Wirtschaftliche Beziehungen

Neue Perspektiven für das wirtschaftliche Zusammenwachsen der deutsch-französischen Grenzregionen

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Nach der Rede des französischen Staatspräsidenten Macron für ein „souveränes, geeintes und demokratisches Europa“ vom 26. September 2017 in Paris und dem Inkrafttreten der Arbeitsmarktreformen in Frankreich erwartet Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut neue Impulse für das wirtschaftliche Zusammenwachsen der deutsch-französischen Grenzräume.
 
Wie jetzt bekannt wurde, hat die französische Regierung bereits am 15. September im Zusammenhang mit den Arbeitsmarktreformen gesetzlich geregelt, dass für häufig in Frankreich tätige Unternehmen aus dem Grenzraum in bestimmten Branchen und für kurzfristige Einsätze praktische Erleichterungen bei den Arbeitsmarktkontrollen eingeführt werden können. Die näheren Einzelheiten müssen noch innerhalb von sechs Monaten per Dekret festgelegt werden.

Hoffmeister-Kraut bezeichnete es als „positives und sehr willkommenes Signal“, dass die mit der Verschärfung der französischen Entsendebestimmungen aufgetretenen Marktzugangsbarrieren jetzt offensichtlich abgebaut werden sollen. „Gerade in den Grenzräumen muss unter Beweis gestellt werden, dass der europäische Binnenmarkt funktioniert“, so die Ministerin.

Seit einer Gesetzesänderung vor zwei Jahren muss sich jedes Unternehmen, das in Frankreich geschäftlich tätig werden will, einer aufwändigen elektronischen Anmeldeprozedur unterziehen. So müssen französisch sprechende Vertreter in Frankreich nebst dortiger elektronischer Postadresse benannt und umfängliche Unterlagen bereitgehalten werden und für den Baubereich sind zusätzliche Anforderungen zu erfüllen. Angekündigt ist auch die Einführung einer Entsendegebühr ab Januar 2018. Die bürokratischen Belastungen, Kosten und das hohe Sanktionsrisiko hätten viele Betriebe aus dem grenznahen deutschen Raum in die Resignation getrieben, die sich über Jahre ein festen Kundenstamm in Frankreich aufgebaut hatten, so Hoffmeister-Kraut. Die französischen Kunden würden darunter leiden, dass beispielsweise Wartungs- und Reparaturarbeiten nicht zeitnah ausgeführt werden könnten.

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut wies darauf hin, dass die „geduldige, aber beharrliche Überzeugungsarbeit“ ihres Ministeriums gegenüber französischen Regierungsstellen sowie die enge Abstimmung mit den Kammern und Verbänden aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland erste Früchte trage: „Wenn wir weiterhin wie bisher alle gemeinsam und konsequent an einem Strang ziehen, lässt sich auch dieses schwierige Problem lösen“, sagte die Wirtschaftsministerin.
 
Sie hoffe, dass der bereits Anfang des Jahres in Paris begonnene Dialog mit dem französischen Arbeitsministerium rasch fortgesetzt werden könne. Von den grenznahen deutschen Kammern und Verbänden seien Vorschläge für praktische Erleichterungen vorgelegt worden, die jetzt im deutsch-französischen Austausch erörtert werden sollten. Aus der Sicht der baden-württembergischen Wirtschaftsministerin wäre viel gewonnen, wenn sich das französische Kontrollsystem künftig mehr auf die missbrauchsanfälligen Risikobranchen konzentrieren würde. „Auch wir wollen, dass die Mindestlohn- und
Arbeitsschutzvorschriften befolgt werden und kriminelle Machenschaften in Risikobranchen bekämpft werden. Dazu macht das europäische Recht Vorgaben. Die Kontrollen sollten jedoch verhältnismäßig und ohne Diskriminierungen gegenüber ausländischen Entsendebetrieben durchgeführt werden. Hier kann die französische Regierung dem Plädoyer ihres Präsidenten für ein Zusammenwachsen der deutschen und französischen Märkte rasch Taten folgen lassen“, so die Ministerin.

Weitere Meldungen

Eine Hand hält eine Glühbirne in die Höhe
Kreditwirtschaft

Austausch mit Vertretern der baden-württembergischen Kreditwirtschaft und der L-Bank

Am 17. Dezember hat sich Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut mit Vertretern der baden-württembergischen Kreditwirtschaft und der L-Bank zur aktuellen Finanzierungslage für die Unternehmen in Baden-Württemberg ausgetauscht.

