Aussenwirtschaft

Vier Motoren für Europa auf Incoming-Mission zum Thema „KI der industriellen Anwendung“ in Stuttgart

Berechne Lesezeit
  • Teilen
4 Motoren für Europa

Im Rahmen der baden-württembergischen Präsidentschaft im Netzwerk der Vier Motoren für Europa im Jahr 2023 empfangen Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, und Florian Hassler, Staatssekretär für politische Koordinierung und Europa im Staatsministerium, vom 25. bis 27. Oktober 2023 eine 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer umfassende politische sowie fachliche Delegation aus den Partnerregionen Auvergne-Rhône-Alpes, Katalonien und der Lombardei. Ebenfalls werden Vertreterinnen und Vertreter aus den assoziierten Regionen Flandern und Wales erwartet.

 

„Das Netzwerk der Vier Motoren für Europa ist seit 35 Jahren eine Konstante und hat sich in dieser Zeit immer wieder an neue Gegebenheiten angepasst. Angesichts der aktuellen großen geo- und wirtschaftspolitischen Veränderungen und Aufgaben ist es wichtiger denn je, dass die starken Regionen in Europa noch enger zusammenrücken. In den kommenden zweieinhalb Tage werden wir die Zeit nutzen, um uns auf politischer und fachlicher Ebene zum wichtigen Zukunftsfeld der Künstlichen Intelligenz zu vernetzen und auszutauschen“, sagte Staatssekretär Rapp.

Die traditionelle wirtschaftspolitische Mission bildet bereits seit 2002 das Herzstück und ist der Höhepunkt jeder Präsidentschaft des Netzwerks der Vier Motoren für Europa. Im Gegensatz zu den bisherigen Missionen, die immer mit dem Ziel organisiert wurden, gemeinsam im Ausland in Europa oder in der Welt aufzutreten und den Wirtschaftsakteuren neue Märkte zu eröffnen, wagt sich Baden-Württemberg mit der „Incoming-Mission“ an ein neues Format. Damit möchte man, insbesondere nach den großen Einschnitten in der Wirtschaft und der Gesellschaft durch die Corona-Pandemie, die Vernetzung auf politischer und Fachebene untereinander wieder anregen und verstärken.

Die Incoming-Mission greift mit dem Thema „Künstliche Intelligenz in der industriellen Anwendung“ das Leitthema der baden-württembergischen Präsidentschaft „Neue wirtschaftliche Perspektiven: Transformation als Chance für die Zukunftsfähigkeit unserer Regionen“ auf.

„Künstliche Intelligenz gilt zu Recht als ‚Schlüssel zur Welt von morgen‘, denn sie bietet der Wirtschaft und der Gesellschaft enorme Potenziale. Wir müssen dabei aufpassen, dass wir in Europa unseren aktuellen Rückstand bei dieser Zukunftstechnologie gegenüber den USA und China durch bürokratische Regelungen nicht noch weiter vergrößern und unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig aufs Spiel setzen. Gemeinsam mit unseren Partnerregionen der Vier Motoren für Europa sind wir uns daher einig, dass wir wieder stärker unsere Stimme in Brüssel erheben müssen“, betonte Staatssekretär Rapp.

Florian Hassler, Staatssekretär im Staatsministerium, sagte: „Mit dem Cyber Valley in Stuttgart und Tübingen, dem Cyber Forum in Karlsruhe und dem IPAI Heilbronn beheimatet Baden-Württemberg ein einzigartiges KI-Ökosystem. Und auch als Landesregierung erproben wir schon heute intensiv den Einsatz von KI in der Verwaltung. Solche Technologien sind ein wichtiges Zukunftsfeld für die gesamte EU. Darum wollen wir die Strukturen der Vier Motoren für Europa und unsere Präsidentschaft intensiv nutzen, um als Zusammenschluss innovationsstarker Regionen gemeinsam für unsere Anliegen einzutreten.“ So sei etwa die Schaffung eines gesetzlichen Regulierungsrahmens bei der KI wichtig, der derzeit auf europäischer Ebene verhandelt wird. „Natürlich darf dieser Rahmen die Investitionslücke Europas gegenüber China und Nordamerika nicht vergrößern oder gar zu einer Abwanderung von KI-Talenten führen. Doch eine solche Regulierung ist wichtig für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und unserer Unternehmen“, so Hassler weiter.

