Ausbildung

Wirtschaftsministerium verlängert erfolgreiches Förderprogramm zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen bis 2020

Berechne Lesezeit
  • Teilen

„Jede abgebrochene Ausbildung ist eine zu viel. Angesichts des hohen Fachkräftebedarfs der baden-württembergischen Betriebe muss es uns gelingen, gefährdete Ausbildungsverhältnisse zu stabilisieren und die Attraktivität der Berufsausbildung zu erhöhen“, erklärte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am Donnerstag (10. Januar) in Stuttgart.

Das Ministerium fördert deshalb bis Ende Juli 2020 mit insgesamt rund zwei Millionen Euro Ausbildungsbegleiterinnen und -begleiter. „Ihre Aufgabe ist es, Auszubildende sowie Ausbilderinnen und Ausbilder in den Betrieben zu unterstützen, wenn ein Ausbildungsverhältnis gefährdet ist. Außerdem unterstützen wir kleine und mittlere Betriebe dabei, dass eine qualitativ hochwertige Ausbildung gelingt“, so Hoffmeister-Kraut. „Auch, wenn wir in Baden-Württemberg bei den Vertragslösungen von Ausbildungsverhältnissen bundesweit am besten dastehen, wollen wir hier noch besser werden.“

„Unsere Ausbildungsbegleiter verhinderten in der vorherigen Förderperiode bei 75 Prozent der Betroffenen einen Abbruch der Ausbildung“, betonte die Ministerin. Seit 2015 wurden landesweit ca. 1.600 Auszubildende durch die Ausbildungsbegleiterinnen und -begleiter des Wirtschaftsministeriums individuell bei Problemen in der Ausbildung begleitet. Außerdem haben Ausbildungsverantwortliche und Auszubildende in etwa 450 Informationsveranstaltungen und Seminaren wertvolle Tipps und Hilfen für die Ausbildung erhalten.

Weitere Informationen zum Förderprogramm

Mit der Fortsetzung des Programms „Erfolgreich ausgebildet – Ausbildungsqualität sichern“ soll die erfolgreiche Arbeit der Ausbildungsbegleiterinnen und -begleiter sowie der Koordinierungsstelle - auch durch neu hinzugewonnene regionale Projektträger - weiter in die Fläche getragen werden. Künftig wird die präventive Arbeit mit den Betrieben in Zusammenarbeit mit den Ausbildungsberaterinnen und Ausbildungsberatern der Kammern noch stärker vertieft. Eine landesweite Koordinierungsstelle unterstützt die regionalen Projektträger bei ihrer Arbeit. Diese ist angesiedelt bei der Beratungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Handwerk und Mittelstand GmbH Stuttgart und wird mit 234.000 Euro gefördert. Sie unterstützt die Ausbildungsbegleiterinnen und -begleiter, informiert und vermittelt bei Anfragen. Der Koordinierungsstelle kommt auch eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung der Wirksamkeit der Maßnahme und ihrer qualitativen Weiterentwicklung zu.

Kontaktdaten finden sich unter www.erfolgreich-ausgebildet.de, über die Hotline 0711/263709-160 oder unter der E-Mail-Adresse info@erfolgreich-ausgebildet.de.

Bei nachfolgenden Einrichtungen werden Ausbildungsbegleiterinnen und Ausbildungsbegleiter gefördert:

  • Arbeitsförderungsbetriebe gGmbH Karlsruhe (146.000 Euro)
  • CJD im Raum Bodensee-Oberschwaben (211.000 Euro)
  • Fortbildungsinstitut der Rechtsanwaltskammer Stuttgart GmbH (119.000 Euro)
  • Handwerkskammer Freiburg (297.000 Euro)
  • Handwerkskammer Karlsruhe (93.000 Euro)
  • Handwerkskammer Konstanz (97.000 Euro)
  • Handwerkskammer Stuttgart (73.000 Euro)
  • Handwerkskammer Ulm (45.000 Euro)
  • IHK Bodensee-Oberschwaben (101.000 Euro)
  • IHK Region Stuttgart (187.000 Euro)
  • IHK Reutlingen (97.000 Euro)
  • IHK Südlicher Oberrhein (89.000 Euro)
  • IHK Ulm (84.000 Euro)
  • Q-Prints & Service gGmbH in Kooperation mit der Handwerkskammer Karlsruhe und der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald (83.000 Euro)

Weitere Informationen zur Lösung von Ausbildungsverträgen

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wurden 2017 in Baden-Württemberg rund 18.000 Ausbildungsverträge – rund 22,5 Prozent – vorzeitig gelöst. Dabei bleibt zu beachten, dass eine Vertragslösung auch mit einem Betriebs- und Berufswechsel einhergehen kann, sodass vorzeitig gelöste Ausbildungsverhältnisse nicht mit Ausbildungsabbrüchen gleichgesetzt werden können.

