Rohstoffsicherheit

Wirtschaftsminister Schmid: „Rohstoffsicherheit auch vom Ende her denken - durch Recycling und Substitution“

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid hat heute (4.5.) bei einem Spitzengespräch mit dem LVI-Präsidenten Dr. Hans-Eberhard Koch, dem DGB-Bezirksvorsitzenden Nikolaus Landgraf, dem Präsidenten der IHK Nordschwarzwald Burkhard Thost, sowie weiteren führenden Unternehmensvertretern über konkrete Schritte zur Erhöhung der Versorgungssicherheit der heimischen Wirtschaft mit Rohstoffen diskutiert.

Baden-Württemberg als Standort sowohl von traditionellen Industrien, als auch von vielen High-Tech-Unternehmen ist in starker Weise darauf angewiesen, dass Rohstoffe jederzeit und zu ökonomischen Preisen verfügbar sind. Aus diesem Grund hat Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid 2013 den Rohstoffdialog ins Leben gerufen um mit führenden Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Gewerkschaften über die Leitlinien einer innovativen Rohstoffpolitik zu diskutieren. Ein Ergebnis war die gemeinsame Erklärung "Rohstoffdialog Baden-Württemberg" vom 13. Mai 2013.

Im März 2015 hat das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft eine Ausschreibung für wirtschaftsnahe Forschungsprojekte zum Technologischen Ressourcenschutz auf den Weg gebracht. Schwerpunkte sind das Recycling und die Substitution strategisch wichtiger Roh- und Werkstoffe.

„Wir müssen Rohstoffsicherheit auch vom Ende her denken - durch Recycling und Substitution“, erklärte Minister Nils Schmid. Neben Recycling kann auch das sogenannte Re-Manufacturing, das heißt die Wiederaufbereitung von Produkten einen wichtigen Beitrag zum Ressourcenschutz leisten. „Das spart Ressourcen, da Produkte länger genutzt werden und somit auch neue Geschäftsmöglichkeiten und Arbeitsplätze geschaffen werden“, so Schmid weiter.

Eine vordringliche Herausforderung ist, dass bestimmte Rohstoffe trotz steigender Nachfrage zwischenzeitlich weltweit nur in geringen Mengen gefördert, künstlich verknappt oder auf Grund ihrer toxikologischen Eigenschaften künftig verboten werden könnten. Besonders für den Mittelstand entstehen hier durch die langfristig stark steigenden und teilweise unstabilen Preise erhebliche Wettbewerbsnachteile. Vor diesem Hintergrund müssen – soweit vorhanden und möglich – heimische Rohstoffe verstärkt in den Blick genommen werden.

Hier sind nach Einschätzung von Burkhard Thost, Präsident der IHK Nordschwarzwald, auch politische Akteure gefragt: „Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren im Zusammenhang mit heimischen Rohstoffen müssen wirtschaftlich zumutbar sein und klar strukturiert werden. In der Bevölkerung und auf allen politischen Ebenen ist darüber hinaus Sensibilisierung das Gebot der Stunde, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit der heimischen Rohstoffwirtschaft entsprechend zu stärken.“

LVI-Präsident Dr. Hans-Eberhard Koch sah die Rohstoffsicherung als Gemein-schaftsaufgabe sowohl auf EU- als auch auf Bundes- und Länderebene. Ein sicherer Rohstoffbezug sei für die Industrie, auch für die Entwicklung neuer Technologien, unabdingbar, so Dr. Koch. Dabei sei es Aufgabe der Politik, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu gestalten. Die Unternehmen müssten täglich ihre Lieferquellen selber sichern. Im Weiteren wies der LVI-Präsident auf die Bedeutung heimischer Rohstoffe hin. Diese deckten zu einem großen Teil den Bedarf des Infrastruktur- und Bausektors ab. Hier gelte es, durch entsprechende Rahmenbedingungen, den Zugang zu heimischen Rohstofflagerstätten zu gewährleisten, betonte Dr. Koch. Schließlich verdeutlichte der LVI-Präsident den Wunsch nach Technologieoffenheit hinsichtlich der notwendigen organischen Rohstoffbasis für die Industrie, insbesondere auch bezüglich der Themen Schiefergas und nachwachsender Rohstoffe.

Ein weiteres Anliegen der Teilnehmer des Rohstoffdialogs waren Ausbildung und Weiterbildung im Rohstoffsektor sowie die Wahrnehmung der enormen Bedeutung einer sichereren Rohstoffversorgung für Beschäftigung, Fortschritt und Wohlstand im Land. Der DGB-Landesvorsitzende Nikolaus Landgraf betonte: „Wir betrachten auch das Wissen der Beschäftigten als wertvollen Rohstoff. Dazu gehört für uns die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung von Beschäftigten, die mit Rohstoffverarbeitung und Recycling befasst sind.“

Minister Schmid kündigte auch als Ergebnis des heutigen Rohstoffdialogs seine Rohstoffreise im Land am 27. Juli 2015 an: „Ich möchte herausragende Unternehmen und Einrichtungen im Bereich Rohstoffe im Land besuchen, um mich aus erster Hand über aktuelle Entwicklungen zu informieren und einen Beitrag zur Sensibilisierung der Bürger zu diesem wichtigen Thema zu leisten.“

Weitere Meldungen

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Gamescom 2025

Wirtschaftsstaatssekretär auf der Gamescom 2025

Wirtschaftsstaatssekretär auf der Gamescom 2025 – nächster Aufruf für die Games-Förderung „Games BW“ ist am 31. August.

