Es sind nur noch wenige Tage bis zum Start der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Stuttgart ist ein Hotspot, eine sogenannte Host City mit vier Fan-Zonen und zugleich Mannschaftsquartier der Schweizer Nationalspieler. Alles Gründe, weshalb sich Dr. Patrick Rappin Stuttgart mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt, von Marketing und Hotellerie über die Auswirkungen der EURO 2024 austauschte.
Baden-Württemberg ist Austragungsort von gleich fünf Spielen und Gastgeber für vier Nationalmannschaften und tausende von Fußballfans. Tourismus-Staatssekretär Patrick Rapp: „Das ist natürlich eine klasse Chance, die Facetten unseres wunderbaren Reise- und Urlaubslandes Baden-Württemberg einem internationalen Publikum vorzustellen. In Stuttgart wird ja nicht nur schöner und erfolgreicher Fußball gespielt, sondern die Stadt zeigt sich auch als wunderbare Gastgeberin für all die Fans, die zur Euro 2024 kommen. Für den Bereich Tourismus erwarten wir positive Auswirkungen auf die Zahl der Übernachtungen in der Hotellerie und den Umsatz des Gastgewerbes in der Region. Darüber hinaus bietet das Großereignis die Möglichkeit, Baden-Württemberg als attraktive Freizeit- und Tourismusdestination zu präsentieren.“
Thomas Fuhrmann, Bürgermeister Wirtschaft, Finanzen und Beteiligungen der Landeshauptstadt Stuttgart, zu den Chancen, die sich durch die UEFA EURO 2024 für die Landeshauptstadt und das Land ergeben: „Großveranstaltungen wie die anstehende Fußball-Europameisterschaft sind nicht nur rein sportliche Ereignisse. Vielmehr verbinden wir als Ausrichterstadt damit auch die Erwartung einer positiven Strahlkraft für die Stadt, die Region und das Land. Wirtschaftlich wird die Tourismusbranche unmittelbar durch die vielen EM-Gäste profitieren, die wir während der UEFA EURO 2024 begrüßen dürfen. Und gleichzeitig erschaffen wir mit der Host City Stuttgart für unsere fußballbegeisterten Gäste und für die Medien aus aller Welt eine emotionale Visitenkarte, die das Bild des Austragungsortes Stuttgarts im In- und Ausland wesentlich prägen wird. Auch in touristischer Hinsicht halte ich diesen Effekt für den mit Abstand Wichtigsten, weil er nachhaltig tragen wird.“
Andrea Gehrlach, Prokuristin der Stuttgart-Marketing GmbH, ergänzt: „Die Schweiz ist der europäische Quellmarkt Nummer eins für Stuttgart. Wir freuen uns sehr, dass die Schweizer Nationalmannschaft für ihr Base Camp Stuttgart ausgewählt hat. Dadurch erhält unsere Stadt neben der medialen Aufmerksamkeit als Host City zusätzlich auch besondere Beachtung als Base Camp-Ort. Im Zuge der WM vor 18 Jahren erlebte Stuttgart einen touristischen Aufschwung von herausragendem Maße. Das Sommermärchen führte in der Landeshauptstadt im WM-Monat und im ganzen WM-Jahr zu einer großen Steigerung des Übernachtungsvolumens insgesamt, besonders aber auch zu Zuwächsen bei relevanten Quellmärkten wie beispielsweise den Niederlanden. Für die positive Weiterentwicklung in den Folgejahren war die WM mit all ihren Facetten bedeutender Impuls. Erwartet werden anlässlich der UEFA EURO 2024 Hunderttausende Fußballbegeisterte und die ganze Stadt wird zum Stadion. Die Vorfreude auf die Europameisterschaft ist groß. Stuttgart kann Großveranstaltungen und Stuttgart kann feiern – das wollen wir der Welt zeigen. Wir begrüßen die Gäste aus aller Welt herzlich und möchten gleichzeitig all denjenigen, die nicht nach Stuttgart kommen können, zeigen, was sie hier verpassen!“
