Förderung

Wirtschaftsministerium fördert innovatives Fahrzeugkonzept „U-Shift“ mit zehn Millionen Euro

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Auto / ©vege - stock.adobe.com

Im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau die Weiterentwicklung des Fahrzeugkonzepts „U-Shift“ am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit rund zehn Millionen Euro. In dem Konzept besteht ein Fahrzeug aus verschiedenen Modulen, die je nach Anforderung zusammengestellt werden. „Aus technologischen Innovationen wie dieser können ganz neue Produkte und Geschäftsmodelle entstehen. Es kommt entscheidend darauf an, dass wir unsere Unternehmen beim Transformationsprozess unterstützen und ihnen dabei helfen, eine neue Rolle im Bereich der künftigen Fahrzeugkonzepte und Mobilitätslösungen zu finden. Mit dem Projekt wollen wir eine ‘Experimentier-Plattform‘ gerade für unsere kleinen und mittleren Unternehmen schaffen“, sagte die Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut heute (30. April) in Stuttgart.

„Es gilt, die Mobilität von morgen nachhaltiger, effektiver und komfortabler zu gestalten“, so die Ministerin weiter. Mithilfe einer ersten Förderung des Wirtschaftsministeriums wurde im Rahmen des Projekts bereits ein erstes Demonstrationsmodell („Mock-up“) des Fahrzeugs in Originalgröße erstellt. Nun soll die Projektidee von „U-Shift“ weiterentwickelt und dazu ein prototypischer und realistischer Demonstrator des Fahrzeugs gebaut werden. „Autonome, fahrerlose und elektrische Fahrzeugkonzepte ermöglichen eine ganz neue Art der Mobilität sowie die bessere Verbindung verschiedener Mobilitätslösungen und Verkehrsträger. Die neue Anschlussfähigkeit an andere Transportmodi eröffnet fundamental neue Ansätze und damit große Potenziale für innovative Lösungen“, betonte Hoffmeister-Kraut.

Bis Ende 2024 wollen die Forscher am Institut für Fahrzeugkonzepte in Stuttgart gemeinsam mit den Partnern des Forschungsinstituts für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS), des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Universität Ulm den Demonstrator aufbauen. Anhand dieses realistischen Prototypen sollen mögliche Geschäftsfelder für Unternehmen, Nutzererfahrungen sowie Betreiber- und Sharing-Modelle weiter untersucht und diskutiert werden.

„Mit U-Shift haben wir am DLR eine rundum smarte Lösung für die städtische Mobilität und Logistik von morgen entwickelt. Sie vereint ein für unterschiedliche Anwendungen nutzbares, sehr flexibles Fahrzeug mit intelligenter Infrastruktur. Schritt für Schritt wollen wir dieses Konzept nun gemeinsam mit unseren Partnern in Politik, Wirtschaft und Forschung auf die Straßen bringen“, sagte Prof. Karsten Lemmer, DLR-Vorstand Energie und Verkehr.

Weitere Informationen:

Im Konzept „U-Shift“ wird das Fahrzeug in eine Antriebs- und eine Nutzeinheit aufgelöst. Die Antriebseinheit, das Driveboard, ist ein U-förmiges Fahrgestell mit Antriebsstrang und Rädern. In das Driveboard können unterschiedliche Nutzeinheiten (Kapseln) integriert und auf diese Weise Güter transportiert oder Personen befördert werden. Die Kapseln werden auf dem Boden abgestellt und vom Driveboard automatisiert aufgenommen.

Das Driveboard beinhaltet alle technischen Komponenten und Systeme, die zum autonomen, elektrischen Fahren notwendig sind. Dazu gehören der elektrische Antrieb, das Fahrwerk, die Sensoren für den fahrerlosen Betrieb, Batterie- oder Brennstoffzellensysteme als Energielieferanten sowie die entsprechenden Lade- beziehungsweise Betankungskomponenten. Mit dem ebenfalls im Driveboard integrierten Hebesystem kann die Nutzeinheit einfach und schnell nach dem Prinzip Plug-and-drive ausgetauscht werden.

Die Nutzeinheit oder Kapsel ist leicht, flexibel und für eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten im Personen- und Gütertransport ausgelegt. Als People Mover kann U-Shift im öffentlichen Nahverkehr zum Einsatz kommen, beispielsweise als flexibles Rufbussystem in Stadtgebieten, die noch nicht flächendeckend erschlossen sind oder für den Tür-zu-Tür-Transport in Innenstädten. Im Wirtschaftsverkehr sind Einsätze im Bereich von Paket- und Lieferdiensten, Abfallentsorgung bis hin zu mobilen Ladengeschäften denkbar. Aufgrund der hohen Standardisierung lassen sich die Kapseln auch einfach auf andere Verkehrsträger umladen – neben der Schiene in Zukunft zum Beispiel auf Lufttaxis oder Seilbahnen.

