Studie

Neue Studie zu Chancengleichheit und Frauen in Führungspositionen vorgestellt

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Wirtschaftsminister Nils Schmid und Arbeitsministerin Katrin Altpeter wollen die Anstrengungen von Politik und Wirtschaft zur Herstellung von Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt und zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter intensivieren.

Die Minister stellten am 7. März 2014 in Stuttgart gemeinsam mit Eva Strobel, Leiterin der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, eine neue Studie des IAW Tübingen vor. Darin untersuchen die Tübinger Ökonomen die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit und zum Anteil von Frauen in Führungspositionen in baden-württembergischen Unternehmen.

Schmid: „Wir müssen weg von der Präsenzkultur“
Finanz- und Wirtschaftsminister Schmid befürwortet eine Kulturveränderung der Arbeitswelt, um die Chancengleichheit in Fach- und Führungspositionen für Frauen und Männer zu erhöhen: „Wir müssen weg von der Präsenzkultur und hin zu einer modernen Arbeitswelt mit einer echten Vielfalt von Berufs- und Karrieremodellen“, sagte Schmid. Die IAW-Studie belege die Wirksamkeit von Instrumenten zur gezielten Frauenförderung wie verbindlichen Zielvereinbarungen, Quotierungen oder der gezielten Personalentwicklung (Mentoring), mit denen eine nachhaltige Erhöhung des Frauenanteils in Fach- und Führungspositionen zu erreichen sei. „Die Allianz für Fachkräfte ist die Plattform, in der sich Wirtschaft und Landesregierung für mehr Chancengleichheit und Vielfalt in der Unternehmenskultur einsetzen“, so Schmid.

Altpeter: „Familie und Beruf dürfen kein Widerspruch mehr sein“
Arbeits- und Sozialministerin Katrin Altpeter setzt auf den weiteren Ausbau eines verlässlichen und fläckendeckenden Unterstützungssystems, damit Familie und Beruf für Frauen nicht länger ein Widerspruch sind. „Frauen erwarten von der Gesellschaft zu Recht Rahmenbedingungen, die ihnen berufliches Vorankommen und ein Familienleben ermöglichen“, so die Ministerin. „Seit dem Regierungswechsel haben wir deshalb die Mittel für die Kleinkindbetreuung massiv erhöht. Die Landesregierung investiert hier pro Jahr fast eine halbe Milliarde Euro. Dadurch können die Kommunen insgesamt rund 100.000 Betreuungsplätze zur Verfügung stellen. Und auch mit den Ganztagsschulen sind wir nach Jahren des Stillstands auf einem guten Weg“, so Altpeter. Bei der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sieht die Ministerin neben dem Bundesgesetzgeber auch die Unternehmen im Land aufgefordert, die rechtlichen und betrieblichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Berufstätige Pflegeverantwortung übernehmen können.

Strobel: „Karriere für Frauen mit Kindern möglich machen“
„Je höher der Frauenanteil an der Belegschaft eines Unternehmens ist, umso größer sind die Chancen für Frauen, Führungspositionen zu besetzen. Auch die Akzeptanz von weiblicher Führung wird dadurch erhöht. Um dies in den Betrieben zu gewährleisten, setzt die Bundesagentur für Arbeit durch Beratung und Qualifizierung darauf, dass Frauen durchgängig am Erwerbsleben teilnehmen können und die Zeiten der Unterbrechung durch flexible Arbeitszeit- und Präsenzmodelle so kurz wie möglich gehalten werden. Denn gerade längere Unterbrechungen sorgen dafür, dass die gut ausgebildeten Frauen derzeit bei ihrer Berufsrückkehr weit unter ihrem Qualifikationsniveau eingesetzt werden und wir auf ein großes Fachkräftepotential verzichten“, erklärte Eva Strobel.

Die wichtigsten Ergebnisse der IAW-Studie im Überblick
Die Zahl der beschäftigten Frauen in Baden-Württemberg erreichte 2012 mit 2,3 Millionen einen Höchststand (2011: 2,2 Millionen). Der Frauenanteil an der Gesamtzahl der Beschäftigten nahm von 2008 bis 2012 um rund zwei Prozentpunkte auf 45 Prozent zu.

Frauen in Führungspositionen sind weiterhin stark unterrepräsentiert - trotz einer leichten Steigerung des Anteils weiblicher Führungskräfte in den Südwest-Unternehmen seit 2004 von 24 auf 25 Prozent (oberste Ebene).

Von allen Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit sowie betrieblichen Flexibilisierungsinstrumenten erwies sich gezielte Frauenförderung durch beispielsweise Quotierungen, bevorzugte Stellenbesetzung mit Frauen oder Mentoring-Programmen am wirkungsvollsten. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass Vereinbarungen oder freiwillige Initiativen weniger wirksam sind.

