Die Staatssekretärin im Wirtschafts- und Arbeitsministerium, Katrin Schütz, hat am Donnerstag (16. November) betont, wie wichtig die Erschließung der Potentiale von Frauen sei, um den Fachkräftebedarf in Baden-Württemberg mittel- und langfristig zu sichern. „Der Fachkräftemangel erweist sich zunehmend als Hindernis im Innovationsgeschehen und im Standortwettbewerb. Wir müssen deshalb noch gezielter alle Potentiale im Land für den Arbeitsmarkt nutzen. Deshalb muss unser Fokus noch stärker den Kompetenzen von Frauen mit Migrationsgeschichte gelten, denn diese sind äußerst wertvoll“, sagte Schütz anlässlich der Eröffnung der Tagung „Frauen mit Migrationsgeschichte - Mit Mentoring zum Erfolg!“ in Stuttgart.
Bei der Veranstaltung handelt es um die zentrale Tagung im Rahmen des im März 2017 vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau gestarteten Mentorinnen-Programms für Migrantinnen. Ziel des Programms ist es, Frauen mit Migrationshintergrund besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren und sie dabei zu unterstützen, sich in der Arbeitswelt zu orientieren. Das Mentorinnen-Programm ist ein zusätzliches Angebot im Rahmen des Landesprogramms Kontaktstellen Frau und Beruf.
Im Rahmen der Tagung beleuchteten Expertinnen aus Wirtschaft und Politik Faktoren für erfolgreiches Mentoring. Die Mentorinnen und Mentees gaben einen Einblick in ihre Arbeit.
Das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen wirkt
Mehr als die Hälfte der Mentees haben sich seit Beginn des Mentorings auf eine Arbeitsstelle oder einen Praktikumsplatz beworben. Einige Mentees bringen sich bereits erfolgreich am Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg ein. Als positive Ergebnisse des Programms werden der intensive Austausch zur beruflichen Orientierung und zu Bewerbungen sowie das gewachsene Selbstbewusstsein gewertet.
Nicht nur die Mentees, sondern auch die Mentorinnen und Unternehmen profitierten von diesem Programm, betonte die Staatssekretärin. Neben einem offenen und von gegenseitigem Anerkennung geprägten Austausch empfänden die Mentorinnen das Feedback der Mentees als sehr hilfreich für ihre persönliche Entwicklung. Durch das Programm bauten auch sie ihre persönlichen sozialen und kommunikativen Kompetenzen und ihr Netzwerk aus und bekämen neue Impulse für ihre eigene berufliche Laufbahn. Auch die Möglichkeit ehrenamtlich helfen zu können und die eigenen Erfahrungen weiterzugeben, sei für die Mentorinnen ein wichtiger Impuls. Katrin Schütz: „Auch wenn Ihnen Ihre persönlichen Stärken selbstverständlich erscheinen, sie sind es nicht. Im Gegenteil: Sie können darauf stolz sein und andere profitieren davon.“
Die Mentorinnen und Mentees des Programms kommen bisher aus über 18 Ländern von vier verschiedenen Kontinenten. Sie bringen für die Südwestwirtschaft wichtige berufliche Profile wie Maschinenbauerinnen und Wissenschaftlerinnen sowie darüber hinaus interkulturelle Kompetenzen mit. „Durch das Mentorinnen-Programm gewinnen alle Beteiligten“, resümierte Schütz.
Weitere Informationen
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg fördert das Mentorinnen-Programm mit rund 100.000 Euro. Bei allen zwölf Kontaktstellen Frau und Beruf im Land werden Mentoring-Beziehungen zwischen fest im Beruf etablierten Mentorinnen und am Berufseinstieg oder Berufswiedereinstieg interessierten Mentees initiiert. Eine Weiterführung des Programms in 2018 ist geplant.
Als Mentee können sich Frauen bewerben, die Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt haben, über eine berufliche Qualifikation und Deutschkenntnisse auf dem Niveau B1 verfügen. Mentorinnen verfügen über mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in Deutschland und idealerweise selbst über einen Migrationshintergrund. Das Engagement erfolgt ehrenamtlich.
Koordiniert wird das Mentorinnen-Programm von der Service- und Koordinierungsstelle der Kontaktstellen Frau und Beruf.
Das Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf berät seit 1994 Frauen in allen beruflichen Belangen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erschließung des Fachkräftepotentials von Frauen und der Gleichstellung von Frauen im Beruf.