Im größten Ausbildungsbereich Industrie und Handel wurden 2017 insgesamt rund 9.100 Ausbildungsverträge (19 Prozent), im Handwerk knapp 6.300 Ausbildungsverträge (29,2 Prozent) vorzeitig gelöst.

Zwar ist die Vertragslösungsquote in Baden-Württemberg bundesweit am niedrigsten (Bundesdurchschnitt: 25,7 Prozent), angesichts des hohen Fachkräftebedarfs der baden-württembergischen Betriebe ist es allerdings wichtig, präventiv tätig zu werden und abbruchgefährdete Ausbildungsverhältnisse bestmöglich zu stabilisieren.

Weitere Meldungen

Riesenrad auf dem Schlossplatz
Studie

Nachts spielt die Musik – nicht nur für Fachkräfte

Mit der Studie „NightLÄND“, werden erstmals Zahlen zum „Leben nach acht“ für das ganze Land vorgelegt.

Mensch und Roboter begrüßen sich, indem Sie die Knöchel aneinanderdrücken.
Förderung

de:hubs in Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe starten in dritte Förderphase

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die drei de:hubs im Land in einer dritten Förderphase mit insgesamt rund 1,2 Millionen Euro aus dem Doppelhaushalt 2025/2026 über zwei Jahre.

Europäische Flaggen
Förderung

Land stellt 15 Millionen Euro für moderne kommunale Infrastrukturen bereit

Mit einem veröffentlichten Förderaufruf unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Kommunen, Kreise und kommunale Einrichtungen beim Ausbau und der Modernisierung ihrer Innovationsinfrastrukturen.

Europaflagge / ©Harald Richter
Förderung

Land unterstützt die Entwicklung von Prototypen mit weiteren 6,3 Millionen Euro

Wirtschaftliches Potenzial für strategische Technologien besser nutzen: Land unterstützt die Entwicklung von Prototypen mit weiteren 6,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Playful young woman playing I Spy
Ausbildung

Zumeldung zur Landespressekonferenz: Erfolgreicher Abschluss der Ausbildung wichtig

"Um dem Fachkräftemangel zu begegnen und in eine berufliche Karriere durch Weiterbildungen durchzustarten, ist der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung wichtig“, so Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Automobil

Hoffmeister-Kraut fordert von EU pragmatische, konkrete Lösungen

Vor dem Strategischen Dialog der europäischen Automobilindustrie am morgigen Freitag erneuert die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut ihre Forderung an die EU, das pauschale Verbrenner-Verbot ab 2035 zu kippen.

Gruppenbild mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Besuch der Firma Wafios
Automobil

Gelungene Beispiele der der Transformation in der Automobilbranche

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut informiert sich über gelungene Beispiele der Transformation in der Automobilbranche.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Automobilwirtschaft

Ministerin äußert sich zur Lage der Automobilwirtschaft

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut: „Wir brauchen einen Realitätscheck und Pragmatismus in der Politik“

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Lieferkettengesetz

Zumeldung zur geplanten Reform des Lieferkettengesetzes

Hoffmeister-Kraut: Auch Dokumentationspflicht abschaffen

Europaflagge / ©Harald Richter
EU

EU-Flotten-Dekarbonisierung

EU-Flotten-Dekarbonisierung: Baden-Württemberg und Bayern drängen auf Technologieoffenheit.

unsplash / Johannes Plenio
Förderung

Baden-Württemberg fördert Fraunhofer-Institute mit rund 3,9 Millionen Euro

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert acht Transferprojekte von 12 Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft in Baden-Württemberg mit insgesamt rund 3,9 Millionen Euro in den Jahren 2025 bis 2028.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarkt

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen

Über 300.000 Arbeitslose im Land sind ein klares Warnsignal für den Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg.

Europaflagge / ©Harald Richter
EU

Zumeldung: EU plant Verschärfung der CO₂-Flottengrenzwerte

Die EU-Kommission plant Anpassungen der Abgasstufe Euro 6e-bis und Euro 6e bis FCM. Hierzu äußerst sich Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
Ausbildung

AzubiCard Baden-Württemberg

Die vor fünf Jahren eingeführte AzubiCard wird zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres wieder von den teilnehmenden Kammern an Auszubildende ausgegeben, die einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben.

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Start-up BW

17 neue Unternehmen qualifizieren sich für das Förderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Das zentrale Entscheidungsgremium für das Frühphasenförderprogramm Start-up BW Pre-Seed hat weiteren 17 vielversprechenden jungen Unternehmen grünes Licht für eine mögliche Förderung gegeben.