Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid hat am 30. Januar 2015 seine „Tour de Handwerk“ fortgesetzt und zusammen mit Joachim Wohlfeil, Präsident der Handwerkskammer Karlsruhe, innovative Betriebe in Pforzheim besucht. Im Anschluss traf er sich mit Handwerksvertretern, um über handwerkspolitische Themen zu sprechen. Nach der Auftaktveranstaltung in den Kammerbezirken Heilbronn und Stuttgart im Juni 2014 handelt es sich um die zweite Station der Tour de Handwerk.
„Das Handwerk in Baden-Württemberg ist eine tragende Säule der Wirtschaft. Die zahlreichen Handwerksunternehmen erwirtschaften einen Umsatz von über 80 Milliarden Euro und beschäftigen mehr als 750.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 50.000 Auszubildende. Diese klugen Köpfe bringen wichtige Innovationen hervor. Deswegen ist es mir wichtig, mich aus erster Hand vor Ort über die Anliegen des Handwerks zu informieren“, betonte der Minister.
Die Firmenbesuche standen unter dem Motto „Handwerk innovativ“. Minister Schmid begann die Tour bei der Firma Studio Gieske GmbH & Co. KG in Pforzheim. Die Firma ist seit ihrer Gründung im Jahr 1994 stark gewachsen und hat sich vom klassischen Fotografen zu einem modernen Multi-Media-Dienstleister in der Werbefotografie mit derzeit 72 Beschäftigten weiterentwickelt. Im Bereich E-Commerce bietet das Unternehmen einen Komplettservice von der Fotografie bis in den Webshop.
Danach besuchte Dr. Schmid die Firma Spittelmeister GmbH & Co. KG in Pforzheim. Das vor 68 Jahren gegründete Unternehmen ist heute einer der großen Balkon- und Aufzugsbauer Deutschlands. Über 70 erfahrene Architekten, Statiker, Konstrukteure und Monteure planen, bauen und montieren maßgeschneiderte Balkone und Aufzüge für Wohngebäude. In der Sanierung und im Neubau jeweils als nachträglich angebaute Balkone und Aufzüge. Für den Neubau entwickelt Spittelmeister Speziallösungen, wie die innovativen Balkonanschlüsse, die bauphysikalisch optimal auf die wärmedämmende Gebäudehülle aufgesetzt werden.
Im Anschluss daran besuchte der Minister die Firma Kramski in Pforzheim. Das Unternehmen hat sich seit der Gründung im Jahr 1978 sehr dynamisch vom reinen Werkzeugbauer zu einem Hersteller anspruchsvoller Stanz- und Hybridteile für die Industrie mit einer jährlichen Produktion von ca. 2,5 Milliarden Teilen entwickelt. Wichtige Kunden sind die Automobilindustrie, die Medizintechnik und Telekommunikationsausrüster. Am Stammsitz in Pforzheim werden rund 300 Mitarbeiter und 30 Auszubildende beschäftigt. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 48 Mitarbeiter über 50 Jahren und engagiert sich besonders für die Gesundheitsförderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Am Abend traf sich Schmid auf dem Firmengelände der Firma Kramski GmbH mit Vertretern der Handwerkskammern, Innungen und Fachverbände des Handwerks. Themen des Austauschs waren unter anderem die Sicherung des Fachkräftebedarfs, das Bildungszeitgesetz Baden-Württemberg und die Berufsorientierung an Schulen.
„Damit das Handwerk seiner Rolle gerecht werden kann, unterstützen wir es bei seinen Herausforderungen“, sagte Schmid. „So richten wir in den Regionen Welcome-Center für ausländische Fachkräfte ein und arbeiten gemeinsam in einer Fachkräfteallianz daran, das Berufsleben für Frauen attraktiver zu machen, Jugendliche für eine berufliche Ausbildung zu begeistern und verstärkt Menschen mit Migrationshintergrund zu gewinnen. Für Innovationsförderung, Technologietransfer und wirtschaftsnahe Forschung gibt das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft rund 52 Millionen Euro im Jahr aus (2013).