Brexit

Hoffmeister-Kraut: „Echte Planungssicherheit gibt es erst mit ambitioniertem Freihandelsabkommen“

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Bild: Martin Stollberg / Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg)

„Es ist entscheidend, schnellstmögliche Planungssicherheit für unsere Unternehmen zu schaffen. Ich hoffe deshalb auf eine schnelle Ratifikation des Austrittsabkommens. Die dann folgende Übergangsphase muss produktiv genutzt werden, um ein umfassendes Freihandelsabkommen auf die Beine zu stellen“, erklärte Hoffmeister-Kraut anlässlich des Wahlsiegs der Konservativen Partei um Boris Johnson. Gelinge dies nicht, sähe man sich Ende 2020 erneut der Möglichkeit eines harten Brexit und der damit verbundenen Unsicherheit gegenüber, warnte die Ministerin.

„Selbstverständlich hätten wir gerne auf den Brexit verzichtet und die Briten in der EU behalten“, betonte Hoffmeister-Kraut. Dennoch sei das Ergebnis ein „wichtiger Schritt in Richtung eines Austrittsabkommens.“ Ein Austrittsabkommen sei allerdings nicht das Ende des Brexit-Prozesses, sondern erst der Anfang von wegweisenden Verhandlungen über die zukünftigen Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich“, fügte sie hinzu. „Echte Planungssicherheit für die Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger gibt es erst, wenn ein ambitioniertes Freihandelsabkommen ausgehandelt ist, das unsere guten Wirtschaftsbeziehungen ins Vereinigte Königreich möglichst wenig einschränkt.“

Aufgrund der Unklarheit über den zukünftigen Status Großbritanniens hätten viele Unternehmen in den letzten Monaten und Jahren wichtige Investitions- und Zukunftsentscheidungen gescheut. Die baden-württembergischen Exporte ins Vereinigte Königreich seien seit dem Brexit-Referendum im Juni 2016 um rund 32% zurückgegangen, so Hoffmeister-Kraut. Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium werde sich weiterhin für die Interessen der baden-württembergischen Wirtschaft einsetzen.

Die Konservative Partei um Boris Johnson hatte bei der gestrigen Wahl zum britischen Parlament die absolute Mehrheit erreicht (364 von 650 möglichen Sitzen). Der designiert Premierminister Johnson erklärte, noch vor Weihnachten die Zustimmung des Unterhauses zum Austrittsabkommen einholen zu wollen. Vorausgesetzt, dass sowohl das britische als auch das europäische Parlament dem Brexit-Deal zustimmen, könnte das Vereinigte Königreich die EU am 31. Januar verlassen. Anschließend würde die sogenannte Übergangsperiode (bis 31. Dezember 2020) beginnen, in der das Vereinigte Königreich weiterhin an sämtliches EU-Recht gebunden ist und die EU und Großbritannien über die Ausgestaltung ihrer zukünftigen Beziehungen verhandeln.

Das Vereinigte Königreich (VK) ist ein wichtiger Handelspartner für Baden-Württemberg. Im Jahr 2018 wurden Waren im Wert von 9,85 Milliarden Euro ins Vereinigte Königreich exportiert. Das VK belegt damit den 6. Rang in der Exportstatistik. Haupthandelsgüter sind Kraftwagen, Kraftwagenteile, Maschinen und pharmazeutische Erzeugnisse. Die Exporte nach Großbritannien gingen im Vergleich zum Vorjahr um 10,9 Prozent zurück.

Bei den Importen belegte das VK im Jahr 2018 mit 3,79 Milliarden Euro den 15. Platz. Wichtige Importgüter sind Maschinen, chemische und pharmazeutische Erzeugnisse sowie elektronische und optische Erzeugnisse. Auch bei den Importen aus UK musste ein deutlicher Rückgang von 10,5 Prozent verzeichnet werden. Diese Entwicklung wird auf die Unsicherheiten des Brexit zurückgeführt.

Weitere Meldungen

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
BW-EC

Neuer BW-Empfangsclient treibt Digitalisierung der Verwaltung voran

Baden-Württemberg geht einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur vollständig digitalen Verwaltung: Mit dem neuen BW-Empfangsclient (BW-EC) können ab sofort alle zuständigen Stellen im Land digitale Anträge empfangen – ganz ohne spezielle Fachsoftware.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Wirtschaftsministerin begrüßt verringerte Mehrwertsteuer aus Speisen in Gastronomie

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut äußert sich zur Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in Gastronomiebetrieben und sieht es als Signal der Wertschätzung und Bedeutung der Gastronomiebranche im Land.

