Erstmals fördert das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft in den Schuljahren 2015/16 und 2016/17 auch die Berufserprobung für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten. Die bewährte Förderung der Berufserprobung von Schülerinnen und Schülern der Klassen acht und neun an Hauptschulen, Werkrealschulen, Gemeinschaftsschulen und Realschulen bleibt bestehen.
„Auch Gymnasiastinnen und Gymnasiasten sollen im Rahmen der Berufsorientierung die Vielfalt der Ausbildungsberufe und die Chancen einer beruflichen Ausbildung kennen lernen“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid. „Viele von ihnen haben bei der Berufswahl die berufliche Bildung nicht im Blick. Dabei besteht gerade im nichtakademischen Bereich großer Bedarf an Fachkräften.“
Die Ausschreibung für das Programm mit dem Titel „Pro Beruf“ startet nun. Wirtschaftsorganisationen und Bildungsträger, die in mehreren Berufsfeldern überbetriebliche Lehrlingsunterweisung anbieten, können Anträge für das Programm einreichen. Wirtschaftsorganisationen, die nicht mehrere Berufsfelder anbieten können, wird eine Kooperation mit anderen Bildungsstätten empfohlen.
Für die neu ins Programm aufgenommen Gymnasien ist eine Woche Berufserprobung in zwei Berufen vorgesehen. Die Praxiswoche kann zum Beispiel im Rahmen des ohnehin eingeplanten BOGY-Praktikums (Berufs- und Studienorientierung an Gymnasien) stattfinden. Auf Wunsch kann das Praktikum auch über eine Woche hinaus in die Ferien verlängert werden. Es besteht die Möglichkeit, dass im Vorfeld der Praxiswoche in den Gymnasien ein ebenfalls geförderter Berufsorientierungstest wie auch ein Assessment-Center stattfinden. Dabei können Fähigkeiten und Neigungen der Jugendlichen ermittelt werden. Nach der Berufserprobung gibt es mit den Schülerinnen und Schülern ein Abschlussgespräch, bei dem auch die Eltern einbezogen sind.
„Eine frühzeitige individuelle Vorbereitung auf die Ausbildung hilft den Jugendlichen, realistische Vorstellungen von den Berufen und ihren eigenen Fähigkeiten und Interessen zu entwickeln“, so Schmid. „Für die Wirtschaft bietet die Erweiterung des Programms eine gute Möglichkeit, Ausbildungsberufe auch an Gymnasien bekannt zu machen.“
Weitere Informationen:
Die Laufzeit des Förderprogramms „Pro Beruf" beginnt am 1. September 2015 und endet in der Regel am 31. Juli 2017. Anträge können laufend eingereicht werden. Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft wählt die Anträge nach festgelegten Kriterien aus.
Adresse für die Ausschreibung:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft
Referat 62 Berufliche Ausbildung
Theodor-Heuss-Str. 4
70174 Stuttgart
Vordrucke dafür gibt es im Internet unter:
www.mfw.baden-wuerttemberg.de/de/service/foerderprogramme/berufliche-bildung
Ausbildungskampagne „gut-ausgebildet.de“
Die Ausbildungskampagne „gut-ausgebildet.de“ will Jugendliche und ihre Eltern für eine duale Ausbildung begeistern. Auszubildende stellen in jugendgerechten Filmen ihre Berufe vor (www.youtube.com/berufezappen), ein Facebook-Auftritt (www.facebook.com/gutausgebildet) bietet Jugendlichen die Chance zum Dialog über Ausbildungsfragen. Träger der Kampagne ist das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft - in enger Abstimmung mit den Partnern des Ausbildungsbündnisses: Landesministerien, Kammern und Verbände der Wirtschaft, Gewerkschaften und die Bundesagentur für Arbeit.