruppe der Institute der Innovationsallianz sind insbesondere kleine und mittlere Unternehmen. Diese sind auf Grund fehlender eigener Forschungskapazitäten in vielen Fällen auf die Unterstützung durch externe Forschungseinrichtungen angewiesen. Seit dem Jahr 2010 konnte die Zahl der Aufträge von kleinen und mittleren Unternehmen um über 30 Prozent gesteigert werden. Die Entwicklung ist auch eine Folge davon, dass die KMU-Prämie 2011 gegenüber 2010 auf jährlich eine Million Euro verdoppelt wurde. Damit wurde der Anreiz für die InnBW-Institute spürbar verstärkt, mit mittelständischen Unternehmen zu kooperieren. „Dies unterstreicht die Wichtigkeit der Institute der Innovationsallianz als unverzichtbarer Partner der mittelständischen Wirtschaft in Baden-Württemberg“, sagte Schmid.

Die Institute sind räumlich über ganz Baden-Württemberg verteilt und decken inhaltlich ein breites fachliches Spektrum ab. Neben den wichtigen Querschnittstechnologien wie beispielsweise Mikrosystemtechnik, Photonik oder Biotechnologie orientiert sich die Forschungsarbeit insbesondere an den vier Wachstumsfeldern "Nachhaltige Mobilität", "Umwelttechnologien, Erneuerbare Energien und Ressourceneffizienz", "Gesundheit und Pflege" sowie "Informations- und Kommunikationstechnologie". Schmid: "Die Institute der Innovationsallianz forschen erfolgreich in den Wachstumsfeldern der Zukunft, entlang derer sich die Technologie- und Innovationspolitik der Landesregierung ausrichtet."

Ausgewählte Beispiele für die Forschungsarbeiten der Innovationsallianz:

  • Aktuell forscht das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) beispielsweise an der sog. "Power-to-Gas-Technologie", hierunter versteht man die Umwandlung von Strom in synthetisches Erdgas durch Elektrolyse und Methanisierung. Ziel ist es, große Mengen Strom aus erneuerbaren Energien langfristig zu speichern. Aktuell betreibt das ZSW in Stuttgart-Vaihingen die weltweit größte Power-to-Gas-Anlage.
  • Das Institut für Textilchemie und Chemiefasern Denkendorf (ITCF) entwickelt derzeit in Zusammenarbeit mit dem Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf (ITV) und der Uniklinik Ulm für die Behandlung von Knochenbrüchen und -defekten biologisch aktive Materialien, die das Knochenwachstum fördern und beschleunigen. So können Bruch- und Defektstellen nicht mehr nur durch Fixierung "repariert", sondern aktiv geheilt werden.
  • Das Institut für Mikroaufbautechnik der Hahn-Schickard-Gesellschaft e.V. (HSG-IMAT) und das Institut für Mikroelektronik Stuttgart (IMS) haben gemeinsam eine Technologie zur Fertigung und zum Aufbau von kompakten Baugruppen für internetfähige Blinden-Displays entwickelt. Mit diesem Display ist es für Blinde erstmals möglich, grafische Benutzeroberflächen von Computern bedienen und herkömmliche Anwenderprogramme nutzen zu können.
  • Das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut an der Universität Tübingen (NMI) hat als eines der weltweit ersten Institute Ergebnisse mit miniaturisierten Protein-Biochips zum Nachweis von Autoimmunerkrankungen veröffentlicht. Die Protein-Biochips ermöglichen eine exaktere Diagnose als Voraussetzung für eine wirkungsvolle individuelle medikamentöse Behandlung bei gleichzeitig geringsten Nebenwirkungen. Das NMI kooperiert hierbei mit weltweit namhaften Diagnostik- und Pharmaunternehmen, um die Praxistauglichkeit der BioChip-Technologie zu evaluieren.
  • Das Institut für Mikro- und Informationstechnik der Hahn-Schickard-Gesellschaft (HSG-IMIT) hat einen Einwegtestträger in der Größe einer CD entwickelt, der die schnelle und mobile Analyse von Krankheitserregern erlaubt, die Sepsis auslösen können. Dieser ermöglicht eine zielgerichtete und schonende Antibiotika-Behandlung und ist in diesem Jahr erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden.


