Nachhaltigkeit

„Wasserstoff wird große Rolle für die Wirtschaft der Zukunft spielen“

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut besucht am 2. August 2022 das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Die Ministerin betätigte den Startknopf für das Herzstück des vom Wirtschaftsministerium mit fünf Millionen Euro geförderten Verbundprojekts „Elektrolyse made in Baden-Württemberg“:
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut besucht am 2. August 2022 den Werkzeugmaschinenhersteller HELLER in Nürtingen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), den Werkzeugmaschinenhersteller HELLER sowie das Joint Venture EKPO Fuel Cell Technologies besucht. Im Mittelpunkt der Reise standen der Austausch zum aktuellen Stand der Industrialisierung der Elektrolyse- und Brennstoffzellentechnologie sowie zu möglichen Wertschöpfungspotenzialen für den baden-württembergischen Mittelstand.

„Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Für unsere starken Anlagenbauer und Komponenten-Hersteller im Land können die Wasser-Elektrolyse zur Gewinnung von Wasserstoff und die Brennstoffzellen-Technologie zur Nutzung von Wasserstoff ganz neue Betätigungsfelder eröffnen“, erklärte die Ministerin. „Zukünftige Herausforderungen bestehen vor allem in der technischen Innovation für höhere Effizienz, Lebensdauer und Kostenreduktion sowie in der Skalierung der Produktionsverfahren. Wenn wir die Potenziale unserer kreativen, hochinnovativen Unternehmen und unserer hervorragenden Forschungslandschaft nutzen, können wir die Technologieführerschaft des Südwestens sicherstellen und den Standort Baden-Württemberg erfolgreich am rasch wachsenden Wasserstoffmarkt platzieren.“

Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)

Beim ZSW in Stuttgart-Vaihingen betätigte die Ministerin den Startknopf für das Herzstück des vom Wirtschaftsministerium mit fünf Millionen Euro geförderten Verbundprojekts „Elektrolyse made in Baden-Württemberg“: ein Elektrolyse-Demonstrator mit einer elektrischen Leistung von rund einem Megawatt, der künftig die Industrialisierung der Wasserstofftechnologie beschleunigen und Voraussetzungen für eine Serienfertigung schaffen soll. Die Ministerin zeigte sich beeindruckt: „Unter enger Einbindung von Fachfirmen wurden in die Entwicklung des Prototyps Expertise, Komponenten und Materialien aus ganz Baden-Württemberg eingebracht. Mit der nun entwickelten, modularen Systemarchitektur ist jetzt auch eine Hochskalierung der Elektrolysetechnologie, eine Anpassung an unterschiedliche industrielle Anforderungen und letztendlich auch eine größere Unabhängigkeit von Gasimporten aus dem Ausland möglich.“

Die Forschung und Entwicklung effizienter und marktfähiger Wasserstofftechnologien bildet einen der aktuellen Schwerpunkte des ZSW, das sich seit seiner Gründung im Jahr 1988 zu einem der führenden europäischen Energieforschungsinstitute entwickelt hat.

Prof. Dr. Frithjof Staiß: „Wir freuen uns über die große Resonanz der Unternehmen in Baden-Württemberg und insbesondere darüber, dass wir auf Landesebene bereits mehrere Produktentwicklungen im Kontext Elektrolyse initiieren konnten. Das zeigt, wie wichtig die enge Partnerschaft zwischen angewandter Forschung und Industrie für den erfolgreichen Markthochlauf der Wasserstofftechnologien ist. Damit wollen wir einen Beitrag zur Entwicklung zukunftsweisender Geschäftsfelder leisten, um neue Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land zu schaffen.“

Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH

Beim Besuch der Firma HELLER in Nürtingen erlangte die Ministerin Einblicke in ein von HELLER in Kooperation mit dem ZSW entwickeltes Verfahren für die Beschichtung von Elektroden in der Wasser-Elektrolyse. „Der Firma HELLER ist es zusammen mit dem ZSW gelungen, die Potenziale des Wissenstransfers von der Wissenschaft in die Wirtschaft erfolgreich zu nutzen. Synergien wie diese sind die Basis für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft“, betonte die Ministerin. „Mit dem Elektrodenbeschichtungsverfahren der Firma HELLER, das in den kommenden ein bis zwei Jahren kommerzialisiert werden soll, lassen sich Elektroden in Hochgeschwindigkeit in nur wenigen Sekunden beschichten und die heute üblichen Beschichtungskosten in der Elektrolyse um den Faktor 5 reduzieren. Die Firma HELLER ist damit gut aufgestellt, Wasserstoff in Zukunft nicht nur hocheffizient, sondern auch kostengünstig herzustellen“, so Hoffmeister-Kraut.
Das mittelständische Familienunternehmen HELLER ist einer der führenden Werkzeugmaschinenhersteller auf dem Gebiet der Zerspanung und, unterstützt vom ZSW, nun auch in die Elektrolysetechnologie eingestiegen. HELLER CEO Reinhold Groß: „Besonders begeistert mich die Tatsache, dass dieses Verfahren ursprünglich entwickelt wurde, um Zylinderbohrungen von PKW-Verbrennungsmotoren zu beschichten. Die Kompetenz in dieser Technologie hat uns hier ein völlig neues Anwendungsfeld aufgetan. Um diese neuen Anwendungen auszuloten, sind für uns Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften, wie in diesem Falle mit dem ZSW, unerlässlich.“

EKPO Fuel Cell Technologies GmbH (EKPO)

Bei einer Führung durch das Werk der Firma EKPO in Dettingen an der Erms informierte sich die Ministerin über den aktuellen Stand der Großserienproduktion von Brennstoffzellenstacks. „Das ökologische und wirtschaftliche Potenzial von Brennstoffzellen ist groß. Um dieses zu erschließen, muss es gelingen, die Kosten zu senken und zudem nennenswerte Stückzahlen anzubieten“, erklärte die Ministerin. „Mit der Gründung des Joint Ventures EKPO haben ElringKlinger und Plastic Omnium das Know-how zweier hoch innovativer und weltweit etablierter Automobilzulieferer-unternehmen erfolgreich gebündelt. Sie haben damit beste Voraussetzungen, die Entwicklung und Großserienproduktion leistungsfähiger Brennstoffzellenstacks weiter voranzutreiben“, betonte Hoffmeister-Kraut und ergänzte: „Ein Markthochlauf der Brennstoffzellentechnologien ist gerade für Baden-Württemberg von besonderer Bedeutung: Nur so können wir als führendes Industrieland mit einer starken Automobil- und Zuliefererbranche sowie einem Schwerpunkt im Bereich Maschinen- und Anlagenbau industrielle Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land halten und idealerweise ausbauen.“
Das Joint Venture EKPO ist führender Full-Service-Supplier für Stackmodule und Komponenten, die im Automotive Bereich, aber auch in der Zug- und Schifffahrt Anwendung finden.

„An der Wasserstoff-Brennstoffzelle führt kein Weg vorbei. Sei es im Automotive-Bereich für große SUV, schwere Fahrzeuge, im Nutzfahrzeugverkehr oder im Off-Highway-Bereich. Das Potenzial ist enorm. Mit unseren Produktionskapazitäten und unserer Technologie sind wir bereit, eine neue Ära der Mobilität zu prägen – übrigens auch in der Luftfahrt, wie unsere Partnerschaft mit Airbus im Bereich der Brennstoffzellentechnologie beweist, oder im Marine-Bereich. Um der Wasserstoffmobilität zum endgültigen Durchbruch zu verhelfen, benötigen wir jedoch auch weiterhin kluge Entscheidungen und Rückenwind aus der Politik – sonst verlieren wir unsere Spitzenposition nach Asien, wo gerade sehr viel entsteht. Dies müssen wir unbedingt verhindern“, sagte Dr. Stefan Wolf, Vorsitzender des Aufsichtsrats bei EKPO.

Weitere Informationen

Bilder der Reise finden Sie in unserer Mediathek

 

Weitere Meldungen

Das Logo von Invest BW
Invest BW

Mobilität stärken, Wandel prägen, Zukunft sichern: BW gibt den Takt vor

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus startet heute (12. Dezember) den dritten Förderaufruf der vierten Phase von Invest BW. Unternehmen können bis zum 20. Februar 2026, 13.00 Uhr ihre Projektskizzen einreichen.

