Bund

Wirtschaftsministerin zu den Beschlüssen der Bundeskoalition

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Bild: © Martin Stollberg)

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut erklärte heute (4. Juni) zu den Beschlüssen des Bundes-Koalitionsausschusses: „Die Beschlüsse des Koalitionsausschusses sind eine gute Basis, die akute wirtschaftliche Krise zu überwinden. Es ist wichtig und richtig, dass die Bundesregierung jetzt entschlossen handelt.“ Die Tiefe und Breite der Rezession berge sonst die Gefahr, dass auf den „Lock down“ ein „Lock in“ folgt, das heißt ein Verharren auf einem schwachen Wachstumspfad, so die Ministerin. „Ich hätte mir allerdings noch mehr schnell wirkende und direkte Maßnahmen zur Steigerung der Wirtschaftsleistung gewünscht. Die Landesregierung wird mit klugen Maßnahmen ergänzen.“

„Die steuerpolitischen Beschlüsse zur degressiven Abschreibung sowie der Verlustverrechnung sind sehr positiv zu bewerten, dafür hatte ich mich auch auf Bundesebene stark gemacht. Als Erfolg meiner Bemühungen auf Bundesebene werte ich auch die Verdopplung der Bemessungsgrundlage bei der steuerlichen Forschungszulage auf vier Millionen Euro, die insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen in der Krise eine wichtige Unterstützung zur Aufrechterhaltung ihrer Forschungsanstrengungen bietet. Die Absenkung der EEG-Umlage ist richtig. Hier hätte allerdings ergänzend die Absenkung der Stromsteuer zu einer stärkeren steuerlichen Entlastung und zu wettbewerbsfähigeren Stromkosten beitragen können."

„Die beschlossene Mehrwertsteuersenkung wirkt in der Breite nachfragesteigernd und kann im Einzelfall auch einen Beitrag zur Stabilisierung der Ertragssituation bei Unternehmen liefern. Besonders Haushalte mit niedrigerem Einkommen werden entlastet. Der Nachfrageeffekt ist aber naturgemäß zeitlich begrenzt. Ein nachhaltiger Anstieg der Wirtschaftsleistung wird damit mittelfristig kaum erreicht", erklärte Hoffmeister-Kraut.

„Die Automobilindustrie kann den Impuls der Mehrwertsteuerabsenkung nutzen und hat bereits angekündigt, dass sie den Preisvorteil voll an ihre Kunden weitergeben will. Für die Branche, insbesondere auch für die Zuliefererindustrie, hätte ich mir aber einen noch größeren Schub erhofft, um den dringend notwendigen Markthochlauf in Gang zu bringen. Eine wirksame Innovationsprämie hätte aus meiner Sicht so ausgestaltet werden müssen, dass möglichst viele Produktionsstandorte der Hersteller und Zulieferer in Deutschland davon profitieren. Eine Aufstockung der bisherigen Umweltprämie dürfte eher wenige kurzfristige Effekte zeigen“, sagte die Ministerin. „Im Weiteren werde ich mich dafür einsetzen, dass zumindest Hybridfahrzeuge in die Förderung einbezogen werden, damit auch die Automobilindustrie im Land samt Zulieferern von der Innovationsprämie in stärkerem Maße profitiert.“ Die Unterstützung vor allem der Zulieferer bei Zukunftsinvestitionen und die Investition in die Ladeinfrastruktur sowie weitere Zukunftstechnologien wie die Batterie und der Mobilfunkausbau sowie die Modernisierung bestehender Fahrzeugflotten, insbesondere beim Handwerk, sei sehr wichtig und dringend erforderlich.

Die stärkere Beteiligung des Bundes an den Kosten der Unterkunft sowie der Ausgleich der ausfallenden Gewerbesteuereinnahmen der Kommunen seien Schlüsselmaßnahmen zur Stärkung der öffentlichen Investitionen, die überwiegend durch die Kommunen getätigt werden. „Dadurch stabilisieren wir das Handwerk und die Bauwirtschaft, bei denen inzwischen die Aufträge infolge der Corona-Krise ausbleiben“, so die Ministerin.

„Die Stabilisierung der Sozialversicherungsbeiträge auf 40 Prozent bis zum Jahr 2021 ist eine extrem wichtige, kurzfristige Maßnahme zur Begrenzung der Lohnnebenkosten gleichermaßen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Auch die Verlängerung des vereinfachten Zugangs zur Grundsicherung begrüße ich“, so die Ministerin.

„Dass die Bundesregierung beschlossen hat, die von der Corona-Krise betroffenen Unternehmen mit einer Überbrückungshilfe weiter zu unterstützen, findet meine volle Zustimmung“, sagte Hoffmeister-Kraut. Dies sei gerade für Unternehmen aus besonders stark beeinträchtigten Wirtschaftszweigen wie dem Hotel- und Gaststättengewerbe oder der Tourismusbranche sehr wichtig. Das Wirtschaftsministerium werde die weiteren geplanten Hilfen des Landes mit diesem Programm harmonisieren und sich dafür einsetzen, dass für die Unternehmen rasch eine bedarfsgerechte und möglichst unbürokratische Lösung umgesetzt wird.

Die Unterstützung wichtiger Zukunftstechnologien wie Wasserstoff, Quantentechnologie und KI halte ich für essentiell. Der vom Bund vorgeschlagene Betrag für die Digitalisierung von Verwaltung und Wirtschaft ist aus meiner Sicht deutlich zu niedrig angesetzt. Wir müssen und werden an dieser Stelle dringend mit geeigneten Maßnahmen des Landes nachlegen.