Die zwölf Institute der Innovationsallianz sind:

  • FEM Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie, Schwäbisch Gmünd
  • Forschungszentrum Informatik am Karlsruhe Institut für Technologie
  • HIT Hohenstein Institut für Textilinnovation gGmbh, Bönnigheim
  • HSG-IMAT Hahn-Schickard-Gesellschaft, Institut für Mikroaufbautechnik, Stuttgart
  • HSG-IMIT Hahn-Schickard-Gesellschaft, Institut für Mikro- und Informationstechnik, Villingen-Schwenningen
  • ILM Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik an der Universität Ulm
  • IMS Chips Institut für Mikroelektronik Stuttgart
  • ITV Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf
  • ITCF Institut für Textilchemie und Chemiefasern Denkendorf
  • DITF-MR Zentrum für Management Research Denkendorf
  • NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen, Reutlingen
  • ZSW Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg, Stuttgart / Ulm

Innovationsallianz BW

Weitere Meldungen

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
Preisverleihung

„familyNET 4.0 – DER Wettbewerb für eine moderne Unternehmenskultur“

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und das Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V. haben in Stuttgart zum siebten Mal den Award „familyNET 4.0 – moderne Unternehmenskultur“ verliehen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderung

Wirtschaftsministerium fördert deutsch-niederländische Kooperation

Wirtschaftsministerium fördert deutsch-niederländische Kooperation für klimaneutralen Wasserstoff aus Europa.

Binnenmarkt

Abbau von Hindernissen im Binnenmarkt

Akteure aus Baden-Württemberg und Frankreich diskutieren mit EU-Kommission über Abbau von Hindernissen im Binnenmarkt.

Gruppenbild mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut vor dem Kapitol in Washington D.C.
Delegationsreise

Wirtschaftsministerin auf Delegationsreise in den USA

Mit einer rund 60-köpfigen Wirtschaftsdelegation ist Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, am 16. November 2025 zu einer mehrtägigen Reise in die USA aufgebrochen.

Gruppenbild anlässlich der Verleihung des 41. Innovationspreises des Landes
Preisverleihung

Wirtschaftsministerin verleiht den 41. Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Am 13. November 2025 überreicht Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in einer feierlichen Veranstaltung den Innovationspreis, den Dr.-Rudolf-Eberle-Preis, des Landes Baden-Württemberg an Unternehmen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Mitte) mit den Trägerinnen und Trägern der Wirtschaftsmedaille 2025
Wirtschaftsmedaille

Wirtschaftsmedaille 2025

Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat am 12. November 2025 die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Mitte) mit den stellvertretenden Institutsleitern des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik Prof. Dr. Steffen Rupp (links) und Prof. Dr. Petra Kluger (rechts)
Förderung

Wirtschaftsministerium fördert Projekt Biofabrikation mit rund drei Millionen Euro

Bescheidübergabe
Förderung

Baden-Württemberg fördert Entwicklung nachhaltiger Flugkraftstoffe mit 3,2 Millionen

SAF Referee-Rig startet: Baden-Württemberg fördert Entwicklung nachhaltiger Flugkraftstoffe mit 3,2 Millionen Euro.

Bescheidübergabe IPAI
Förderung

Land investiert 10,3 Millionen Euro am IPAI

Land investiert 10,3 Millionen Euro für den Aufbau des Start-up Innovation Center auf dem künftigen IPAI CAMPUS und in das Projekt „Women in AI“ am IPAI.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Ausbildung

Spitzengespräch Ausbildung

Beim heutigen Spitzengespräch des Ausbildungsbündnisses BW unter Leitung von Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut standen der fortschreitende Strukturwandel, der Einfluss digitaler Medien und die Zukunftsfähigkeit der Ausbildung im Mittelpunkt.

Strategiedialog Bauen
Strategiedialog

Drei Jahre Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“

Seit drei Jahren arbeitet der Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ (SDB) an Lösungen für mehr bezahlbaren Wohnraum, klimagerechtes Bauen und für die digitale Transformation der Bauwirtschaft.

Podcast

Löwenherz - Der Wirtschaftspodcast / Folge 3

In unserem Podcast tauchen wir gemeinsam mit starken Persönlichkeiten aus Baden-Württemberg in spannende, wirtschaftspolitische Themen ein.

Glühbirne
Förderung

Entwicklung strategischer Technologien am ZSW mit rund 3 Millionen Euro gefördert

Wirtschaftsministerium fördert die Entwicklung strategischer Technologien am ZSW mit rund 3 Millionen Euro.

Preisverleihung Allianz Industrie 4.0
Allianz Industrie 4.0

Preisverleihung des Allianz Industrie 4.0 Awards Baden-Württemberg 2025

Das zehnjährige Bestehen der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg ist gestern (5. November) im Rahmen der Veranstaltung „STARTUP THE FUTURE“ gefeiert worden.

Delegationsreise
Delegationsreise

Delegationsreise nach Bayern und ins Salzburger Land

Unter der Leitung von Staatssekretär Dr. Patrick Rapp MdL startet heute eine 30-köpfige Tourismusdelegation aus Baden-Württemberg zu einer Fachreise nach Bayern und ins Salzburger Land.