„Frauen spielen eine tragende Rolle, wenn es darum geht, den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg zu stärken“, erklärte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut anlässlich des Internationalen Frauentages.
Mittlerweile machen Frauen mit 32,6 Prozent etwa ein Drittel der beruflich Selbständigen in Baden-Württemberg aus. In der Gründungsberatung wächst das Interesse von Frauen an Unternehmensgründungen. „Die Motive der Gründerinnen sind neben guten Geschäftsideen auch der Wunsch, die eigenen beruflichen Qualifikationen adäquat anzuwenden und Herrin über die eigene Zeit zu sein“, erklärte Hoffmeister-Kraut weiter.
Bei den Start-ups liegt Baden-Württemberg bei den Frauen-Teams laut dem Female Founders Monitor 2018 auf Rang zwei direkt nach der Gründungshochburg Berlin. „Das ist ein deutlicher Beleg dafür, dass unsere Start-up BW Landeskampagne Akzente setzt“, betonte die Ministerin. „Einer unserer zentralen Handlungsansätze dabei ist Start-up BW Women, denn Gründerinnen und Unternehmerinnen leisten einen wesentlichen Beitrag für die Gründungslandschaft und den Erfolg einer zukunftsorientierten Standortpolitik. Ich freue mich sehr, dass unsere Bemühungen auch ganz besonders bei weiblichen Gründerinnen Früchte trägt.“
Zielsetzung der Landeskampagne Start-up BW ist, die Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Stärke Baden-Württembergs zu erhalten und auszubauen sowie den Ruf als Gründungsland national und international zu stärken. Dazu gibt es zum Beispiel beim Start-up BW Women Speed-Datings von Unternehmerinnen für Studentinnen unter dem Motto „Finde deine Berufung“, Female Founders Days & Nights oder den Female Founders Cup, der 2019 erstmals ausgetragen wird.
Die Frauenerwerbstätigkeit in Baden-Württemberg ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Die Erwerbstätigenquote der Frauen erreichte nach letzten offiziellen Zahlen aus dem Jahr 2016 bereits 73 Prozent. Damit liegt Baden-Württemberg über dem Bundesdurchschnitt und auf skandinavischem Niveau.
Frauen weiterhin unterrepräsentiert
„Wir brauchen aber nicht nur mehr Gründerinnen, sondern auch generell mehr Frauen in Führungspositionen“, so die Wirtschafts- und Arbeitsministerin weiter.
Der Anteil weiblicher Führungskräfte in Baden-Württemberg ist zwar ebenfalls angestiegen und liegt inzwischen bei 27 Prozent auf oberster Ebene und bei 40 Prozent auf zweiter Führungsebene. Dennoch sind Frauen weiterhin in fast allen Betriebsgrößenklassen und in allen Branchen auf den Führungsebenen unterrepräsentiert.
„Daher stellen wir die diesjährigen landesweiten Frauenwirtschaftstage vom 16. bis 19. Oktober 2019 unter das Schwerpunktthema ,Female Leadership - Frauen in Führungspositionen und in unternehmerischer Verantwortung‘, um das Thema weiter voranzubringen und im ganzen Land durch regionale Veranstaltungen Anstöße zu geben“, so die Wirtschaftsministerin weiter.
Um mehr Frauen den Weg in Führungspositionen zu ebnen, fördert das Wirtschaftsministerium zudem seit rund zehn Jahren das ESF- Projekt „Frauenkarrieren in baden-württembergischen Unternehmen – Spitzenfrauen“, das sich an Frauen und Unternehmen richtet. Hier werden konkrete Karrierewege von Frauen im oberen Management dargestellt und weibliche Role-Models und Best Practice aus Unternehmen sichtbar gemacht. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Maßnahmen zur Sensibilisierung, Qualifizierung und Netzwerkbildung von Frauen und Unternehmen. Mit dem Projekt wird ein innovations- und vielfaltsorientierter sowie gleichstellungspolitischer Ansatz verfolgt, da Unternehmen mit Frauen in Führungspositionen zahlreichen Untersuchungen zufolge wirtschaftlich erfolgreicher sind.
Weitere Informationen:
ESF-Projekt „Frauenkarrieren und innovative Unternehmenskulturen –Spitzenfrauen“
Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf
Bündnis Frauen in MINT-Berufen
Modellprojekt „familyNET 4.0 - Digitales familienbewusstes Unternehmen“