Baden-Württembergs Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz reist morgen (12. März) nach Paris zur JEC World Messe, einer der weltweit führenden Fachmessen der Verbundwerkstoffindustrie. Schütz hob im Vorfeld ihrer Reise die Bedeutung der Leichtbauindustrie für das Land hervor. „Die Entwicklung und Nutzung innovativer Leichtbaulösungen ist eine wichtige Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der südwestdeutschen Industrie. Es ist beeindruckend, wie facettenreich der Leichtbau ist, und ich bin fest davon überzeugt, dass wir bei diesem Zukunftsthema auch in den nächsten Jahren eine Spitzenstellung einnehmen werden“, so die Staatssekretärin. „Die Messe ist für unsere Unternehmen ein hervorragender Anlass, zu zeigen, welches Knowhow und weitere Potential im Bereich Leichtbau in unserem Bundesland steckt.“
Neben dem Besuch des baden-württembergischen Gemeinschaftsstands auf der Fachmesse eröffnete die Wirtschaftsstaatssekretärin auch den Automotive Composites Circle, den Baden-Württemberg gemeinsam mit dem US Bundesstaat Michigan veranstaltet.
„Der Weltmarkt und insbesondere die Schlüsselindustrien befinden sich in einem Prozess rasanter und tiefgreifender Veränderung. Daher ist es besonders wichtig, dass die bisherigen Akteure in der Lage sind, sich rechtzeitig auf verändernde Prozesse und Szenarien einzustellen und technologische Kernkompetenzen zu behalten. Nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch in den Bereichen Maschinenbau, Automatisierung und Luft- und Raumfahrt sind dabei Innovationen des Leichtbaus gefragter denn je“, sagte Schütz.
Die Staatssekretärin machte ferner deutlich, dass Politik und Wirtschaft den Stellenwert der Leichtbauindustrie seit langem erkannt und insbesondere die Forschung in diesem Bereich finanziell unterstützt haben. Baden-Württemberg habe seit dem Jahr 2011 weit mehr als 50 Millionen Euro in die Stärkung des Leichtbaustandortes investiert. Die Landesagentur für Leichtbau „Leichtbau BW“ fördert und unterstützt im Auftrag des Landes Baden-Württemberg Wirtschaft und Wissenschaft im Bereich Leichtbau.
Mit 23 Ausstellern beteiligen sich zum vierten Mal in Folge baden-württembergische Unternehmen am Gemeinschaftsstand von Baden-Württemberg International auf der JEC World.
Innovative Leichtbaumaterialien und ressourceneffiziente Verbundwerkstoffe finden zahlreiche Anwendungen von der Automobilindustrie über die Bau- und Energiewirtschaft bis hin zur Luft- und Raumfahrttechnik. Zur besseren Vernetzung der Entwickler- und Anwenderbranchen fördert das Land die Landesagentur Leichtbau BW GmbH und das landesweite Netzwerk „Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg e. V.“ (AFBW).
Info:
- Frankreich ist nach den USA und China der drittwichtigste Exportpartner Baden-Württembergs. Im Jahr 2018 wurden Waren im Wert von 15,3 Milliarden Euro nach Frankreich exportiert.
- Importiert aus Frankreich wurden im Jahr 2018 Waren im Wert von 11,6 Milliarden Euro. Frankreich rückte im Jahr 2018 damit um einen Platz auf den 5. Rang vor. (Quelle: vorläufige Zahlen des Statistischen Landesamtes BW).
- Wichtigste Exportgüter sind Maschinen sowie Kraftwagen- und Kraftwagenteile. Wichtigste Importgüter sind Kraftwagen- und Kraftwagenteile sowie chemische Erzeugnisse.
- Die Verbundwerkstoffindustrie umfasst zahlreiche baden-württembergische und französische Schlüsselbranchen: von der Automobilindustrie über die Luft- und Raumfahrttechnik bis hin zur Bauwirtschaft, Energiewirtschaft und Elektronikindustrie.
- Die Allianz faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg (AFBW) wurde am 22. April 2009 als Verein gegründet und bildet die gesamte Wertschöpfungskette der faserbasierten Werkstoffe ab. Die AFBW steht für technische Textilien in Bau und Architektur ebenso wie in der Medizin oder dem Bereich Automotive oder der Luft- und Raumfahrt. Unter dem Motto „Mehrwert durch Netzwerk“ bietet die AFBW ihren Mitgliedern Kernkompetenzen als Plattform für branchenübergreifende Kontakte, Kooperationen und Verbundprojekte, für Wissensvermittlung und Networking bis hin zu Messen und Internationalisierungsmaßnahmen.
- Die Leichtbau BW agiert seit 2013 als zentraler Ansprechpartner und „Kümmerer“ für die Unternehmen und Branchen der Querschnittstechnologie Leichtbau. Dazu gehören u. a. der Wissenstransfer, das Aufzeigen von Innovationspotenzialen, die Initiierung von Kooperationen über Branchen und Technologiegrenzen hinweg, die Gewinnung von Nachwuchskräften und Studierenden für den Leichtbau, die Positionierung Baden-Württembergs als Forschungs- und Wirtschaftsstandort auf dem Gebiet des Leichtbaus im Inland und im Ausland und das Standortmarketing.