Bescheidübergabe an die IHK Ulm
Förderung

Bildung mit Perspektive: Land fördert Neubau der IHK Ulm

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt den Neubau des Bildungszentrums der IHK Ulm mit rund 4,7 Millionen Euro.

Logo von Start-up BW
Start-up BW

Dion+ aus Karlsruhe gewinnt den Vorentscheid „Startup Demo Day von AXEL"

Bühne frei für Innovation: Dion+ aus Karlsruhe gewinnt den Vorent-scheid „Startup Demo Day von AXEL – Der Energie-Accelerator“ des „Start-up BW Elevator Pitch 2025/26“ und sichert sich das Ticket fürs Landesfinale.

unsplash / kendall ruth
Förderprogramm

Förderprogramm „Umweltfinanzierung“ der L-Bank

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus begrüßt das neue Förderprogramm „Umweltfinanzierung“ der L-Bank als wichtigen Baustein zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Arbeitsmarktzahlen November 2025

Die Arbeitslosigkeit verharrt auf höherem Niveau und die Stabilität des Arbeitsmarkts ist weiterhin fragil

Welcome Center Baden-Württemberg
Welcome Center

7,5 Millionen Euro für Welcome Center

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt von 2026 bis 2028 elf regionale Welcome Center sowie das landesweit zuständige Welcome Center Sozialwirtschaft mit mehr als 7,5 Millionen Euro.

Einkaufswägen / ©Markus Spiske / Unsplash
Sofortprogramm Einzelhandel/Innenstadt

Sofortprogramm Einzelhandel / Innenstadt vorzeitig verlängert

Das Sofortprogramm Einzelhandel / Innenstadt mit den Förderlinien „Veranstaltungen“ und „Stadtmarketing“ wird vorzeitig und mit unveränderten Förderkonditionen bis Ende 2026 verlängert.

Think Tank zum Thema Cybersicherheit
Wirtschaft digital

Erster Think Tank von Wirtschaft Digital zum Thema Cybersicherheit

Baden-Württemberg rückt das Thema Cybersicherheit stärker in den Fokus. Beim ersten Think Tank von Wirtschaft digital in Stuttgart warnte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut vor den wachsenden Risiken für Unternehmen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (vorne links) und Floridas Wirtschaftsminister J. Alex Kelly (vorne rechts) bei der Unterzeichnung der Vereinbarung
Vereinbarung

Baden-Württemberg und Florida unterzeichnen Vereinbarung

TALLAHASSEE / STUTTGART – Baden-Württemberg und der Bundesstaat Florida (USA) haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen und Innovationen in wichtigen Wachstumsbranchen zu beschleunigen.

Mentorinnen-Programm
Mentorinnen-Programm

Mentorinnen-Programm feiert erfolgreichsten Abschluss seiner Geschichte

Mit einem neuen Rekordergebnis schließt das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen seine neunte Runde ab: 105 Frauen mit Migrationsgeschichte haben das Programm erfolgreich abgeschlossen – so viele wie noch nie.

Preisträger FOCUS OPEN 2025 und Mia Seeger-Preis
Preisverleihung

DESIGN ZÄHLT: Preisträger für FOCUS OPEN 2025 und Mia Seeger Preis ausgezeichnet

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp und Regierungspräsidentin Susanne Bay ehrten die Preisträgerinnen und Preisträger der 57 Designlösungen bei der diesjährigen Verleihung des Internationalen Designpreises Baden-Württemberg, FOCUS OPEN.

Familynet 4.0 Award
Preisverleihung

„familyNET 4.0 – DER Wettbewerb für eine moderne Unternehmenskultur“

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und das Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V. haben in Stuttgart zum siebten Mal den Award „familyNET 4.0 – moderne Unternehmenskultur“ verliehen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderung

Wirtschaftsministerium fördert deutsch-niederländische Kooperation

Wirtschaftsministerium fördert deutsch-niederländische Kooperation für klimaneutralen Wasserstoff aus Europa.

Binnenmarkt

Abbau von Hindernissen im Binnenmarkt

Akteure aus Baden-Württemberg und Frankreich diskutieren mit EU-Kommission über Abbau von Hindernissen im Binnenmarkt.