Das Logo von Invest BW
Förderaufruf

Zweiter Invest BW Förderaufruf

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus startet heute (20. August) den zweiten Förderaufruf der vierten Phase von Invest BW. Unternehmen und Forschungseinrichtungen können bis zum 10. Oktober 2025, 13 Uhr Projektskizzen einreichen.

chat, bot, chatbot, robot, app, application, help, assistance, aid, online, conversation, chat, message, conversation, bubble, speech, talk, business, businessman, man, communicate, communication, concept, digital, people, service, phone, mobile, smartphone, smart, technology, connect, instant, interaction, marketing, social, hand, holding, finger, touching, using, pushing, 3D, 3D rendering
Kreativwirtschaft

Kreativwirtschaft im Land weiterhin Innovations- und Wachstumsmotor

Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg ist erneut gewachsen. Das zeigen die jüngsten Umsatzzahlen, die in der Standortstudie 2025 „Kultur- und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg“ für das Jahr 2023 vorgelegt wurden.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderung

BeJuga erhält circa 4,8 Millionen Euro

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert 31 Standorte des Landesprojektes „Beschäftigungsförderung und Jugendhilfe gemeinsam anpacken – BeJuga“ mit jährlich rund 2,4 Millionen Euro in den Jahren 2026 und 2027.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Förderprogramm

Förderprogramm GamesBW startet in die nächste Runde

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, das Ministerium für Wissenschaft, For-schung und Kunst sowie die MFG Medien- und Filmgesellschaft BW stellen für die Games-Förderung für 2025 insgesamt 1,2 Millionen Euro zur Verfügung

Eine Frau steht an einem Whiteboard vor erwachsenen Zuhörern.
Ausbildung

12,5 Millionen Euro für die überbetriebliche Berufsausbildung – erneute Steigerung

Mit rund 12,5 Millionen Euro fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg im Jahr 2025 die Durchführung von überbetrieblichen Berufsausbildungslehrgängen.

Glühbirne
Förderaufruf

Förderaufruf „The Chänce Weiterbildungsscouts“ veröffentlicht

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat heute den Förderaufruf „The Chänce Weiterbildungsscouts“ veröffentlicht.

Zwei Frauen sitzen vor einem Laptop / ©Kobu Agency / Unsplash
Förderaufruf

Förderaufruf Kontaktstelle Frau und Beruf in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg startet einen För-deraufruf zum Betrieb einer Kontaktstelle Frau und Beruf in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg.

Eine Hand hält ein Paragraphensymbol gegen die Sonne
Börsenaufsicht

Warnung vor falscher Zentralbehörde für Finanzkontrolle

Die Finanzaufsicht BaFin warnt vor der angeblichen Zentralbehörde für Finanzkontrolle (ZFK), die behauptet, digitale Währungen in Deutschland zu überwachen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Berufliche Ausbildung

Gute Übernahmequoten zeigen, wie wertvoll eine Berufsausbildung ist

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus äußert sich zu den guten Übernahmequoten, die auf Basis des IAB-Betriebspanels für das Jahr 2024 errechnet wurden.

Sommertour Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Tourismus

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp auf Tourismus-Sommerreise in der Region Oberschwaben-

Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp besuchte heute (1. August) im Rahmen seiner Tou-rismus-Sommerreise die Region Oberschwaben-Allgäu und den Bodensee.

Eine Hand legt ein Holzpuzzle.
Mittelstand

Task Force „Masterplan Mittelstand Baden-Württemberg“ legt Abschlussbericht vor

Land setzt mit rund 200 Maßnahmen zentrale Handlungsempfehlungen des Masterplan Mittelstand um und stärkt damit die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands.

Sommertour Staatssekretär Dr. Patrick Rapp

Dr. Rapp auf Sommerreise in den Regionen Schwäbische Alb und Oberschwaben-Allgäu

Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp besuchte heute (31. Juli) im Rahmen seiner Touris-mus-Sommerreise die Regionen Schwäbische Alb und Oberschwaben-Allgäu.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung zu Arbeitsmarktzahlen für den Monat Juli

Wirtschaftsministerin: Sozialstaat muss reformiert werden

Glühbirne
Arbeitsgesetz

Zumeldung zur Diskussion über Arbeitszeitgesetz

Hoffmeister-Kraut: Müssen flexibler werden