Feierlicher Auftakt der zweieinhalbtägigen Incoming-Mission bildet am 25. Oktober 2023 eine politische Podiumsdiskussion zum Thema „AI Act: Wettbewerbsfähigkeit vs. Regulierung in Europa: Widerspruch oder Vereinbarkeit?“. Neben zwei Impulsreferaten, die die Perspektiven der Wirtschaft und Wissenschaft auf den AI Act darstellen werden, diskutieren im Anschluss die politischen Vertreterinnen und Vertreter der Vier Motoren für Europa über Vor- und Nachteile des AI Acts, Förderung von Künstlichen Intelligenz allgemein sowie die Grundlagen guter europäischer und regionaler Innovationspolitik.

An den beiden Folgetagen (26. und 27. Oktober 2023) werden die anwesenden Fachdelegationen, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus Verwaltung, Clustern und Unternehmen, im Rahmen eines abwechslungsreichen Programms mehr über den aktuellen Anwendungsstand von Künstlicher Intelligenz in Baden-Württemberg erfahren und vielfältige Möglichkeiten zur Vernetzung mit den Akteuren aus Baden-Württemberg haben. Dafür erhalten sie einen Einblick mit dem Besuch beim Innovation Park Artificial Intelligence in Heilbronn in den Aufbau eines KI-Ökosystems und erfahren beim Unternehmen Festo mehr über die konkrete Anwendung von Künstlicher Intelligenz in der Produktion. Zum Abschluss stellt das „KI-Fortschrittszentrum Lernende Systeme und Kognitive Robotik im Cyber Valley“, angesiedelt beim Fraunhofer IPA und IAO am Campus in Stuttgart-Vaihingen, den Teilnehmenden den aktuellen Stand der wirtschaftsnahen und anwendungsorientierten Forschung im Bereich Künstlicher Intelligenz vor.

Mit der Weiterentwicklung der Technologie benötigen die Mitarbeiter auch neue Kompetenzen und Qualifikationen. Aus diesem Grund unterliegt auch die berufliche Ausbildung einem Wandel. Um voneinander zu lernen und den Partnern einen Einblick in das baden-württembergische Ausbildungsmodell zu bieten, hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, gemeinsam mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport parallel die AG Berufliche Bildung der Vier Motoren für Europa vom 26. bis 27. Oktober 2023 nach Stuttgart eingeladen.

Über die Vier Motoren für Europa

Am 9. September 1988 gründeten die vier Regionen Baden-Württemberg (BW), Auvergne-Rhône-Alpes (AURA/FRA), Lombardei (LOM/IT) und Katalonien (CAT/ES) das interregionale Netzwerk der „Vier Motoren für Europa“. 2023 feiern die Vier Motoren für Europa bereits den 35. Geburtstag und sind damit eines der ältesten Netzwerke zwischen Regionen in Europa.

Die Ziele der Zusammenarbeit haben sich im Laufe der Jahre verändert und sind in ihrem Umfang und der Intensität gestiegen. Besonders im Fokus stehen aber weiterhin die ursprünglichen Themen aus den Bereichen Wirtschaft und Forschung, was vor allem an der Stärke der vier Regionen in diesen Themenbereichen liegt. Zusammen umfassen die Vier Motoren für Europa rund 36 Millionen Einwohner und erwirtschaften circa neun bis zehn Prozent der europäischen Wirtschaftsleistung. Durch die Zusammenarbeit streben die vier Regionen danach, ihre Spitzenposition als dynamische Regionen in Europa weiter auszubauen. Mittlerweile sind auch die Regionen Flandern und Wales im Bereich Wirtschaft assoziierte Mitglieder.

Mithilfe des Netzwerks möchten die vier Regionen voneinander lernen und dabei innovative Lösungen in Schlüsselthemen für die Zukunft finden. Dies geschieht unter anderem auch mit gemeinsamen Projekten zwischen regionalen Stakeholdern. Durch die Verabschiedung gemeinsamer Positionen zu EU-Politikinitiativen tragen die vier Regionen aktiv zu europäischen Angelegenheiten bei und setzen sich somit für eine starke Position der Regionen in Europa ein.

Hier geht es zur Mediathek

 

Weitere Meldungen

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Wirtschaftsministerin begrüßt verringerte Mehrwertsteuer aus Speisen in Gastronomie

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut äußert sich zur Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in Gastronomiebetrieben und sieht es als Signal der Wertschätzung und Bedeutung der Gastronomiebranche im Land.