Bei Jörg Grede, Geschäftsführender Hoteldirektor des Waldhotel Stuttgart, und seinem Team, laufen die Vorbereitungen für die Ankunft der Nationalmannschaft aus der Schweiz bereits auf Hochtouren: „Es ist für uns eine besondere Auszeichnung und Anerkennung unserer Leistungen, dass wir die Auswahlkriterien der UEFA erfüllt und uns in diesem Kreis etabliert haben. Der Besuch eines Nationalteams ist ein besonderes, wenn nicht einmaliges, so doch nicht alltägliches Ereignis und erfüllt uns natürlich mit großer Freude und auch mit Stolz. Jetzt erwarten wir mit Spannung die Ankunft des Schweizer Teams. Man spürt im Haus die Begeisterung darüber, diese tolle Mannschaft für uns gewonnen zu haben.“
Staatssekretär Dr. Rapp freut sich auf die spannende Zeit und lobte die Aktivitäten der Stadt: „Grüezi an die Gäste aus der Schweiz. Da Stuttgart das Team aus der Schweiz beherbergt, erwarten wir natürlich viele Fußballfans aus unserem südlichen Nachbarland hier. Stuttgart zeigt sich bestens vorbereitet.“
Aktuelle Tourismusdaten
Gäste aus der Schweiz in Baden-Württemberg:
Ankünfte in 2023: 1.378.971 – Vergleich zum Vorjahr Plus 14,74 Prozent
Übernachtungen in 2023: 2.705.675 – Vergleich zum Vorjahr Plus 15,25 Prozent
Tourismusstatistik Stadt Stuttgart 2023
Ankünfte: 2.093.900 – Vergleich zum Vorjahr: Plus 22,1 Prozent
Übernachtungen: 4.060.200 – Vergleich zum Vorjahr: Plus 22,8 Prozent
Weitere Hintergrundinformationen:
Quantitative Bewertung der Fußball-EURO:
Die zu erwartende Anzahl ausländischer Gäste sowie die Vielzahl von Public-Viewing-Veranstaltungen im Land lassen positive wirtschaftliche Effekte für das Gastgewerbe und den Einzelhandel in Baden-Württemberg bei der Austragung der EM 2024 erwarten. Diese Auswirkungen sind jedoch schwer zu quantifizieren und hängen zusätzlich in großem Maße vom Abschneiden der deutschen Mannschaft im Turnier ab, des Weiteren sind einige Effekte temporärer Art.
Die Studie „Maennig, Wolfgang (2007). Ein Jahr danach: Eine ökonomische Nachlese zur Fußball-WM 2006“ belegt, dass die Wirkungen der WM 2006 einen – kurzfristig – positiven Anstieg der Hotelübernachtungen und des Umsatzes im Gastgewerbe zur Folge hatten. Langfristige ökonomische Effekte liegen im Imagegewinn. Die Beschäftigungs-Effekte waren gemäß der Studie „Brenke, K., & Wagner, G. G. (2007). Zum volkswirtschaftlichen Wert der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland“ gering und temporär.
Diese nationalen Befunde bestätigten sich für Baden-Württemberg: Nach Angaben des Statistischen Landesamtes stieg die Zahl der Übernachtungen in Baden-Württemberg im Jahr 2006 insgesamt um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wobei die Zahl der ausländischen Gäste um 10,5 Prozent zunahm. Auch der Umsatz im baden-württembergischen Gastgewerbe stieg 2006 um 2,4 Prozent. Die Beschäftigung stieg dagegen nur um 0,3 Prozent. Der Einfluss auf den privaten Konsum ist differenzierter zu betrachten.
Zur Quantifizierung der Effekte 2024 wurde eine Studie des Bundesministeriums des Innern und für Heimat in Auftrag gegeben. Die „Evaluationsstudie zur UEFA EURO 2024“ beinhaltet unter anderem eine Analyse der Auswirkungen auf die jeweiligen Gastgeberstädte. Im Rahmen der Studie erfolgt eine Erfassung des ökonomischen, sozialen, ökologischen und medialen Impacts vor Ort. Die Studie erstreckt sich über einen Zeitraum von 18 Monaten bis zum Ende des Jahres 2024.