Peter Hofelich, Beauftragter der Landesregierung für Mittelstand und Handwerk, ist am 4. August 2014 zu einer einwöchigen Ausbildungsreise durch Baden-Württemberg aufgebrochen. Bis 8. August 2014 besucht er 22 Ausbildungsbetriebe. Schwerpunkt sind Unternehmen mit den Ausbildungsberufen der Hotellerie und Gastronomie und des Handwerks in den Kreisen Main-Tauber, Neckar-Odenwald, Rhein-Neckar, Ulm, Bodensee und Lörrach.
"Mit der Reise will ich das hohe Engagement mittelständischer Betriebe für die Ausbildung würdigen. Gleichzeitig will ich mich mit Ausbildern und Auszubildenden darüber austauschen, wie wir die Vorteile einer betrieblichen Ausbildung noch stärker nach außen deutlich machen können. Denn vielen Jugendlichen und Eltern ist nicht bekannt, welche Chancen die betriebliche Ausbildung bietet und welch vielfältige und interessante Ausbildungsberufe es gibt", erklärte Hofelich.
Zahlen zum Ausbildungsmarkt 2013 in Baden-Württemberg:
Die Zahl der abgeschlossenen neuen Ausbildungsverträge sank 2013 zum dritten Mal in Folge. Zum 30. September 2013 wurden 74.391 Neuverträge abgeschlossen - rund 2.000 (2,5 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber stieg leicht um rund 800 auf 66.109. Es gab daher deutlich mehr gemeldete Ausbildungsplätze als Bewerber. 4.919 Ausbildungsstellen blieben unbesetzt (Vorjahr: 5.548). Vor allem in den Branchen Hotel- und Gastgewerbe, Einzelhandel, Bauhauptgewerbe und Nahrungsmittelhandwerk ist die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen sehr hoch.
Die wichtigsten Initiativen des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft für die Berufsausbildung:
Ausbildungskampagne gut-ausgebildet.de
Die Ausbildungskampagne gut-ausgebildet.de will Jugendliche und ihre Eltern für eine betriebliche Ausbildung begeistern. In rund 50 Filmen stellen Auszubildende ihre Berufe vor. Die Filme können unter www.gut-ausgebildet.de abgerufen werden. In einem Animiationsfilm, der beim Deutschen Wirtschaftspreis 2013 den zweiten Platz holte, wirbt der Außerirdische Ibuza für die duale Ausbildung. Ein Facebook-Auftritt bietet Jugendlichen die Chance zum Dialog über Ausbildungsfragen.
Ausbildungsbotschafter
Ausbildungsbotschafter sind Auszubildende, die in Schulen ihre Berufe vorstellen und die Chancen einer betrieblichen Ausbildung erläutern. Seit 2011 wurden rund 5.000 Ausbildungsbotschafter geschult, die in rund 3.400 Einsätzen landesweit knapp 85.000 Schülerinnen und Schüler erreicht haben. Derzeit sind rund 3.000 Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter aktiv. Die Initiative Ausbildungsbotschafter wurde im Mai 2014 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs "Ideen für die Bildungsrepublik" als vorbildliche Bildungsidee ausgezeichnet.
Jugendliche mit Migrationshintergrund zur betrieblichen Ausbildung motivieren
Um Jugendliche mit Migrationshintergrund und ihre Eltern über die betriebliche Ausbildung zu informieren und sie dafür zu gewinnen, fördert das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft landesweit Berufswerberinnen und -werber mit Migrationshintergrund. Sie unterstützen die Jugendlichen und ihre Eltern auch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz, bei ihren Bewerbungen und während der Ausbildungszeit. In Mannheim wird das Projekt vom Interkulturellen Bildungszentrum Mannheim, IKUBIZ, umgesetzt. Das IKUBIZ ist auch Ziel der Ausbildungsreise von Peter Hofelich.
Reform Übergang Schule in Beruf
Gemeinsam mit dem Ausbildungsbündnis startet die Landesregierung einen vierjährigen Modellversuch zur Reform des Übergangs von der Schule in den Beruf in vier baden-württembergischen Modellregionen. Ab dem Schuljahr 2014/15 sollen die Modellregionen Mannheim, Weinheim, Ostalbkreis und Rems-Murr-Kreis mit der Umsetzung beginnen. Kern des Versuchs ist der Ausbau der Berufsorientierung an den allgemein bildenden weiterführenden Schulen, die in den Unterrichtsalltag integriert werden soll. Für Jugendliche mit Förderbedarf wird an den beruflichen Schulen ein neuer Bildungsgang AVdual (duale Ausbildungsvorbereitung) eingerichtet, der die bisherigen Bildungsgänge Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und Berufseinstiegsjahr (BEJ) ersetzt. AV dual richtet sich an Jugendliche, die nach dem Besuch der allgemein bildenden Schule keinen Ausbildungsplatz finden und weiteren Förderbedarf haben.