Wirtschaft

Schmid und Öney stellen Studie zu Unternehmens-Gründungen in der Migrantenökonomie vor

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid und Integrationsministerin Bilkay Öney haben in Mannheim die Ergebnisse einer Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (ifm) zu Migranten-Unternehmen in Baden-Württemberg vorgestellt. Die Studie „Bedeutung, Triebkräfte und Leistung von Migrantenunternehmen“ wurde im Auftrag des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft am ifm der Universität Mannheim erstellt.

„Diese Studie räumt mit einigen Vorurteilen auf: in Migranten-Unternehmen entsteht eine wachsende Zahl von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Menschen mit Migrationshintergrund gründen überdurchschnittlich häufig Unternehmen und das nicht nur im Gastgewerbe und im Handel, sondern zunehmend in modernen Branchen“, erklärten Wirtschaftsminister Schmid und Integrationsministerin Öney. „Die Mannheimer Ökonomen zeigen, dass die Migrantenökonomie ein besonders dynamischer Teil der Wirtschaft im Südwesten ist: von den 552.000 Selbständigen in Baden-Württemberg besitzen 94.000 ausländische Wurzeln, Migranten-Unternehmen machen 38 Milliarden Euro Umsatz im Jahr und schaffen 243.000 Arbeitsplätze“, so die Minister.

„Gerade den Profilwandel der Migranten-Gründungen hin zu modernen Branchen mit hoher Wertschöpfung können wir für den Strukturwandel in Baden-Württemberg gut nutzen. Wissen ist die wichtigste Ressource für Selbständigkeit“, so Schmid. Der Wirtschaftsminister warb bei Gründerinnen und Gründern mit Migrationshintergrund dafür, Förderinstrumente und Beratungsangebote der Landesregierung zu nutzen. „Der nächste Spätzle-Shaker könnte ja von einem Ingenieur mit russischen Wurzeln in Baden-Württemberg entwickelt werden – gefördert mit einem Innovationsgutschein des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft.“

„Die Studie widerlegt das Vorurteil, selbständige Migranten seien nur im Obst -und Gemüsehandel oder in der Gastronomie zu finden“, sagte Ministerin Bilkay Öney. Bereits jetzt entfallen 25 Prozent der selbstständigen Tätigkeiten auf wissensintensive Dienstleistungen, rund 17 Prozent auf das Produzierende Gewerbe. „Arbeitgeber mit ausländischen Wurzeln sind wichtige Partner für das Land. Wir wollen sie noch stärker für die duale Ausbildung gewinnen“, so die Ministerin. Ziel der grün-roten Landesregierung sei es daher, die Ausbildungsbefähigung und die Ausbildungsbereitschaft von Migranten-Unternehmen zu steigern. Öney: „Sie leisten schon jetzt einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und Chancengerechtigkeit in Baden-Württemberg.“

„Mannheim liegt in Baden-Württemberg an der Spitze der Existenzgründungen von Migrantinnen und Migranten“, erläutert die Mannheimer Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb und betont: „Unternehmerischer Erfolg von Migrantinnen und Migranten hat viele Gründe. In Mannheim herrscht traditionell ein Klima der Toleranz und Offenheit. Wir begreifen ethnische und kulturelle Vielfalt nicht als hemmenden Faktor, sondern als wichtiges Erfolgspotenzial unserer Stadt. Deshalb verstehen wir Wirtschaftsförderung immer auch ressortübergreifend als Teil unserer Bildungsstrategie, um das Potenzial der gesamten Mannheimer Bevölkerung gezielt zu nutzen.“

„Weniger als häufig angenommen, sind die Triebkräfte ausländischen Unternehmertums in Deutschland in kulturellen Faktoren zu suchen, dafür stärker im mitgebrachten Wissen“, sagte Projektleiter René Leicht vom ifm in Mannheim. „Der Profilwandel in der Migrantenökonomie ist vor allem auf osteuropäische Zuwanderer zurückzuführen, die im Durchschnitt höhere Qualifikationen mitbringen“, so Leicht. Die Mannheimer Forscher wiesen aber auch darauf hin, dass die Selbstständigenquote von Migranten in Baden-Württemberg unter dem Bundesdurchschnitt liege. „Das darin liegende unternehmerische Potenzial könne durch eine zielgruppenorientierte Gründungsförderung noch stärker aktiviert werden“, so Leicht.

