Rohstoffreise

Wirtschaftsministerium fördert wirtschaftsnahe Forschung zur Steigerung der Ressourceneffizienz

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Auf der Rohstoffreise: Minister Schmid überreicht Schülerinnen und Schüler des Hahn-Gymnasiums aus Blaubeuren einen Koffer mit Gesteinsarten aus Baden-Württemberg.
Auf der Rohstoffreise: Minister Schmid überreicht Schülerinnen und Schüler des Hahn-Gymnasiums aus Blaubeuren einen Koffer mit Gesteinsarten aus Baden-Württemberg.

Die Sicherung der Rohstoffversorgung ist für die Zukunft der baden-württembergischen mittelständisch geprägten Unternehmen ein entscheidender Faktor. Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft fördert 21 wirtschaftsnahe Forschungsprojekte zur Entwicklung ressourceneffizienter Verfahren mit rund 10 Millionen Euro in den Jahren 2015 bis 2017. Das hat Wirtschaftsminister Nils Schmid am 30. Oktober 2015 bei seiner Rohstoffreise mitgeteilt. Bei seinen Besuchen hat er sich - über und unter Tage - zu aktuellen Fragen der Ressourceneffizienz mit Wissenschaftlern und Unternehmern im Ostalbkreis und Alb-Donau-Kreis ausgetauscht.

„Baden-Württemberg ist die industrielle Herzkammer Deutschlands und Rohstoffe sind eine wichtige Grundlage, damit das industrielle Herz kräftig schlagen kann. Wir brauchen die Entwicklung ressourceneffizienter Verfahren, damit unser Maschinen- und Fahrzeugbau und das produzierende Gewerbe trotz Rohstoffabhängigkeit langfristig wettbewerbsfähig bleiben kann“, sagte der Minister.

Bei seiner Rohstoffreise hat Schmid das fem - Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie in Schwäbisch Gmünd sowie die Firmen Eduard Merkle GmbH & Co. KG in Blaubeuren und Märker Kalk GmbH in Blaustein besucht. Die beiden Unternehmen bauen einen besonders reinen Kalkstein, das „Ulmer Weiss“, ab.

Der Minister hat bei seinem Besuch des fem - Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie in Schwäbisch Gmünd den Startschuss für das neue Förderprogramm „Technologischer Ressourcenschutz“ gegeben, mit das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft insgesamt 21 wirtschaftsnahe Forschungsprojekte mit rund 10 Millionen EUR in den Jahren 2015 bis 2017 fördern wird. Minister Schmid hat dem fem zum Start der Förderreihe am 30. Oktober 2015 sogar zwei Förderbescheide übergeben: Zum einen wird ein Forschungsprojekt mit rund 950.000 Euro unterstützt, mit dem die als besonders kritisch eingestuften Seltenen Erden recycelt werden sollen. Daneben wird die Erforschung innovativer Lösungen zum Ersatz von Beryllium - einem für heimische Wirtschaft wichtigen, aber aufgrund seiner Toxizität umstrittenen Rohstoff - mit rund 530.000 Euro gefördert.

„Die langfristige und bezahlbare Sicherung der Rohstoffversorgung ist eine der zentralen Herausforderungen dieses Jahrhunderts. Wir müssen umdenken und Rohstoffsicherheit vom Ende her betrachten - mit Recycling und Substitution“, so Schmid. Der weltweite Rohstoffverbrauch habe sich in den letzten 30 Jahren um 50 Prozent auf mittlerweile über 60 Milliarden Tonnen im Jahr gesteigert. „Eine moderne Industrie- und Innovationspolitik muss unsere Unternehmen auf diesem Weg unterstützen - die Ressourceneffizienz muss mit dem Einsatz neuer Verfahren erhöht werden.“

Nächste Station der Rohstoffreise waren Unternehmen im Alb-Donau-Kreis: Eduard Merkle GmbH & Co. KG in Blaubeuren und Märker Kalk GmbH in Blaustein. Beide Firmen bauen einen besonders reinen Kalkstein ab. Dieser „High-Tech“-Kalk wird bei Herstellung von Glas, Kunststoff, Farben, Baustoffen und auch Lebensmitteln verwendet. Durch eine innovative Siebtechnik will die Firma Merkle zukünftig jährlich 50.000 Tonnen Gestein, das in der Vergangenheit nicht genutzt werden konnte, zusätzlich aufbereiten und verkaufen. Das soll Ressourcen schonen und den Flächenverbrauch reduzieren, da der Steinbruch mehrere Jahre länger genutzt werden kann. Danach ging es weiter zur Firma Märker Kalk GmbH in Blaustein, deren untertägiger Abbau von Kalkstein in Baden-Württemberg einmalig ist. Das Unternehmen betreibt seit 2009 am Standort Blaustein eines der jüngsten Bergwerke Deutschlands. Abgebaut wird hier Rohmaterial, das im nachgelagerten Kalkwerk zu hochwertigen Kalken gebrannt wird. Diese Kalke werden in der Kunststoffindustrie, Trinkwasseraufbereitung, Rauchgasreinigung von Kraftwerken, Papierindustrie oder der Stahlindustrie eingesetzt. In Blaustein ging es für den Minister auch unter Tage, wo er das Bergwerk besichtigte.

„Ressourceneffizienz schafft Wettbewerbsvorteile, sichert Arbeitsplätze und stärkt den Standort Baden-Württemberg“, betonte Schmid.

Weitere Informationen:
Die Rohstoffreise ist Teil des Rohstoffdialogs des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft. Minister Nils Schmid hat den Rohstoffdialog Ende 2012 ins Leben gerufen. Dort diskutiert er mit führenden Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Gewerkschaften Leitlinien einer innovativen Rohstoffpolitik. Der Dialog wird auch im nächsten Jahr fortgeführt werden.

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