Für besondere Verdienste um das Land Baden-Württemberg und insbesondere den Ländlichen Raum hat Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am Freitag (14. Februar) die von Ministerpräsident Winfried Kretschmann verliehene Staufermedaille des Landes an das Ehepaar Doris und Ludwig Schülzle aus Burladingen überreicht.
„Mit viel Idealismus haben Sie jahrzehntelang das Kino ‘Alb-Lichtspiele‘ in Burladingen betrieben. Damit haben Sie einen wichtigen und ganz persönlichen Beitrag zur Attraktivität des Ländlichen Raums geleistet. Als die Tore des Kinos im Dezember 2018 nach 66 Jahren schlossen, hat Burladingen nicht nur sein Kino, sondern eine echte Institution verloren“, sagte Hoffmeister-Kraut in ihrer Würdigung.
Das Kino sei für Jung und Alt ein Ort der Träume und der Emotionen gewesen, aber auch ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Doris und Ludwig Schülzle hätten dabei stets für ein anspruchsvolles Filmprogramm gestanden: „Wenig oberflächliches Action-Kino, dafür umso mehr Stoff zum Nachdenken, zum Schmunzeln und jede Menge Dokumentarfilme“, erinnerte die Ministerin. Bei manchen Premieren seien Produzenten und Regisseure sogar persönlich vor Ort gewesen. „Die Alb-Lichtspiele waren damit auch Zentrum des kulturellen Lebens in Burladingen“, so Hoffmeister-Kraut weiter.
In die Schlagzeilen gerieten die Alb-Lichtspiele 2015, als nach einem Dokumentarfilm zur rechtsextremen Szene die Fassade des Kinos mit Hakenkreuzen und Parolen beschmiert wurde. „Sie ließen sich nicht einschüchtern und zeigten trotz anfänglicher Bedenken nur kurze Zeit später einen Film über den Hitler-Attentäter Georg Elser. Ihr Programm wollten Sie sich von niemandem diktieren lassen. Das verdient höchsten Respekt und Anerkennung“, hob die Ministerin hervor.
„Viele Jahrzehnte lang haben Sie mit Ihrem Kino den Menschen Freude gemacht. Mit der Staufermedaille bringen wir dafür den Dank unseres Gemeinwesens zum Ausdruck“, so Hoffmeister-Kraut. Ludwig Schülzle wurde 1935 in Burladingen geboren. Mit 18 Jahren übernahm er das Kino seines früh verstorbenen Vaters. Gemeinsam mit seiner Frau Doris betrieb er die Alb-Lichtspiele in Eigenregie bis Dezember 2018.
Die Staufermedaille ist eine besondere persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten für Verdienste um das Land Baden-Württemberg und seine Bevölkerung. Mit ihr werden Verdienste um das Gemeinwohl geehrt, die über die eigentlichen beruflichen Pflichten hinaus im Rahmen eines ehrenamtlichen, gesellschaftlichen oder bürgerschaftlichen Engagements erworben wurden und über viele Jahre hinweg erbracht worden sind.