„Moderne Ausbildungszentren leisten einen bedeutenden Beitrag zur Leistungskraft unserer Wirtschaft. Mit der Förderung helfen wir, den Fachkräftenachwuchs einer Schlüsselbranche der mittelständischen Wirtschaft in Baden-Württemberg zu sichern“, sagte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, heute (30. Januar) in Stuttgart im Rahmen der Übergabe des Förderbescheids an den Präsidenten der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Markus Böll.
Der Strukturwandel der Wirtschafts- und Arbeitswelt erfordert eine ständige Anpassung der überbetrieblichen Berufsbildungsstätten an die neuesten Entwicklungen. Um die Qualität der überbetrieblichen Aus- und Weiterbildung auf höchstem Niveau zu erhalten, sind kontinuierliche Modernisierungen im technischen und baulichen Bereich erforderlich. Mit der Realisierung des neuen Campus, so die Ministerin, kann die hohe Qualität der Aus- und Weiterbildung am Standort Geradstetten langfristig gesichert werden und die Attraktivität und damit die Anzahl der angebotenen Lehrgänge gesteigert werden. Hoffmeister-Kraut: „Mit der Förderung des Neubaus tragen wir zur Fachkräftesicherung bei.“
Die Gesamtkosten der Neubaumaßnahme betragen fast 84 Millionen Euro. Neben dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, das 25 Prozent der Kosten trägt, beteiligen sich der Bund mit 45 Prozent und die Bauwirtschaft Baden-Württemberg selbst mit 30 Prozent an der Finanzierung.
Das Bildungszentrum in Geradstetten ist eines der größten von insgesamt acht Bildungszentren der Bauwirtschaft Baden-Württemberg und führt die überbetriebliche Ausbildung im Bereich der Hoch- und Tiefbauberufe sowie Weiterbildungsmaßnahmen durch. Einen Schwerpunkt bilden die Straßenbauer sowie die Berufsgruppe der Baugeräteführer.
Ein Großteil der Bestandsgebäude der Bauwirtschaft ist seit den 1970er Jahren in Betrieb und entspricht nicht mehr den erforderlichen Standards moderner Ausbildungsinhalte. Die Bauwirtschaft BW plant, mit dem Vorhaben Flächendefizite und fehlende Kapazitäten zu ergänzen. Eine Variantenuntersuchung ergab, dass ein Neubau an gleicher Stelle die hierfür wirtschaftlichste Lösung darstellt.
Das aus einem Wettbewerb hervorgegangene Neubauprojekt besteht aus einem Ensemble von verschiedenen Baukörpern, die jeweils um 90 Grad zueinander gedreht sind und eine „windmühlenförmige“ Struktur aufweisen. Die gewählte aufgelöste Anordnung ermöglicht eine gut funktionierende Betriebsorganisation.
Mithilfe der Fördermittel sollen Investitionen in verschiedenen Bereichen des Ausbildungszentrums Geradstetten getätigt werden. Das Raumprogramm (Werkstattbereich, Seminarbereich, Verwaltung und Betriebsrestaurant, Freigelände, Gästehaus) mit einer Gebäudenutzfläche von rund 10.600 Quadratmetern umfasst fünf Bauabschnitte. Sie werden in aufeinanderfolgenden Bauphasen realisiert, um den laufenden Betrieb weitgehend aufrecht erhalten zu können.