Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft fördert ein Forschungsprojekt zur Neuausrichtung der Produktionslogistik in der Automobilfertigung am Institut für Fördertechnik und Logistik (IFT) der Universität Stuttgart mit 300.900 Euro. Mit dem Projekt soll auf die geänderten Anforderungen in der Produktion durch die Elektromobilität reagiert werden.
Gleichzeitig ist es ein Beitrag dazu, Elektromobilität bezahlbar zu machen. "Zukünftig werden immer mehr hybride und elektrische Fahrzeuge produziert. Diese stellen nicht nur neue Herausforderungen an Fertigung und Montage einzelner Komponenten, sondern erhöhen auch deutlich die Komplexität in der Automobilproduktion", sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid. "Wir müssen die Produktionslogistik neu denken, um die Produktion von Automobilen und damit die Fahrzeuge selbst bezahlbar realisieren zu können," betonte der Minister.
In der Automobilindustrie wird heute weltweit eine getaktete Bandmontage nach dem Taylorprinzip durchgeführt. Diese getaktete Bandmontage hat in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass Fahrzeuge effizient, schnell und vor allen Dingen kostengünstig produziert wurden. Die große Vielfalt an Produkten und Varianten nicht zuletzt aufgrund der Elektromobilität wird jedoch künftig in der Automobilproduktion dazu führen, dass die verschiedenen Abläufe kaum mehr gehandhabt werden können und die Kosten - insbesondere in der Logistik- nicht mehr beherrschbar sein werden. Es wird demzufolge weltweit nach völlig neuen Produktionsmethoden und nach den hierzu ausgerichteten Produktionslogistikverfahren gesucht.
Hier setzt das Vorhaben der Universität Stuttgart an. Im Zusammenhang mit dem Forschungscampus ARENA 2036 werden neue Produktionssysteme für die Automobilindustrie erforscht und erprobt. Das Forschungsvorhaben soll ein zukunftsfähiges Produktionslogistikkonzept und notwendige Methoden erforschen, die dann in der Forschungsproduktion der ARENA 2036 validiert werden.
Die Förderung erfolgt aus der Landesinitiative Elektromobilität II. Für diese stehen insgesamt 50 Millionen Euro zur Verfügung, das Finanz- und Wirtschaftsministerium steuert davon für Forschung und Entwicklung 15 Millionen Euro bei.