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
Förderung

2025 erhielt die Fraunhofer-Gesellschaft eine Landesförderung von rund 38,1 Millionen

2025 erhielt die Fraunhofer-Gesellschaft eine Landesförderung von rund 38,1 Millionen Euro.

Ein Mann im Anzug hat ein Tablet in der Hand
Fachkräftesicherung

Wirtschaftsministerium fördert Projekt zum Einsatz von KI zur Fachkräftesicherung

Künstliche Intelligenz (KI) ist kein Zukunftsthema mehr – sie wird bereits heute erfolgreich eingesetzt. Davon ist die KI-Allianz Baden-Württemberg eG überzeugt.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Gastronmie

Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in der Gastronomie

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, betont im Vorfeld der Abstimmung im Bundesrat am kommenden Freitag (19.12.) über eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in der Gastronomie.

Portraitbilder Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Medizinwirtschaft

Revision von MDR und IVDR: Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung

Mit der gestrigen (16. Dezember) Vorlage eines Reformpakets zur europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR) und In-vitro-Diagnostika-Verordnung (IVDR) werden wichtige Signale für eine spürbare Entlastung der Medizintechnikindustrie gesetzt.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Zumeldung zum seitens der Europäischen Kommission verkündeten Automotive Package

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, sagt zum gestern (16.12.) verkündeten Automotive Package der Europäischen Kommission.

Ein Mann im Anzug verwendet ein Tablet
Förderung

Wirtschaftsministerium fördert RegioClusterAgentur BW bis 2029

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus setzt die Förderung der RegioClusterAgentur Baden-Württemberg (RCA BW) bis zum 30. Juni 2029 fort. Die RCA BW wird dabei strategisch weiterentwickelt.

Das Logo von Invest BW
Invest BW

Mobilität stärken, Wandel prägen, Zukunft sichern: BW gibt den Takt vor

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus startet heute (12. Dezember) den dritten Förderaufruf der vierten Phase von Invest BW. Unternehmen können bis zum 20. Februar 2026, 13.00 Uhr ihre Projektskizzen einreichen.

Start-up BW

Neue Start-ups für das Frühphasenförderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Nach der vergangenen Auswahlrunde für das Landesprogramm Start-up BW Pre-Seed haben acht junge Unternehmen eine positive Rückmeldung bekommen.

Übergabe eines symbolischen Förderschecks an die Projektverantwortlichen der Fraunhofer-Gesellschaft für das Projekt „Stuttgart Climate Tech Hub“
Förderung

Wirtschaftsministerium gibt Startschuss für Stuttgart Climate Tech Hub

Mit der Übergabe eines symbolischen Förderschecks in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro hat Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus den offiziellen Startschuss für das Projekt „Stuttgart Climate Tech Hub“ gegeben.

Förderung

BW investiert rund 1,3 Millionen Euro in die Zukunft der photonischen KI

Baden-Württemberg investiert rund 1,3 Millionen Euro in die Zukunft der photonischen KI.

Logo von Start-up BW
Startup BW

WebMeister360 aus Reutlingen gewinnt den Regional Cup MO-VE YOUR IDEA

Bühne frei für Innovation: WebMeister360 aus Reutlingen ge-winnt den Regional Cup MOVE YOUR IDEA des „Start-up BW Ele-vator Pitch 2025/26“ und sichert sich das Ticket fürs Landesfinale.

©Martina Berg, stock.adobe.com
BW-Capital GmbH

Land gründet BW-Capital GmbH

Land gründet BW-Capital GmbH – Neue Landesgesellschaft soll Start-ups stärken und Innovation beschleunigen.

Europaflagge / ©Harald Richter
Lieferkettengesetz

Ministerin zu Einigung bei EU-Lieferkettengesetz und Nachhaltigkeitsberichterstattung

Wirtschaftsministerin begrüßt den gefundenen Kompromiss und sagt, die EU hat ihr Versprechen eingelöst, die Berichts- und Nachweispflichten spürbar zu reduzieren.

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
BW-EC

Neuer BW-Empfangsclient treibt Digitalisierung der Verwaltung voran

Baden-Württemberg geht einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur vollständig digitalen Verwaltung: Mit dem neuen BW-Empfangsclient (BW-EC) können ab sofort alle zuständigen Stellen im Land digitale Anträge empfangen – ganz ohne spezielle Fachsoftware.