„Die Beschlüsse des Koalitionsausschusses auf Bundesebene im Bereich der beruflichen Ausbildung unterstütze ich sehr, insbesondere die von mir bereits vorgeschlagene Idee einer Ausbildungsprämie. Gerade in Baden-Württemberg droht ein starker Rückgang an Ausbildungsverträgen, dem wir entgegenwirken müssen. Ich werde nun mit den Partnern des Ausbildungsbündnisses prüfen, ob es noch Lücken in dem Angebot des Bundes gibt, die wir schließen sollten. Dazu habe ich zu einem Spitzengespräch ‚Ausbildung‘ am 18. Juni eingeladen.“

Weitere Meldungen

Förderung

BW investiert rund 1,3 Millionen Euro in die Zukunft der photonischen KI

Baden-Württemberg investiert rund 1,3 Millionen Euro in die Zu-kunft der photonischen KI.

Logo von Start-up BW
Startup BW

WebMeister360 aus Reutlingen gewinnt den Regional Cup MO-VE YOUR IDEA

Bühne frei für Innovation: WebMeister360 aus Reutlingen ge-winnt den Regional Cup MOVE YOUR IDEA des „Start-up BW Ele-vator Pitch 2025/26“ und sichert sich das Ticket fürs Landesfinale.

©Martina Berg, stock.adobe.com
BW-Capital GmbH

Land gründet BW-Capital GmbH

Land gründet BW-Capital GmbH – Neue Landesgesellschaft soll Start-ups stärken und Innovation beschleunigen.

Europaflagge / ©Harald Richter
Lieferkettengesetz

Ministerin zu Einigung bei EU-Lieferkettengesetz und Nachhaltigkeitsberichterstattung

Wirtschaftsministerin begrüßt den gefundenen Kompromiss und sagt, die EU hat ihr Versprechen eingelöst, die Berichts- und Nachweispflichten spürbar zu reduzieren.

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
BW-EC

Neuer BW-Empfangsclient treibt Digitalisierung der Verwaltung voran

Baden-Württemberg geht einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur vollständig digitalen Verwaltung: Mit dem neuen BW-Empfangsclient (BW-EC) können ab sofort alle zuständigen Stellen im Land digitale Anträge empfangen – ganz ohne spezielle Fachsoftware.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Wirtschaftsministerin begrüßt verringerte Mehrwertsteuer aus Speisen in Gastronomie

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut äußert sich zur Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in Gastronomiebetrieben und sieht es als Signal der Wertschätzung und Bedeutung der Gastronomiebranche im Land.

Bescheidübergabe an die IHK Ulm
Förderung

Bildung mit Perspektive: Land fördert Neubau der IHK Ulm

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt den Neubau des Bildungszentrums der IHK Ulm mit rund 4,7 Millionen Euro.

Logo von Start-up BW
Start-up BW

Dion+ aus Karlsruhe gewinnt den Vorentscheid „Startup Demo Day von AXEL"

Bühne frei für Innovation: Dion+ aus Karlsruhe gewinnt den Vorent-scheid „Startup Demo Day von AXEL – Der Energie-Accelerator“ des „Start-up BW Elevator Pitch 2025/26“ und sichert sich das Ticket fürs Landesfinale.

unsplash / kendall ruth
Förderprogramm

Förderprogramm „Umweltfinanzierung“ der L-Bank

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus begrüßt das neue Förderprogramm „Umweltfinanzierung“ der L-Bank als wichtigen Baustein zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Arbeitsmarktzahlen November 2025

Die Arbeitslosigkeit verharrt auf höherem Niveau und die Stabilität des Arbeitsmarkts ist weiterhin fragil

Welcome Center Baden-Württemberg
Welcome Center

7,5 Millionen Euro für Welcome Center

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt von 2026 bis 2028 elf regionale Welcome Center sowie das landesweit zuständige Welcome Center Sozialwirtschaft mit mehr als 7,5 Millionen Euro.

Einkaufswägen / ©Markus Spiske / Unsplash
Sofortprogramm Einzelhandel/Innenstadt

Sofortprogramm Einzelhandel / Innenstadt vorzeitig verlängert

Das Sofortprogramm Einzelhandel / Innenstadt mit den Förderlinien „Veranstaltungen“ und „Stadtmarketing“ wird vorzeitig und mit unveränderten Förderkonditionen bis Ende 2026 verlängert.

Think Tank zum Thema Cybersicherheit
Wirtschaft digital

Erster Think Tank von Wirtschaft Digital zum Thema Cybersicherheit

Baden-Württemberg rückt das Thema Cybersicherheit stärker in den Fokus. Beim ersten Think Tank von Wirtschaft digital in Stuttgart warnte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut vor den wachsenden Risiken für Unternehmen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (vorne links) und Floridas Wirtschaftsminister J. Alex Kelly (vorne rechts) bei der Unterzeichnung der Vereinbarung
Vereinbarung

Baden-Württemberg und Florida unterzeichnen Vereinbarung

TALLAHASSEE / STUTTGART – Baden-Württemberg und der Bundesstaat Florida (USA) haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen und Innovationen in wichtigen Wachstumsbranchen zu beschleunigen.

Mentorinnen-Programm
Mentorinnen-Programm

Mentorinnen-Programm feiert erfolgreichsten Abschluss seiner Geschichte

Mit einem neuen Rekordergebnis schließt das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen seine neunte Runde ab: 105 Frauen mit Migrationsgeschichte haben das Programm erfolgreich abgeschlossen – so viele wie noch nie.