Quelle:

Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg / Ministerium für Integration Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Logo Frau und Beruf
Frau und Beruf

Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf feiert 30jähriges Bestehen

Das 1994 vom Land Baden-Württemberg ins Leben gerufene Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Kick-Off-Veranstaltung

Kick-Off-Veranstaltung Venture-Capital-Roundtable

Um mehr Wagniskapital zu mobilisieren, findet heute (22. November) in Stuttgart die Kick-Off-Veranstaltung Venture-Capital-Roundtable statt.

Zwei Frauen sitzen vor einem Laptop / ©Kobu Agency / Unsplash
Arbeitsmarkt

Erste landesweite Veranstaltung „Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt“

Auf Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fand die erste landesweite Veranstaltung „Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt“ in Stuttgart statt.

Weiterbildung

Mit KI zur passenden Weiterbildung

Das Weiterbildungsportal fortbildung-bw.de bietet ein neues KI-Tool zum einfachen und schnellen Finden der passenden Weiterbildung.

Startup BW

Regional Cup Ulm

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium bereits zum elften Mal nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.

Elevator Pitch Heilbronn
Startup BW

Elevator Pitch Region Heilbronn-Franken 2024

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium bereits zum elften Mal nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.

GlobalConnect

Außenwirtschaftskonferenz GlobalConnect 2024 in Stuttgart

Zum achten Mal versammelte die GlobalConnect 2024 am 20. November alle wichtigen Akteure und Akteurinnen aus den Bereichen Außenwirtschaft und Internationalisierung in Stuttgart.

Unternehmensnachfolge

„Unternehmensnachfolge gemeinsam anpacken“

Akteure im Bereich Unternehmensnachfolge treffen sich zur Diskussion des Generationenwechsels in den Unternehmen Baden-Württembergs am 18. November 2024 in Esslingen am Neckar.

Virtueller Datenfluss im Web
Aerospace

THE aerospace LÄND meets Berlin

Luft- und Raumfahrt sind Wachstumsbranchen und Schlüsseltechnologien für das 21. Jahrhundert. Baden-Württemberg will diese Potentiale nutzen und bündelt seine Aktivitäten seit 2023 in der Landesstrategie „THE aerospace LÄND“.

©Kzenon - Fotolia
Bilanzgespräch

13. Bilanzgespräch der Landesinitiative und des Bündnisses „Frauen in MINT-Berufen“

Beim13. MINT-Bilanzgespräch und Jahrestreffen ging es um die vielfältigen Initiativen von Organisationen und Unternehmen in Baden-Württemberg zur Gewinnung von mehr Mädchen und Frauen für zukunftsrelevante MINT-Berufe.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Tourismus

Zumeldung zur Tourismusbilanz im 3. Quartal 2024

„Baden-Württemberg befindet sich weiter auf Rekordkurs: Auch im dritten Quartal verzeichnet das Land Zuwächse bei den Ankunfts- und Übernachtungszahlen.“

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Stuttgarter Buchwochen

Eröffnung der Stuttgarter Buchwochen 2024

Vom 13.11.2024 bis zum 01.12.2024 finden zum 74. Mal die Stuttgarter Buchwochen dieses Jahr unter dem Motto „Bücher können was“ statt. Staatssekretär Dr. Rapp eröffnet die Buchwochen mit einem Grußwort.

Siegerehrung beim AXEL-Demo Day in Karlsruhe
Start-up BW

Start-up BW Elevator Pitch AXEL

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.

SDA 2023
Strategiedialog Automobilwirtschaft

8. Jahresveranstaltung Strategiedialog Automobilwirtschaft Baden-Württemberg

Stärkung des Standorts, international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen und erhebliche Investitionen notwendig

Grafik zum Landesausbilderpreis 2025
Landesausbilderpreis

Jetzt für den Landesausbilderpreis bewerben!

Das Wirtschaftsministerium startet das Bewerbungsverfahren für den „Landesausbilderpreis“. Ab sofort können sich Ausbilderinnen und Ausbilder in Betrieben oder überbetrieblichen Berufsbildungsstätten bis zum 31. Januar 2025 bewerben.