Das Institut der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e. V. (HSG) in Villingen-Schwenningen erhält 777.000 Euro vom Wirtschaftsministerium, um die bestehende Infrastruktur mit neuen Geräten ergänzen zu können. Dies gab Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am Montag (29. Oktober) bekannt: „Hahn-Schickard ist ein wertvoller Innovationspartner gerade für kleine und mittlere Unternehmen. Mit dieser Förderung sichern wir die Leistungsfähigkeit des Instituts auch in Zukunft.“
Die Mikrosystemtechnik, die bei Hahn-Schickard erforscht werde, eröffne völlig neue Möglichkeiten für die Entwicklung nachhaltiger Produkte, betonte die Wirtschaftsministerin. „Diese Produkte müssen hochintelligent sein, verschiedenste physikalische und chemische Größen schnell erfassen, bewerten und entsprechend darauf reagieren können – mit anderen Worten: Die Mikrosystemtechnik ist ein zentraler Schlüssel zu innovativen Produkten“, sagte Hoffmeister-Kraut. Solche Produkte, die besonders material-, energie- und umweltschonend sind und die ein gesundes und sicheres Leben ermöglichen, würden in vielen Branchen und speziell in Zukunftsfeldern wie Industrie 4.0, der nachhaltigen Mobilität, den Umwelttechnologien, Erneuerbaren Energien und der Ressourceneffizienz, sowie der Gesundheit und Pflege benötigt.
Mit der Förderung des Wirtschaftsministeriums soll im Institut in Villingen-Schwenningen die Geräteinfrastruktur im Bereich der MEMS-Forschung („Micro-Electro-Mechanical-Systems“) durch die Beschaffung eines Clustertool Horizontalofens ausgebaut werden. Das Projekt trägt der Anforderung nach immer höherer Präzision und effizienteren Bearbeitungsprozessen bei der Herstellung von immer kleineren und flexibleren Mikrosystemen Rechnung, gerade auch für kleine Stückzahlen und damit auch für die Anwendung bei kleinen und mittleren Unternehmen. Diese Bauteile werden in wichtigen Zukunftstechnologien, wie z. B. Industrie 4.0, aber auch in Branchen wie z. B. dem Maschinebau, der Medizintechnik oder der Pharmaindustrie benötigt.
Die wirtschaftsnahe Forschung außerhalb der Universitäten – zum Beispiel in den Instituten der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e. V. – trage erheblich zur Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im Land bei, betonte die Wirtschaftsministerin. Hoffmeister-Kraut: „Die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit dieser Forschungseinrichtungen ist wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Technologietransfer und damit für die Sicherung der Innovationsstärke Baden-Württembergs.“
Weitere Informationen:
Die Institute der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e. V. an den Standorten Villingen-Schwenningen und Freiburg sowie in Stuttgart sind Mitglieder der Innovationsallianz Baden-Württemberg (InnBW). Die Institute der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e. V. betreiben industrienahe, anwendungsorientierte Forschung, Entwicklung und Fertigung in der Mikrosystemtechnik. Die Gesamtbetreuung und Verantwortung von der Idee bis zur Produktion zählt zu den herausragenden Stärken der Forscher. Das Angebot umfasst auch die Herstellung von Prototypen, von Erst- und Kleinserien sowie die Überleitung in die industrielle Produktionstechnologie.
Die Innovationsallianz Baden-Württemberg (InnBW) ist ein Bündnis von 13 unabhängigen Forschungsinstituten, die in den wichtigen Zukunftsfeldern, wie nachhaltige Mobilität, Umwelttechnologie und Ressourceneffizienz, Gesundheit und Pflege, Information und Kommunikation, angewandte, ergebnisorientierte Forschung betreiben, um Unternehmen Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung zugänglich zu machen.
Die Institute der Innovationsallianz bilden eine wichtige Säule der wirtschaftsnahen Forschung in Baden-Württemberg. Sie werden ausschließlich vom Land grundfinanziert. Die InnBW hat im Jahr 2017 mit ca. 1.300 Mitarbeitern rund 550 öffentlich geförderte Projekte sowie 4.500 Projekte und Aufträge aus der Wirtschaft, davon 47 Prozent von kleinen und mittleren Unternehmen, bearbeitet. Die Institute werden durch das Wirtschaftsministerium jährlich alleine in ihrer Grundfinanzierung mit insgesamt rund 29 Millionen Euro gefördert.
Informationen online:
www.innbw.de
www.hahn-schickard.de