Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich heute (23. Februar) mit 16 Spitzenvertreterinnen und -vertretern der Raumfahrtbranche aus Baden-Württemberg im Rahmen einer Videokonferenz ausgetauscht. Im Mittelpunkt standen die aktuelle Situation der Raumfahrtbranche und die Herausforderungen der Unternehmen im internationalen Wettbewerb. „Die Raumfahrtbranche ist mit ihren Hightech-Produkten ein besonderes Aushängeschild für unser Land. Unsere internationale Spitzenposition gilt es auch in der Zukunft zu halten. Denn der Druck aus dem Ausland ist groß. Insbesondere US-amerikanische Unternehmen drängen auf den Markt und verändern die Dynamik der bisherigen Entwicklungs- und Produktionszyklen in der Raumfahrt. Dadurch wurde eine regelrechte Strukturrevolution ausgelöst“, erklärte Hoffmeister-Kraut.
Firmen wie SpaceX, OneWeb und Amazon arbeiteten am Aufbau von erdumspannenden Netzen mit jeweils mehreren Tausend Satelliten, so die Ministerin. Der wirtschaftliche Betrieb solcher Satellitenkonstellationen sei jedoch nur möglich, wenn es gelinge, Satelliten in größeren Mengen und zu niedrigeren Preisen zu produzieren. „Die baden-württembergische Raumfahrtindustrie verfügt über hervorragende Kompetenzen in den Bereichen des Satellitenbaus und der Satellitenkommunikation. Unser Ziel muss es daher sein, dass sie bestmöglich an den Entwicklungen des sogenannten New Space partizipieren kann.“ Der Wettbewerb in der Raumfahrtbranche werde zunehmend dynamischer und kostengetriebener. „Daher unterstützen wir die baden-württembergische Raumfahrtindustrie dabei, in Sachen Technologien, Produktion und Zusammenarbeit neue Wege zu gehen“, ergänzte Hoffmeister-Kraut.
Das Wirtschaftsministerium fördert in diesem Zusammenhang seit 2016 das Projekt IRAS - Integrated Digital Research Platform for Affordable Satellites. Hier wird unter Federführung des Instituts für Bauweisen und Strukturtechnologie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart eine integrierte Entwicklungsplattform für kostengünstige Satelliten in Zusammenarbeit von Industrie und Forschung in Baden-Württemberg aufgebaut.
Themen des heutigen Raumfahrtdialogs waren außerdem der Erhalt und die Wettbewerbsfähigkeit des Raumfahrtstandortes Baden-Württemberg, insbesondere im Hinblick auf die aktuelle Herausforderung der Corona-Pandemie sowie die Sichtbarkeit der Raumfahrt in Baden-Württemberg auf nationaler und europäischer Ebene.
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Die Raumfahrtbranche ist ein bedeutender Wirtschaftszweig für das Land Baden-Württemberg. Mit weltbekannten Unternehmen für den Bau von Satelliten und anspruchsvollen Subsystemen ist Baden-Württemberg einer der führenden Raumfahrtstandorte. So werden in Friedrichshafen zum Beispiel Satelliten für Erdbeobachtungssysteme und wissenschaftliche Missionen gebaut. Ein wesentlicher Teil des Clusters besteht aus kleinen und mittleren Unternehmen, die Komponenten und Subsysteme in höchster Qualität herstellen. Die Unternehmen werden von einem sehr guten Ausbildungs- und Forschungsumfeld unterstützt, zu dem die Standorte des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart, Lampoldshausen und Ulm sowie die Fakultät für Luft- und Raumfahrt der Universität Stuttgart zählen.