Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft setzt sich dafür ein, dass so viele Auszubildende wie möglich ihre Ausbildung erfolgreich abschließen. Deshalb fördert es landesweit Ausbildungsbegleiterinnen und -begleiter. Sie unterstützen Auszubildende sowie Ausbilderinnen und Ausbilder in den Betrieben, wenn ein Ausbildungsverhältnis gefährdet ist.
Das Ministerium hat dazu jetzt den Aufruf "Erfolgreich ausbilden!" - Ausbildungsqualität sichern" gestartet. Wirtschaftsorganisationen und andere Einrichtungen können ab sofort bis zum 9. September 2015 ihre Anträge einreichen. Die Laufzeit des Projekts beginnt frühestens am 01. Oktober 2015.
„Wir wollen verhindern, dass Jugendliche ihre Ausbildung frühzeitig abbrechen. Ist ein Abbruch nicht zu vermeiden, so sollen gemeinsam geeignete Anschlussperspektiven entwickelt und umgesetzt werden“, erklärte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid. „Zudem sollen kleine und mittlere Betriebe so unterstützt werden, dass eine qualitativ hochwertige Ausbildung gelingt“.
Ausgeschrieben ist zudem eine landesweite Koordinierungsstelle, die die regionalen Projekte vernetzen und die regionalen Ausbildungsbegleiterinnen und -begleiter fachlich unterstützen soll. „Unser Ziel ist es, die Zahl der Auszubildenden, die eine betriebliche Ausbildung erfolgreich abschließen, zu erhöhen und so den Fachkräftenachwuchs zu sichern“, so Schmid.
Denn nach Angaben des Statistischen Landesamtes werden jährlich rund 17.000 Ausbildungsverträge - rund 21 Prozent - vorzeitig aufgelöst. Die meisten Abbrüche erfolgen in Betrieben mit weniger als 50 Beschäftigten. Im größten Ausbildungsbereich Industrie und Handel wurden 2013 insgesamt rund 9.000 Ausbildungsverträge (18,1 Prozent) vorzeitig gelöst. Im Handwerk waren es rund 6.200 (27,9 Prozent) und bei den Freien Berufen rund 1.700 (27,4 Prozent).
Zwar finden nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung rund 60 Prozent der Jugendlichen nach der vorzeitigen Beendigung der Ausbildung eine weitere schulische oder betriebliche Anschlussperspektive. 30 Prozent bleiben jedoch ohne Ausbildung mit allen negativen Folgen für die berufliche und soziale Zukunft. Eine vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft in Auftrag gegebene Studie des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) hat ergeben, dass hier Beratung und Begleitung erforderlich sind.