Die unmittelbare Förderung von Frauen durch die Betriebe ist noch sehr schwach ausgeprägt. In 2012 engagierten sich nur zwei Prozent der Betriebe aktive für die direkte Förderung der weiblichen Belegschaft.

Der Anteil der Betriebe mit mindestens einer Maßnahme zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. der Chancengleichheit lag 2012 bei 27 Prozent und stieg seit 2008 Anteil stark an (2008: 21 Prozent). Unter den Branchen sticht der öffentliche Dienst hervor.

Das IAW führte eine repräsentative Sonderauswertung des IAB-Betriebspanels für Baden-Württemberg aus. Im Rahmen des Panels werden regelmäßig rund 1.200 Betriebe aus Baden-Württemberg befragt.

Studie „Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit sowie Frauen in Führungspositionen in baden-württembergischen Betrieben" (PDF)

Weitere Meldungen

Transparenter Ball mit Aufschrift zum 30-jährigen Jubiläum des Landesprogramms Kontaktstellen Frau und Beruf
Frau und Beruf

Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf feiert 30jähriges Bestehen

Das 1994 vom Land Baden-Württemberg ins Leben gerufene Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Kick-Off-Veranstaltung

Kick-Off-Veranstaltung Venture-Capital-Roundtable

Um mehr Wagniskapital zu mobilisieren, fand am 22. November in Stuttgart die Kick-Off-Veranstaltung Venture-Capital-Roundtable statt.

Zwei Frauen sitzen vor einem Laptop / ©Kobu Agency / Unsplash
Arbeitsmarkt

Erste landesweite Veranstaltung „Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt“

Auf Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fand die erste landesweite Veranstaltung „Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt“ in Stuttgart statt.

Weiterbildung

Mit KI zur passenden Weiterbildung

Das Weiterbildungsportal fortbildung-bw.de bietet ein neues KI-Tool zum einfachen und schnellen Finden der passenden Weiterbildung.

Startup BW

Regional Cup Ulm

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium bereits zum elften Mal nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.

Elevator Pitch Heilbronn
Startup BW

Elevator Pitch Region Heilbronn-Franken 2024

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium bereits zum elften Mal nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.

GlobalConnect

Außenwirtschaftskonferenz GlobalConnect 2024 in Stuttgart

Zum achten Mal versammelte die GlobalConnect 2024 am 20. November alle wichtigen Akteure und Akteurinnen aus den Bereichen Außenwirtschaft und Internationalisierung in Stuttgart.

Unternehmensnachfolge

„Unternehmensnachfolge gemeinsam anpacken“

Akteure im Bereich Unternehmensnachfolge treffen sich zur Diskussion des Generationenwechsels in den Unternehmen Baden-Württembergs am 18. November 2024 in Esslingen am Neckar.

Virtueller Datenfluss im Web
Aerospace

THE aerospace LÄND meets Berlin

Luft- und Raumfahrt sind Wachstumsbranchen und Schlüsseltechnologien für das 21. Jahrhundert. Baden-Württemberg will diese Potentiale nutzen und bündelt seine Aktivitäten seit 2023 in der Landesstrategie „THE aerospace LÄND“.

©Kzenon - Fotolia
Bilanzgespräch

13. Bilanzgespräch der Landesinitiative und des Bündnisses „Frauen in MINT-Berufen“

Beim13. MINT-Bilanzgespräch und Jahrestreffen ging es um die vielfältigen Initiativen von Organisationen und Unternehmen in Baden-Württemberg zur Gewinnung von mehr Mädchen und Frauen für zukunftsrelevante MINT-Berufe.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Tourismus

Zumeldung zur Tourismusbilanz im 3. Quartal 2024

„Baden-Württemberg befindet sich weiter auf Rekordkurs: Auch im dritten Quartal verzeichnet das Land Zuwächse bei den Ankunfts- und Übernachtungszahlen.“

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Stuttgarter Buchwochen

Eröffnung der Stuttgarter Buchwochen 2024

Vom 13.11.2024 bis zum 01.12.2024 finden zum 74. Mal die Stuttgarter Buchwochen dieses Jahr unter dem Motto „Bücher können was“ statt. Staatssekretär Dr. Rapp eröffnet die Buchwochen mit einem Grußwort.

Siegerehrung beim AXEL-Demo Day in Karlsruhe
Start-up BW

Start-up BW Elevator Pitch AXEL

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.

SDA 2023
Strategiedialog Automobilwirtschaft

8. Jahresveranstaltung Strategiedialog Automobilwirtschaft Baden-Württemberg

Stärkung des Standorts, international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen und erhebliche Investitionen notwendig

Grafik zum Landesausbilderpreis 2025
Landesausbilderpreis

Jetzt für den Landesausbilderpreis bewerben!

Das Wirtschaftsministerium startet das Bewerbungsverfahren für den „Landesausbilderpreis“. Ab sofort können sich Ausbilderinnen und Ausbilder in Betrieben oder überbetrieblichen Berufsbildungsstätten bis zum 31. Januar 2025 bewerben.