Start-up BW

Neue Start-ups für das Frühphasenförderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Nach der vergangenen Auswahlrunde für das Landesprogramm Start-up BW Pre-Seed haben acht junge Unternehmen eine positive Rückmeldung bekommen.

Übergabe eines symbolischen Förderschecks an die Projektverantwortlichen der Fraunhofer-Gesellschaft für das Projekt „Stuttgart Climate Tech Hub“
Förderung

Wirtschaftsministerium gibt Startschuss für Stuttgart Climate Tech Hub

Mit der Übergabe eines symbolischen Förderschecks in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro hat Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus den offiziellen Startschuss für das Projekt „Stuttgart Climate Tech Hub“ gegeben.

Förderung

BW investiert rund 1,3 Millionen Euro in die Zukunft der photonischen KI

Baden-Württemberg investiert rund 1,3 Millionen Euro in die Zukunft der photonischen KI.

Logo von Start-up BW
Startup BW

WebMeister360 aus Reutlingen gewinnt den Regional Cup MO-VE YOUR IDEA

Bühne frei für Innovation: WebMeister360 aus Reutlingen ge-winnt den Regional Cup MOVE YOUR IDEA des „Start-up BW Ele-vator Pitch 2025/26“ und sichert sich das Ticket fürs Landesfinale.

©Martina Berg, stock.adobe.com
BW-Capital GmbH

Land gründet BW-Capital GmbH

Land gründet BW-Capital GmbH – Neue Landesgesellschaft soll Start-ups stärken und Innovation beschleunigen.

Europaflagge / ©Harald Richter
Lieferkettengesetz

Ministerin zu Einigung bei EU-Lieferkettengesetz und Nachhaltigkeitsberichterstattung

Wirtschaftsministerin begrüßt den gefundenen Kompromiss und sagt, die EU hat ihr Versprechen eingelöst, die Berichts- und Nachweispflichten spürbar zu reduzieren.

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
BW-EC

Neuer BW-Empfangsclient treibt Digitalisierung der Verwaltung voran

Baden-Württemberg geht einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur vollständig digitalen Verwaltung: Mit dem neuen BW-Empfangsclient (BW-EC) können ab sofort alle zuständigen Stellen im Land digitale Anträge empfangen – ganz ohne spezielle Fachsoftware.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Wirtschaftsministerin begrüßt verringerte Mehrwertsteuer aus Speisen in Gastronomie

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut äußert sich zur Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in Gastronomiebetrieben und sieht es als Signal der Wertschätzung und Bedeutung der Gastronomiebranche im Land.

Bescheidübergabe an die IHK Ulm
Förderung

Bildung mit Perspektive: Land fördert Neubau der IHK Ulm

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt den Neubau des Bildungszentrums der IHK Ulm mit rund 4,7 Millionen Euro.

Logo von Start-up BW
Start-up BW

Dion+ aus Karlsruhe gewinnt den Vorentscheid „Startup Demo Day von AXEL"

Bühne frei für Innovation: Dion+ aus Karlsruhe gewinnt den Vorent-scheid „Startup Demo Day von AXEL – Der Energie-Accelerator“ des „Start-up BW Elevator Pitch 2025/26“ und sichert sich das Ticket fürs Landesfinale.

unsplash / kendall ruth
Förderprogramm

Förderprogramm „Umweltfinanzierung“ der L-Bank

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus begrüßt das neue Förderprogramm „Umweltfinanzierung“ der L-Bank als wichtigen Baustein zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Arbeitsmarktzahlen November 2025

Die Arbeitslosigkeit verharrt auf höherem Niveau und die Stabilität des Arbeitsmarkts ist weiterhin fragil

Welcome Center Baden-Württemberg
Welcome Center

7,5 Millionen Euro für Welcome Center

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt von 2026 bis 2028 elf regionale Welcome Center sowie das landesweit zuständige Welcome Center Sozialwirtschaft mit mehr als 7,5 Millionen Euro.

Einkaufswägen / ©Markus Spiske / Unsplash
Sofortprogramm Einzelhandel/Innenstadt

Sofortprogramm Einzelhandel / Innenstadt vorzeitig verlängert

Das Sofortprogramm Einzelhandel / Innenstadt mit den Förderlinien „Veranstaltungen“ und „Stadtmarketing“ wird vorzeitig und mit unveränderten Förderkonditionen bis Ende 2026 verlängert.