Mit einem Zuschuss des Wirtschaftsministeriums in Höhe von rund 857.000 Euro startet das Projekt „Digital Mountains“ als einer von zehn regionalen Digital Hubs in Baden-Württemberg zum 1. Oktober 2018. Dies gab Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am Freitag (28. September) bekannt.
„Unser klarer Anspruch ist es, dass Baden-Württemberg auch im digitalisierten Zeitalter führender Innovations- und Wirtschaftsstandort bleibt. Aber noch immer gibt es bei uns zu viele, vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die sich beim digitalen Wandel eher zögerlich verhalten. In dieser Zeit großer Transformationen müssen wir Wagnis aber wieder viel mehr als Chance begreifen. Mit dem Digital Hub unterstützen wir gezielt gerade diese Unternehmen bei digitalen Innovationen und bringen damit die Digitalisierung in der Region insgesamt voran“, sagte Hoffmeister-Kraut.
Ökosystem für digitale Innovationen schaffen
Physisch im Technologiezentrum St. Georgen angesiedelt, zielt der Hub als Service-Plattform darauf ab, Kompetenzen zu bündeln, Synergien zu schaffen und regionale Bedarfslücken zu schließen. Ergänzend zur im Technologiezentrum St. Georgen bereits vorhandenen Infrastruktur bietet der Hub etwa die Möglichkeit, in einem SmartCPS-Labor, einem Raum für digitale Produktentwicklung und einem Augmented Reality/Virtual Reality-Testlabor zu experimentieren und neue Projektideen zu entwickeln. Hier sollen unterschiedlichste Kompetenzen, Disziplinen, Ideen, Technologien und Kreativität aufeinandertreffen können und auf diese Weise digitale Innovationen gefördert werden. Schließlich bietet die Zusammenarbeit von bestehenden Unternehmen, Start-ups und Forschungsakteuren im Zuge der Digitalisierung großes Potential für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Abgerundet wird das Hub-Angebot u.a. durch verschiedene Weiterbildungsangebote und neue Veranstaltungsformate wie zum Beispiel innovative Matchmaking-Events.
Zuschnitt auf regionale Bedürfnisse
Das Projekt „Digital Mountains“ war bereits im Februar 2018 beim „Digitalgipfel 2018 – Wirtschaft 4.0 BW“ als einer der zehn regionalen Digital Hubs vorgestellt worden, das vom Wirtschaftsministerium gefördert werden soll. Auf Basis des in der zweiten Stufe eingereichten Förderantrags erfolgte jetzt die Bewilligung des Vorhabens. An dem Hub-Konsortium sind neben der St. Georgener Technologiezentrum GmbH u.a. die Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V., die Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beteiligt.
„Mit den regionalen Digital Hubs entstehen überall im Land Unterstützungsangebote für kleine und mittlere Unternehmen, die auf die regionalen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Im Austausch mit den anderen regionalen Digital Hubs bieten sich darüber hinaus enorme Chancen, voneinander zu lernen. So können die regionalen Ökosysteme für digitale Innovationen Strahlkraft für das ganze Land entwickeln. Mit den regionalen Digital Hubs wollen wir in Baden-Württemberg ein schlagkräftiges Netzwerk etablieren, von dem alle profitieren“, so die Wirtschaftsministerin.
Die landesweite Digitalisierungsstrategie
Die Digitalisierung ist ein zentraler Arbeitsschwerpunkt der Landesregierung: Rund 1 Milliarde Euro werden in dieser Legislaturperiode in die Digitalisierung investiert, rund die Hälfte davon in den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Erstmals werden alle Vorhaben auch unter dem Dach des Digitalisierungsministeriums koordiniert und gebündelt. Mit „digital@bw“ wurde im Sommer 2017 die erste landesweite und ressortübergreifende Digitalisierungsstrategie vorgestellt. In den kommenden zwei Jahren werden dazu rund 70 ganz konkrete Projekte mit einem Volumen von 265 Millionen Euro umgesetzt, um Baden-Württemberg als Leitregion des digitalen Wandels in Europa zu verankern.
Schwerpunkte von „digital@bw“ sind die Bereiche Intelligente Mobilität der Zukunft, digitale Start-Ups, Wirtschaft 4.0, Bildung und Weiterbildung in Zeiten der Digitalisierung, digitale Gesundheitsanwendungen sowie digitale Zukunftskommunen und Verwaltung 4.0. Dazu kommen die Querschnittsbereiche Forschung, Entwicklung und Innovation, Nachhaltigkeit und Energiewende, Datensicherheit, Datenschutz und Verbraucherschutz.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.wirtschaft-digital-bw.de