Für einen wirtschaftlichen Einsatz gilt es, das kostenintensive Driveboard möglichst gut auszulasten. Im Optimalfall sind die fahrerlosen Driveboards rund um die Uhr unterwegs. Dieser Dauereinsatz stellt natürlich besonders hohe Ansprüche an Strukturen und Komponenten. Waren und Pakete können zum Beispiel auch nachts ausgeliefert werden. Auf diese Weise lässt sich die Verkehrsbelastung gleichmäßiger verteilen und besser steuern.

Weitere Meldungen

Glühbirne
Arbeitsgesetz

Zumeldung zur Diskussion über Arbeitszeitgesetz

Hoffmeister-Kraut: Müssen flexibler werden

Sommertour Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Sommerreise

Staatssekretär auf Sommerreise in der Region Stuttgart und im nördlichen BW

Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp besuchte heute (30. Juli) im Rahmen seiner Touris-mus-Sommerreise die Reiseregionen Stuttgart und Nördliches Baden-Württemberg.

Verleihung der Wirtschaftsmedaille
Wirtschaftsmedaille

Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg an Dr. Thomas Lindner

Für herausragende unternehmerische Leistungen und zum Dank für besondere Verdienste um die baden-württembergische Wirtschaft hat die Wirtschftsministerin die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg an Dr. Thomas Lindner verliehen.

Glühbirne / © seabass creatives / Unsplash
Zumeldung

Zollstreit beigelegt

Zur gestern (27. Juli) getroffenen Vereinbarung zwischen der EU und den USA äußert sich Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.

Sommertour Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Tourismus Sommerreise

Tourismus-Sommerreise im Schwarzwald und in der Region Stuttgart gestartet

Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp startete heute (28. Juli) seine Tourismus-Sommerreise in alle sechs Reisegebiete des Landes.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarkt

Zumeldung zu: Arbeitgeberpräsident warnt vor Kollaps des Sozialstaats

Angesichts der Herausforderungen in den Sozialsystemen bei stetig steigenden Lohnnebenkosten und immer weniger Erwerbstätigen fordert Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut grundlegende Reformen.

AdobeStock_198469599
Förderaufruf

Quantentechnologien: Neuer Förderaufruf stärkt Hightech-Standort

Ziel Förderaufrufs ist es, in kleinen und flexibel agierenden Projektteams neue, bisher nicht dagewesene Machbarkeitskonzepte, Prototypen und Quantentechnologie-Demonstratoren zu realisieren oder bereits existierende Prototypen zu erproben.

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
LEA-Mittelstandspreis

„Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2025“ vergeben

Der Mittelstandspreis für soziale Verantwortung wurde heute zum 19. Mal in Stuttgart verge-ben.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Landesgaststättengesetz

Ministerrat bringt neues Gaststättengesetz in den Landtag ein

Ministerrat bringt neues Gaststättengesetz in den Landtag ein – Erlaubnisverfahren wird durch einfaches Anzeigeverfahren ersetzt und steht ganz im Zeichen des Bürokratieabbaus.

Baustelle mit Kran / ©Smileus
Förderung

Zentrum für Industrialisiertes Bauen und Sanieren mit 5,1 Mio Euro gefördert

Das Wirtschaftsministerium fördert den Aufbau eines neuen Zentrums für Industrialisiertes Bauen und Sanieren (ZIBS) in Stuttgart mit 5,1 Millionen Euro. Fünf Fraunhofer–Institute bündeln in dem neuen Zentrum ihre Kompetenzen.

Symbole für Netzwerke auf buntem Hintergrund
Förderung

Förderung für den Kompetenzenausbau von Clusterinitiativen und Netzwerken

Im Rahmen der heutigen Jahrestagung der baden-württembergischen Clustermanagerinnen und Clustermanager übergab das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Förderschecks in Höhe von insgesamt rund 2,2 Millionen Euro.

Portraitbilder Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Zumeldung zur Mitteilung der Europäischen Kommission zum Mehrjährigen Finanzrahmen

Die Staatssekretäre Dr. Patrick Rapp (links) aus Baden-Württemberg und Tobias Gotthardt (rechts) aus Bayern
Brüssel

Baden-Württemberg und Bayern fordern mehr Pragmatismus und weniger Zentralismus

Baden-Württemberg und Bayern sind High-Tech-Standorte mit großer industrieller Basis und einem exportorientierten Mittelstand. Diese gemeinsamen Stärken bringen auch gemeinsame Interessen mit sich, die die Staatssekretäre in Brüssel vorgetragen haben

Female Leadership Summit Impressionen

Erster Female Leadership Summit setzt Zeichen für die Bedeutung von Frauen in Führung

Erstmals fand auf Einladung von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut der Female Leadership Summit im Haus der Wirtschaft in Stuttgart statt.

Podcast

Löwenherz - Der Wirtschaftspodcast

In unserem Podcast tauchen wir gemeinsam mit starken Persönlichkeiten aus Baden-Württemberg in spannende, wirtschaftspolitische Themen ein. In Folge 1 geht es um "Female Leadership".