Bescheidübergabe an die IHK Ulm
Förderung

Bildung mit Perspektive: Land fördert Neubau der IHK Ulm

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt den Neubau des Bildungszentrums der IHK Ulm mit rund 4,7 Millionen Euro.

Logo von Start-up BW
Start-up BW

Dion+ aus Karlsruhe gewinnt den Vorentscheid „Startup Demo Day von AXEL"

Bühne frei für Innovation: Dion+ aus Karlsruhe gewinnt den Vorent-scheid „Startup Demo Day von AXEL – Der Energie-Accelerator“ des „Start-up BW Elevator Pitch 2025/26“ und sichert sich das Ticket fürs Landesfinale.

unsplash / kendall ruth
Förderprogramm

Förderprogramm „Umweltfinanzierung“ der L-Bank

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus begrüßt das neue Förderprogramm „Umweltfinanzierung“ der L-Bank als wichtigen Baustein zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Arbeitsmarktzahlen November 2025

Die Arbeitslosigkeit verharrt auf höherem Niveau und die Stabilität des Arbeitsmarkts ist weiterhin fragil

Welcome Center Baden-Württemberg
Welcome Center

7,5 Millionen Euro für Welcome Center

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt von 2026 bis 2028 elf regionale Welcome Center sowie das landesweit zuständige Welcome Center Sozialwirtschaft mit mehr als 7,5 Millionen Euro.

Einkaufswägen / ©Markus Spiske / Unsplash
Sofortprogramm Einzelhandel/Innenstadt

Sofortprogramm Einzelhandel / Innenstadt vorzeitig verlängert

Das Sofortprogramm Einzelhandel / Innenstadt mit den Förderlinien „Veranstaltungen“ und „Stadtmarketing“ wird vorzeitig und mit unveränderten Förderkonditionen bis Ende 2026 verlängert.

Think Tank zum Thema Cybersicherheit
Wirtschaft digital

Erster Think Tank von Wirtschaft Digital zum Thema Cybersicherheit

Baden-Württemberg rückt das Thema Cybersicherheit stärker in den Fokus. Beim ersten Think Tank von Wirtschaft digital in Stuttgart warnte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut vor den wachsenden Risiken für Unternehmen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (vorne links) und Floridas Wirtschaftsminister J. Alex Kelly (vorne rechts) bei der Unterzeichnung der Vereinbarung
Vereinbarung

Baden-Württemberg und Florida unterzeichnen Vereinbarung

TALLAHASSEE / STUTTGART – Baden-Württemberg und der Bundesstaat Florida (USA) haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen und Innovationen in wichtigen Wachstumsbranchen zu beschleunigen.

Mentorinnen-Programm
Mentorinnen-Programm

Mentorinnen-Programm feiert erfolgreichsten Abschluss seiner Geschichte

Mit einem neuen Rekordergebnis schließt das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen seine neunte Runde ab: 105 Frauen mit Migrationsgeschichte haben das Programm erfolgreich abgeschlossen – so viele wie noch nie.

Preisträger FOCUS OPEN 2025 und Mia Seeger-Preis
Preisverleihung

DESIGN ZÄHLT: Preisträger für FOCUS OPEN 2025 und Mia Seeger Preis ausgezeichnet

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp und Regierungspräsidentin Susanne Bay ehrten die Preisträgerinnen und Preisträger der 57 Designlösungen bei der diesjährigen Verleihung des Internationalen Designpreises Baden-Württemberg, FOCUS OPEN.

Familynet 4.0 Award
Preisverleihung

„familyNET 4.0 – DER Wettbewerb für eine moderne Unternehmenskultur“

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und das Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V. haben in Stuttgart zum siebten Mal den Award „familyNET 4.0 – moderne Unternehmenskultur“ verliehen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderung

Wirtschaftsministerium fördert deutsch-niederländische Kooperation

Wirtschaftsministerium fördert deutsch-niederländische Kooperation für klimaneutralen Wasserstoff aus Europa.

Binnenmarkt

Abbau von Hindernissen im Binnenmarkt

Akteure aus Baden-Württemberg und Frankreich diskutieren mit EU-Kommission über Abbau von Hindernissen im Binnenmarkt.

Delegationsreise USA Lincoln-Memorial
Delegationsreise

Wirtschaftsministerin auf Delegationsreise in den USA

Mit einer rund 60-köpfigen Wirtschaftsdelegation ist Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, am 16. November 2025 zu einer mehrtägigen Reise in die USA aufgebrochen.